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GK439 - Der Mahdi des Satans

GK439 - Der Mahdi des Satans

Titel: GK439 - Der Mahdi des Satans
Autoren: A.F.Morland
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ebenfalls.
    Tarso wußte, daß er den Boten des Grauens nicht zu fürchten brauchte, denn sie gehörten zusammen.
    Der Tuareg breitete die Arme aus und grinste. »Endlich!« stieß er krächzend hervor. »Endlich bist du da, Herr und Meister!«
    ***
    »Sie kommen direkt aus London?« fragte Vladek Rodensky, ein fünfunddreißig jähriger Mann, Brillenträger, dessen dichtes braunes Haar seidig glänzte.
    »Ja«, antwortete Jack Ford. Er war mehr als zehn Jahre jünger als Rodensky, groß, blond und schlank. »Ich wohne in Paddington.«
    Vladek Rodensky nickte. »Kenne ich.«
    »Vermutlich durch Agatha Christies Roman ›16 Uhr 50 ab Paddington‹«, sagte Ford lächelnd.
    »Nein, nein, ich habe einen guten Freund, der da wohnt. Sein Name ist Tony Ballard. Ich war schon öfter Gast in seinem Haus.«
    »Tatsächlich? Rufen Sie mich doch an, wenn Sie wieder mal in London weilen«, sagte Jack Ford. »Ich würde mich bestimmt darüber freuen. Sie sind Brillenfabrikant, nicht wahr?«
    »Ja. Ich lebe in Wien, bin gebürtiger Pole, habe aber seit vielen Jahren einen österreichischen Paß.«
    »Verfolgen Sie die derzeitigen Ereignisse in Polen?«
    »Mit großem Interesse. Man kann seine Wurzeln nicht verleugnen.«
    »Sie sind der einzige in unserer Reisegruppe, der kein Engländer ist.«
    Vladek Rodensky schmunzelte. »Ich mache diese Sahararundfahrt nicht zum erstenmal. Vor einigen Jahren war ich schon mal da. Die Reise hat mich so sehr begeistert, daß ich die Gelegenheit beim Schopf packte, als ich in Algier erfuhr, daß bei euch noch Plätze frei waren. Ich bin ein ziemlich ruheloser Zugvogel, reise für mein Leben gern. Gott, was habe ich nicht schon alles gesehen, ich kann einfach nicht genug kriegen.«
    »Ein Weltenbummler.«
    »Mit großer Begeisterung«, sagte Vladek Rodensky.
    »Wenn ich genügend Geld hätte, würde ich es genau wie Sie machen. Leider fehlen mir die Mittel. Für diese Reise habe ich zwei Jahre gespart.«
    »Das werden Sie nicht bereuen«, meinte Vladek. »Ich kenne niemanden, der der Faszination der Sahara nicht erlegen wäre. Sie scheint ein Gebiet des Todes zu sein. Wer in sie vordringt, spürt um so intensiver, daß er lebt, und er erfreut sich daran.«
    Jack Ford warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Mistding!« schimpfte er. »In letzter Zeit bleibt sie fortwährend stehen. Das ist eine Zwei-Steine-Uhr. Einen Stein legt man darunter, mit dem anderen haut man drauf.«
    Vladek lachte. Der Londoner gefiel ihm. Während der Fahrt hatten sie im Reisebus nebeneinandergesessen und sich von Algier bis hierher, nach El-Golea, gut unterhalten. Der Brillenfabrikant konnte sich nicht vorstellen, daß ihnen beiden der Gesprächsstoff ausgehen würde.
    »Können Sie mir sagen, wie spät es ist?« fragte Jack Ford.
    »Natürlich. Es ist genau einundzwanzig Uhr zehn.«
    »Danke.« Ford richtete seine Uhr.
    »Wenn ich wieder in London bin, lasse ich feierlich die U-Bahn über meine Uhr fahren.«
    »Ich würde es an Ihrer Stelle zuerst noch beim Uhrmacher versuchen.«
    »Da war sie schon zu oft. Sie kriegt keine Chance mehr. Für die Reparaturkosten könnte ich mir schon eine vergoldete japaniasche Digitaluhr kaufen. Himmel, zehn vor zehn.«
    Vladek Rodensky lächelte. »Warum regt Sie das so auf?«
    »Wissen Sie nicht, daß ich nach dem Abendessen - der Himmel allein weiß, was man uns da vorgesetzt hat - eine Eroberung gemacht habe?«
    »Nein, davon haben Sie mir nichts erzählt.«
    »Ihr Name ist Sura. Sie arbeitet hier im Hotel. Ein wunderhübsches Geschöpf. Ich bat sie um ein Rendezvous, und sie hat eingewilligt.«
    »Nehmen Sie sich in acht, Jack. Es kann wohl nicht viel dran sein an einem Mädchen, das bereit ist, sich mit einem Mann einzulassen, von dem es weiß, daß er am nächsten Morgen schon weiterfährt und nicht mehr wiederkommt.«
    Jack Ford grinste. »Das ist eben Liebe. Sie macht blind und kopflos. He, Vladek, Sie neiden mir meine Eroberung doch nicht etwa.«
    »Aber nein, ich gönne sie Ihnen von Herzen.«
    »Ein kleines Abenteuer gibt einer solchen Reise erst die richtige Würze.« Ford erhob sich. »Ich muß gehen. Sie sind mir doch nicht böse, daß ich Sie nun allein in der Bar sitzenlasse?«
    »Nicht die Spur. Amüsieren Sie sich gut.«
    »Worauf Sie sich verlassen können.«
    »Vergessen Sie nicht, wiederzukommen.«
    »Keine Sorge, wenn der Bus abfährt, bin ich wohlbehalten zur Stelle«, sagte Jack Ford.
    Aber das stimmte nicht…
    ***
    Der Mahdi des Satans ziigeite sein Kamel. Er
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