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GK398 - Gefangen in der Spiegelwelt

GK398 - Gefangen in der Spiegelwelt

Titel: GK398 - Gefangen in der Spiegelwelt
Autoren: A.F.Morland
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Cliff Keeley. »Wer sie waren, weiß ich nicht, und ich weiß auch nicht, wohin sie die Bestie geschafft haben.«
    »Aber ich glaube, ich weiß, wer mir eine diesbezügliche Frage beantworten kann«, sagte Fiorentini und verließ das Büro des Tanzlehrers.
    ***
    »Vicky!« brüllte Frank Esslin. »Ich befehle dir, die Tür aufzuschließen!«
    Immer noch preßte Vicky Bonney ihre Fäuste an die Wangen. Sie schüttelte den Kopf. Nein, sie würde Frank nicht herauslassen. Es wäre ein schrecklicher Fehler gewesen. Frank hätte nicht gezögert, sie augenblicklich umzubringen. Er war vom Bösen durchdrungen.
    Es konnte wohl nicht mehr lange dauern, bis die Metamorphose einsetzte und er zur gefährlichen Bestie wurde.
    Und dann? Was dann? fragte sich Vicky verzweifelt.
    Dieser Mann, der dort drinnen schrie und tobte, war nicht jener Frank Esslin, den alle gern hatten, der als Arzt bis zur Selbstaufopferung arbeitete, der so vielen Menschen schon geholfen hatte.
    Das Gute von ihm -war in der Spiegelwelt gefangen. Wie sollte es jemals wieder in Frank zurückkehren?
    Wo blieben nur Tony Ballard und Mr. Silver so lange?
    Würden sie Frank helfen können? Was war inzwischen mit Cristobal Gerrick geschehen? Fragen über Fragen. Und keine Antworten. Das machte Vicky Bonney langsam verrückt.
    »Vicky!« schrie Frank wieder. »Bist du noch da?«
    Sie antwortete nicht. Wozu auch? Er hätte sie ja doch nur wieder beschimpft und verflucht.
    »Verdammtes Miststück!« brüllte er. »Ich weiß, daß du da draußen stehst! Laß mich endlich raus!«
    Er warf sich gegen die Tür. Wumm. Es dröhnte im ganzen Keller. Frank wuchtete sich wieder gegen die Tür. Der hagere Mann entwickelte ungeheure Kräfte. Er war so stark wie noch nie in seinem Leben.
    Vicky mußte ernstlich befürchten, daß die Tür seinen ungestümen Rammstößen nicht gewachsen sein würde.
    »Wenn du mich rausläßt, tu’ ich dir nichts, Vicky!« rief Frank. »Ich verspreche es dir. Ich laß dich in Ruhe!«
    Aber das Mädchen wußte, daß sein Versprechen genauso viel wert war wie das des Teufels. Nämlich nichts.
    Er warf sich immer wieder gegen die Tür. Vicky erschrak, als sie ein leises Knirschen hörte und gleich darauf einen Sprung im Verputz, knapp neben dem Türstock, entdeckte.
    Er schafft es! schoß es ihr durch den Kopf. Mein Gott, er schafft es!
    Sie war ratlos.
    Was sollte sie tun?
    Während Frank Esslin sich weiter darum bemühte, die Tür einzurennen, wirbelte das blonde Mädchen herum, lief zur Treppe, jagte diese hoch und verließ den Keller.
    Aber es war keine Flucht. Vicky stürzte lediglich ins Wohnzimmer, wo sich ihr Gepäck befand. Sie öffnete hastig die Handtasche und wühlte so lange darin herum, bis sie ihre kleine Astra-Pistole gefunden hatte. Tony Ballard hatte ihr die Waffe mit kleinen geweihten Silberkugeln geladen. Auf kurze Entfernungen war die Astra genauso gefährlich wie Tonys Colt Diamondback.
    Vicky legte den Sicherungshebel um. Sie schaute auf die Pistole. Würde sie es fertigbringen, auf Frank Esslin zu schießen, wenn es ihm gelang, aus dem Keller auszubrechen?
    Sie hoffte inständig, daß er es nicht schaffte.
    Aber seine Rammstöße wurden immer kraftvoller, und sein Geschrei immer lauter. Vicky hatte wenig Hoffnung, daß die Tür dem WHO-Arzt standhalten würde. Er würde sie einrennen - und frei sein!
    Vicky kehrte in den Keller zurück. Ihre Nerven vibrierten.
    Hinter der feuerhemmenden Tür ertönte ein markerschütterndes Gebrüll. Frank Esslin schien in diesem Augenblick zum Monster geworden zu sein.
    Himmel, gib mir Kraft! dachte Vicky Bonney verzweifelt.
    Der Sprung neben dem Türstock hatte sich vertieft, und Frank hörte immer noch nicht damit auf, seinen Körper gegen das Türblatt zu wuchten. Er wußte, daß er es schaffen konnte.
    Und er schaffte es.
    Das Mauerwerk knirschte. Die geballte Kraft des Bösen riß den Türstock aus der Verankerung und schmetterte ihn zu Boden. Staub wirbelte hoch, und inmitten dieser grauen Wolke stand Frank Esslin - das Monster!
    ***
    Wir schleppten uns mit Cristobal Gerrick ganz schön ab. Ich hatte ihm meinen magischen Ring an die Schläfe gepreßt und damit erreicht, daß er das Bewußtsein verlor, sonst hätten wir das sich fortwährend aufbäumende, sich krümmende und knurrende Bündel kaum tragen können.
    »Hoffentlich ist Frank noch nicht soweit«, sagte ich zu Mr. Silver, der vor mir ging.
    »Es kann bestimmt nicht mehr lange dauern, bis auch er zur Bestie wird«, sagte der
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