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GK439 - Der Mahdi des Satans

GK439 - Der Mahdi des Satans

Titel: GK439 - Der Mahdi des Satans
Autoren: A.F.Morland
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verlassen«, sagte Sura.
    »Wohin willst du gehen?« wollte Jack Ford wissen.
    Sie hob die wohlgerundeten Schultern. »Es wird sich finden. Der Meister wird mir den Weg zeigen.«
    »Ist er das Oberhaupt irgendeiner religiösen Sekte, der du angehörst?«
    »So könnte man es bezeichnen.«
    »Welche Ziele verfolgt ihr?«
    »Das wirst du in dieser Nacht erfahren. Meine Wahl hat dich nicht von ungefähr getroffen, Jack.«
    Er grinste. »Willst du mich für deine Sekte gewinnen?«
    »Ja.«
    »Tut mir leid, aber ich war noch nie ein religiöser Mensch. So etwas ist nichts für mich. Ich bin nicht zum Sektierer geschaffen.«
    »Doch, das bist du.«
    Er lachte. »Hör mal, ich kenne mich besser als du.«
    »Ich werde dich zu meinem Verbündeten machen, Jack.«
    Er bleckte die Zähne. »Dagegen habe ich natürlich nichts. Es ist mir ein großes Vergnügen, mich mit dir zu verbünden - wofür oder wogegen auch immer.« Er zog sie wieder an sich. Seine Lippen legten sich wieder auf ihren weichen warmen Mund. Seine Hände streichelten ihren makellosen Körper, während er den leidenschaftlichen Kuß genoß.
    Plötzlich irritierte ihn etwas.
    Suras Lippen waren seltsam hart geworden. Oder waren das gar nicht ihre Lippen, die er spürte? Verwirrt zuckte er zurück - und blickte in ein bleiches Totengesicht, das ihn grauenerregend angrinste.
    ***
    »O mein Gott!« entfuhr es dem Engländer. Ungläubig und mit weit aufgerissenen Augen starrte er das Mädchen an, das zum Skelett geworden war. Er konnte nicht fassen, was er sah. Angewidert und verstört stieß er Sura zurück. Sein Herz raste. Er glaubte, den Verstand verloren zu haben.
    Sura lachte. »Was hast du denn, Jack?«
    »Ich muß verrückt sein«, preßte der Engländer entsetzt hervor. »Ubergeschnappt! Das gibt es doch nicht…«
    »Ich bin eine Auserwählte des Bösen!« zischte das skelettierte Mädchen. »Mein ganzes Leben war ich zum Warten verurteilt, doch damit ist es nun vorbei. Ich darf endlich aktiv werden. Der Mahdi des Satans hat mich in seine Dienste gestellt, und nun will ich dich in meine Dienste stellen, denn wir brauchen einen Verbündeten im Reisebus.«
    Jack Ford schluckte trocken. »Das… das kann doch nicht wahr sein!« stammelte er verdattert.
    »Ich werde dich zu meinem Befehlsempfänger machen. Auch wenn ich nicht in deiner Nähe bin, wirst du nur noch tun, was ich will.«
    Ford schüttelte heftig den Kopf. »O nein. Einem Scheusal wie dir werde ich niemals gehorchen!«
    »Doch, du wirst, weil ich dir deinen eigenen Willen nehmen werde!«
    Jack Ford wich einen Schritt zurück. Er war nervös. Er hatte Angst. Sein Geist war völlig durcheinander. Der bleiche Totenschädel schimmerte in der Dunkelheit.
    Soviel Horror hatte Jack Ford in seinem ganzen Leben noch nicht erlebt. Er wurde nicht damit fertig.
    In was für ein furchtbares Ränkespiel war er geraten? Dieses tote Mädchen wollte ihn zu seiner Verbündeten machen. Niemals! Fords Selbsterhaltungstrieb erwachte.
    Der Wunsch, zu fliehen, war plötzlich da.
    Er wollte herumwirbeln und das Weite suchen, doch Sura ließ es nicht zu. Er war nicht imstande, sich zu bewegen. »Bitte, Sura«, sagte er gepreßt. »Laß mich gehen. Such dir jemand anders, laß die Finger von mir!«
    »Ich habe meine Wahl getroffen«, erwiderte das Knochenmädchen eisig. Es hob die Hände.
    Es kostete Jack Ford sehr viel Mühe, einen Schritt zurückzuweichen.
    »Wehr dich nicht«, sagte Sura. »Es nützt dir nichts. Du kannst mir nicht entkommen.«
    Sie glitt an ihn heran. Ein fauliger Geruch umwehte sie. Jack Ford stockte der Atem. Er hatte das Gefühl, sein Herz würde hoch oben im Hals schlagen. Ich will nicht! schrie eine Stimme in ihm. Ich will nicht zu ihrem Verbündeten werden!
    Unwillkürlich ballte er die Hände zu Fäusten.
    Sein nervöser Blick war starr auf die Knochenhände des Mädchens gerichtet. Sie hielt die Hände so, als wollte sie ihm ihre Handflächen zeigen. »Ich werde dir dein Ego nehmen!« kündigte sie an.
    »Bleib mir vom Leib!« keuchte Jack Ford.
    »Wir werden eine höllische Verbindung eingehen. Du wirst gewissermaßen zum verlängerten Arm des Mahdi.«
    »Darauf pfeife ich. Wer immer dieser Mahdi ist, ich will mit ihm nichts zu tun haben!«
    »Zu spät. Daran läßt sich nun nichts mehr ändern.«
    Jack Ford spürte, wie ihm der Schweiß über das Gesicht rann. Er wischte die großen Tropfen mit dem Ärmel ab.
    Sura schob ihre Knochenhände auf ihn zu. Ihre Fingerspitzen berührten schon fast
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