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GK398 - Gefangen in der Spiegelwelt

GK398 - Gefangen in der Spiegelwelt

Titel: GK398 - Gefangen in der Spiegelwelt
Autoren: A.F.Morland
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ließ er sich fallen.
    Wie ein riesiger Silberbarren flog er durch die Luft. Arme und Beine abgespreizt. Schon prallte sein Körper gegen Cristobal Gerrick.
    Die Finte war gelungen!
    Das Ungeheuer riß die Arme hoch. Es ließ das Mädchen los. Dolores Cox erhielt von Mr. Silver einen unsanften Stoß, der sie in meine Richtung beförderte.
    Ich sprang auf sie zu und fing sie auf. Sie landete in meinen Armen, klammerte sich schutzsuchend an mich und weinte haltlos.
    Der ausgetrickste Höllenbastard stimmte ein schauriges Wutgeheul an. Mr. Silver riß ihn mit sich zu Boden.
    Ich wollte meinem Freund zu Hilfe eilen, doch das Mädchen hielt mich so fest, daß ich es nicht losbekam.
    Ein furchtbarer Kampf nahm seinen Anfang. Cristobal Gerrick war dem Ex-Dämon kräftemäßig ebenbürtig.
    Mr. Silvers Handikap war, daß er seinen Gegner nicht töten durfte, während sich Gerrick diesbezüglich keinen Zwang aufzuerlegen brauchte. Er konnte mit Volldampf fighten, während Mr. Silver gezwungen war, Rücksicht zu nehmen.
    Wie zwei wütende Tiger fielen sie übereinander her. Sie schenkten sich nichts. Das Monster biß mehrmals zu. Es versuchte dem Ex-Dämon die kräftigen Zähne in den Körper des Hünen zu schlagen, doch dieser war augenblicklich aus Metall, und daran glitten die Zähne mit einem schrillen Geräusch ab, das einem durch Mark und Bein ging.
    Die Kämpfenden wälzten sich über den Boden. Mein Freund versuchte ununterbrochen, das Höllenwesen unter Kontrolle zu bekommen. Es gelang ihm nicht.
    Cristobal Gerrick bekam - bedingt durch Mr. Silvers fortwährende Rücksichtnahme - Oberwasser.
    Er schlang seine Arme um die Hüften des Hünen, riß ihn hoch, der Ex-Dämon verlor den Bodenkontakt, und das Monster schleuderte ihn kraftvoll auf die Erde. Hart knallte der Silberkörper meines Freundes auf den Asphalt.
    Gerrick ließ nichts anbrennen.
    Er ließ sich blitzschnell auf Mr. Silver fallen und fand den einzigen wunden Punkt des Hünen!
    Mit beiden Händen packte das Ungeheuer den Kopf des Ex-Dämons.
    Mir brach der kalte Schweiß aus allen Poren. Wenn es Gerrick nun schaffte, Mr. Silvers Kopf mit einem raschen Ruck herumzudrehen, brach er meinem Freund damit das Genick.
    Dann war es vorbei mit dem Ex-Dämon!
    Mir standen vor Sorge um meinen Freund die Haare zu Berge.
    Okay, bevor Gerrick den Ex-Dämon tötete, sollte lieber er sterben. Es war ohnehin fraglich, ob es uns jemals gelingen würde, seine Seele aus der Spiegelwelt zurückzuholen, und allein, ohne Mr. Silver, konnte ich das überqaupt nicht schaffen.
    Wenn also in diesem verdammten Augenblick jemand auf der Strecke bleiben mußte, dann sollte es auf keinen Fall Mr. Silver sein.
    Ich riß den Colt Diamondback hoch und zielte auf das Monster.
    Da schaffte es der Ex-Dämon, freizukommen. Ich atmete erleichert auf.
    Mr. Silver war eine Fundgrube verborgener übernatürlicher Fähigkeiten, deren er sich in Streßsituationen manchmal besann. Hin und wieder überraschten selbst ihn seine Fähigkeiten. Ganz plötzlich brachen sie aus ihm hervor.
    Warum diesmal nicht?
    Mein Wunsch schien erhört worden zu sein.
    Der Ex-Dämon sprang auf.
    Ich vernahm ein Knistern. An seinen Fingerkuppen entstanden Funken. Wie Silberflocken sprühten sie hoch, gingen miteinander Verbindungen ein, wurden zu einem auf wallenden Netz, das über das Ungeheuer fiel und es von Kopf bis Fuß einhüllte.
    Gerrick brüllte seine Wut heraus.
    Er schlug wie von Sinnen um sich, verstrickte sich dabei mehr und mehr in Mr. Silvers Silbernetz, bis seine Bewegungsfreiheit so sehr beeinträchtigt war, daß er sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte und wie ein Klotz umfiel.
    Mir polterte ein Stein vom Herzen. Ein Teilerfolg war im Kampf um Cristobal Gerricks Seele errungen. Es war der Bestie nicht gelungen, ihren Auftrag, einen Menschen zu töten, auszuführen.
    Aber wir machten uns nichts vor. Die Schlacht war noch lange nicht siegreich geschlagen!
    ***
    Quinto Fiorentini hatte sein Erlebnis mit dem Ungeheuer noch nicht verdaut. Als sein Vorgesetzter davon erfahren hatte, hatte er die Aufforderung erhalten, sich für den Rest der Woche frei zu nehmen. Aber ein Mann wie Lieutenant Fiorentini hielt es zu Hause nicht aus.
    Er bildete sich zwar nicht ein, unentbehrlich zu sein, aber er wußte, daß alles ein bißchen besser ging, wenn er sich mit darum kümmerte.
    Deshalb hatte er zu seinem Captain gesagt: »Wenn Sie nichts dagegen haben, erscheine ich morgen wie gewohnt zum Dienst. Mir würde
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