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GK398 - Gefangen in der Spiegelwelt

GK398 - Gefangen in der Spiegelwelt

Titel: GK398 - Gefangen in der Spiegelwelt
Autoren: A.F.Morland
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mehr unser Freund war - nach oben, legten ihn im Living-room auf den Boden, holten auch Cristobal Gerrick, der inzwischen ebenfalls das Bewußtsein wiedererlangt hatte, herein, und die beiden Monster knurrten, fauchten und brüllten um die Wette.
    Für den Moment war die Gefahr gebannt.
    Aber was sollte weiter geschehen?
    »Wunderbare Idee, das mit dem Netz«, sagte ich zu Mr. Silver. »Darauf kannst du stolz sein.«
    Der Hüne warf sich in die Brust. »Bin ich auch.«
    »Wie lange wird es halten?«
    »Keine Ahnung. Ich hoffe aber lange genug.«
    »Das hoffe ich auch.«
    Es läutete an der Tür. Ich bat Vicky, nachzusehen, wer draußen war, und ich trug ihr auf, jeden Besucher abzuwimmeln, damit wir uns ungestört Frank Esslin und Cristobal Gerrick widmen konnten.
    Sie ging. Aber sie kam nicht allein zurück, sondern war in Begleitung eines untersetzten Mannes, der wie ein Italiener aussah.
    »Lieutenant Quinto Fiorentini«, sagte Vicky.
    »Von der City Police«, ergänzte der Lieutenant. Sein finsterer Blick war auf die beiden Ungeheuer gerichtet. Er kam langsam näher. Ich erinnerte mich an seinen Namen. Frank hatte ihn erwähnt, und ich wußte auch, was dem Lieutenant in seinem Büro passiert war. Das Ereignis stand ihm noch deutlich ins Gesicht geschrieben, und nun sah er schon wieder solche Bestien. Diesmal gleich zwei.
    Er sagte uns, daß Cliff Keeley, der Besitzer der Ballettschule, ihn alarmiert hatte. Und heiser fuhr er fort: »Um ein Haar hätte es wieder einen Mord gegeben. Wenn Sie nicht so heldenhaft eingegriffen hätten… Ich bin Ihnen zu Dank verpflichtet…«
    Ich erklärte ihm, wer wir waren.
    Es erstaunte ihn, zu erfahren, daß wir auf Kämpfe mit den Ausgeburten der Hölle spezialisiert waren.
    Er schaute uns wie Wunderknaben an. »Dann wissen Sie vermutlich auch, wieso aus diesen Männern plötzlich Bestien wurden.«
    »Die Mächte der Finsternis haben ein übles Spiel mit Hec Polanski, Derek Morwenna, Cristobal Gerrick und Frank Esslin getrieben«, sagte ich.
    »Was für eine Bewandtnis hatte es mit diesem dunkelgrauen Pfeil?« wollte Quinto Fiorentini wissen.
    »Er hat einen Seelentausch verursacht. Aus Gut wurde Böse, und das Gute ist nun in der Spiegelwelt gefangen.«
    Der Lieutenant schüttelte den Kopf. »Das ist mir zu hoch. Da komme ich nicht mehr mit. Ich hätte auf Dr. Esslin hören sollen. Er bat mich, ihn und seinen Freund nicht freizulassen, aber ich sah keine gesetzliche Handhabe, ihn dazubehalten. Vielleicht hätte ich mich dieses eine Mal über meine Vorschriften hinwegsetzen sollen. Dann wäre Dolores Cox diese schreckliche Begegnung mit der Bestie erspart geblieben.«
    »Zum Glück kam sie mit dem Schrecken davon«, sagte Mr. Silver.
    Quinto Fiorentini nickte langsam. »Ja, da haben Sie recht. Es war ein großes Glück.«
    Während unseres Gesprächs hatten sich Gerrick und Frank still verhalten. Jetzt wurden sie wieder unruhig.
    Der Lieutenant wies auf die beiden. »Was soll nun werden?«
    »Wir werden versuchen, den Seelentausch rückgängig zu machen«, sagte der Ex-Dämon.
    »Kann ich helfen?« fragte Fiorentini.
    »Ja«, sagte Mr. Silver.
    »Wie?«
    »Indem Sie uns allein lassen.«
    »Ich bin schon fort. Rufen Sie mich an, wenn Sie Ihren Job getan haben.«
    »Darauf können Sie sich verlassen«, sagte Mr. Silver, und Vicky Bonney begleitete den Lieutenant hinaus.
    ***
    Eine Stunde war seitdem vergangen. Unsere Spannung wurde allmählich unerträglich. Vicky hielt sich im Hintergrund, während Mr. Silver alles versuchte, um aus den beiden schrecklichen Monstern wieder Menschen zu machen. Sämtliche Beschwörungsformeln hatten nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Wir malten weißmagische Zeichen rings um die Bestien auf den Boden, achteten darauf, daß die starken Symbole in der richtigen Konstellation zueinander standen, erreichten aber auch damit nichts.
    Inzwischen wurde das Silbernetz langsam brüchig. Als ich das zum erstenmal feststellte, erschrak ich, denn ich konnte mir nicht vorstellen, daß Mr. Silver heute noch weitere Netze zu produzieren imstande sein würde. Noch umschlangen die silbernen Maschen die Scheusale. Aber der Zeitpunkt konnte nicht mehr allzufern sein, wo die Monster die Netze sprengten, und dann waren entweder wir oder sie dem Tod geweiht.
    Eine scheußliche Situation war das.
    Mr. Silver streckte mir die Hand entgegen. »Leih mir deinen magischen Ring, Tony.«
    Das machten wir nicht zum erstenmal. Der Ring war eine Art Verstärker. Er
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