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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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1
     
    In meinem Privatleben auf Caladan erreichen mich nur wenige Berichte über den Djihad meines Sohnes, nicht weil ich all das ignoriere, sondern weil ich nur selten den Wunsch verspüre, solche Neuigkeiten zu hören.
    Lady Jessica, Herzogin von Caladan
     
     
    Das außerplanmäßig eingetroffene Raumschiff hing im Orbit über Caladan. Es war ein ehemaliger Heighliner der Gilde, der als Transporter für den Djihad konfisziert worden war.
    Ein kleiner Junge aus dem Fischerdorf, der auf der Burg als Page ausgebildet wurde und in seiner förmlichen Kleidung recht unbeholfen wirkte, kam in den Hofgarten gestürmt. »Es ist ein militärisch ausgerüstetes Schiff, Mylady«, platzte er heraus. »Mit voller Bewaffnung!«
    Jessica, die neben einem Rosmarinstrauch kniete, schnitt duftende Zweige für die Küche ab. Hier in ihrem Privatgarten pflegte sie Blumen, Kräuter und Sträucher in einer perfekten Kombination aus Ordnung und Chaos, aus ästhetischer Flora und nützlichem Grün. In der friedlichen Stille kurz nach der Dämmerung arbeitete und meditierte Jessica hier gern, kümmerte sich um ihre Pflanzen und jätete das hartnäckige Unkraut, das die sorgfältig ausgewogene Balance zu stören versuchte.
    Ohne sich durch die Panik des Jungen erschüttern zu lassen, atmete sie tief die aromatischen Öle ein, die durch ihre Berührung freigesetzt wurden. Dann erhob sie sich und klopfte sich den Schmutz von den Knien. »Hat das Schiff irgendeine Botschaft geschickt?«
    »Nur dass man eine Gruppe von Abgesandten des Qizarats absetzen will, Mylady. Sie verlangen, Sie in einer dringenden Angelegenheit zu sprechen.«
    »Sie verlangen es?«
    Der junge Mann erschrak vor ihrer Miene. »Ich bin mir sicher, dass sie es als Bitte gemeint haben, Mylady. Denn wie könnten sie es wagen, etwas von der Herzogin von Caladan und der Mutter von Muad'dib zu verlangen? Trotzdem muss es wichtige Neuigkeiten geben, wenn sie mit einem solchen Raumschiff kommen!« Der Junge wand sich wie ein Aal, der ans Ufer gespült worden war.
    Jessica strich ihr Gewand glatt. »Zumindest bin ich mir sicher, dass der Abgesandte die Angelegenheit als wichtig betrachtet. Wahrscheinlich eine weitere Bitte an mich, die Zahl der Pilger zu erhöhen, denen gestattet wird, hierherzukommen.«
    Caladan, seit mehr als zwanzig Generationen der Sitz des Hauses Atreides, war den Verheerungen des Djihads entgangen, hauptsächlich weil Jessica sich geweigert hatte, zu viele Fremde hereinströmen zu lassen. Die autarke Bevölkerung des Planeten zog es vor, unter sich zu bleiben. Ihren Herzog Leto hätten sie gern wieder willkommen geheißen, doch dieser war infolge Verrats auf höchster Ebene ermordet worden. Jetzt hatte das Volk stattdessen seinen Sohn Muad'dib, den Imperator des Bekannten Universums.
    Trotz Jessicas großer Bemühungen ließ sich Caladan nie vollständig von den Stürmen isolieren, die draußen in der Galaxis tobten. Auch wenn Paul seiner Heimatwelt nur noch wenig Beachtung schenkte, war er hier getauft und aufgezogen worden. Deshalb konnten die Caladaner niemals dem Schatten entrinnen, den ihr Sohn warf.
    Nach den vielen Jahren des Djihads hatte sich ein erschöpfter und verwundeter Frieden wie ein kalter Winternebel über das Imperium gelegt. Als Jessica nun den jungen Boten betrachtete, wurde ihr klar, dass er auf die Welt gekommen war, nachdem Paul zum Imperator geworden war. Er hatte nie etwas anderes kennengelernt als die Drohung des Djihads und die gewaltsameren Wesenszüge ihres Sohnes ...
    Sie verließ den Hofgarten und rief dem Jungen zu: »Hol Gurney Halleck. Er soll die Delegation an meiner Seite im Hauptsaal von Burg Caladan empfangen.«
    Jessica tauschte ihre Gärtnerkleidung gegen ein meergrünes Staatsgewand aus. Sie hob ihr angegrautes bronzefarbenes Haar und legte eine Halskette mit dem goldenen Falkenwappen der Atreides an. Ganz bewusst beeilte sie sich nicht. Je mehr sie darüber nachdachte, desto neugieriger wurde sie, welche Nachrichten die Abgesandten zu überbringen hatten. Vielleicht war es doch keine banale Angelegenheit ...
    Im Hauptsaal wartete Gurney bereits auf sie. Er hatte seine Gazehunde rennen lassen, und sein Gesicht war immer noch von der Anstrengung gerötet. »Laut Bericht des Raumhafens ist der Abgesandte ein hochrangiger Angehöriger des Qizarats, der in Begleitung einer Heerschar von Bediensteten und Ehrenwachen von Arrakis kommt. Er sagt, er hätte eine Nachricht von größter Wichtigkeit zu überbringen.«
    Sie
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