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GK398 - Gefangen in der Spiegelwelt

GK398 - Gefangen in der Spiegelwelt

Titel: GK398 - Gefangen in der Spiegelwelt
Autoren: A.F.Morland
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konnte ihn mit den ausgefallensten Wünschen nicht in Verlegenheit bringen. Er hatte einfach alles, was trinkbar war, anzubieten.
    Die Männer wählten.
    Frank entschied sich für einen kleinen Bourbon. Er wußte aus Erfahrung, daß die Nacht noch hart für seine Leber werden würde, und er wollte nicht gleich in der ersten Runde ausscheiden.
    Polanski lachte. »Erinnert ihr euch noch an unsere letzte Fete? Cristobal lag in der Badewanne und jammerte fortwährend: ›Mir ist übel! Großer Gott, ist mir übel! Ich glaube, ich muß sterben!‹«
    Gerrick nickte. »So war mir damals auch zumute. Das passiert mir nicht noch mal.«
    Polanski zwinkerte zweifelnd. »Bist du sicher? Du weißt nicht, was heute noch alles auf dich zukommt. Ich habe ein kleines Programm zusammengestellt. Wollt ihr’s hören?«
    »Natürlich«, sagte Morwenna.
    »Also erst mal werden ein paar Runden gepokert. Auf diese Weise läßt sich am leichtesten herausfinden, wer von uns heute abend die größte Glückssträhne hat. Anschließend gucken wir uns einige Heimkino-Filme an - um uns einzustimmen. Und um Mitternacht wird hier Damenbesuch erscheinen… na, wie gefällt euch das?«
    Gerrick und Morwenna nickten zustimmend. »Nicht schlecht«, sagte Cristobal Gerick. »Du gibst dir wirklich Mühe.«
    Frank Esslin enthielt sich einer Stellungnahme.
    Er war bei Gott nicht prüde, aber diese Art von Verkuppeltwerden gefiel ihm nicht. Er suchte sich die Mädchen gern lieber selbst aus.
    Frank faßte insgeheim den Entschluß, sich kurz vor Mitternacht unter irgendeinem Vorwand zurückzuziehen. Er konnte seine Arbeit vorschieben. Dafür würden die Freunde gewiß Verständnis aufbringen.
    Das Geschehen nahm seinen Lauf. Die Männer setzten sich an den Kartentisch. Frank gewann.
    Nach jeder Runde bekam er von Hec Polanski einen Schlag auf die Schulter, und der Freund plärrte ihm ins Ohr: »Glückspilz! Glückspilz! Aber warte ab! Wie heißt es doch so schön? Glück im Spiel - Pech in der Liebe!«
    Sie spielten bis elf. Dann hatte Polanski den letzten Cent seines Spielkapitals verloren.
    »Aus! Schluß!« rief er. »Das muß reichen! Ich will keine Hypothek auf mein Haus aufnehmen! Wenn ihr nichts dagegen habt, dann würde ich diesen Teil des Abends als beendet betrachten! Und nun zum zweiten Teil…«
    Es waren nicht viele Handgriffe nötig, um den Living-room in einen Kinosaal umzufunktionieren. Vieles ging automatisch. Auf Knopfdruck. Die Männer brauchten lediglich ihre Sessel zurechtzurücken. Alles andere machte Hec Polanski.
    Knopfdruck: Die Perlleinwand rollte sich aus. Knopfdruck: Der Filmprojektor fuhr aus dem Schrank. Knopfdruck: Der Apparat begann zu laufen. Und Knopfdruck: Das Licht ging aus.
    Und dann ging’s auf der Leinwand rund…
    Der erste Film dauerte eine halbe Stunde. Ein Streifen, dem man trotz seines einschlägigen Themas einen gewissen künsterlischen Wert nicht absprechen konnte.
    Hec Polanski kündigte an, daß der zweite Film noch besser sein würde.
    »Da brauche ich aber vorher ein eisgekühltes Bier«, sagte Morwenna.
    »Hol’s dir. Du weißt, wo es ist.«
    »Noch jemand ein kühles Blondes?« fragte Morwenna.
    »Ja, ich«, sagte Frank Esslin.
    Morwenna brachte die Bierdosen.
    Und Hec Polanski ließ den zweiten Streifen anlaufen.
    In diesem Augenblick war plötzlich ein dumpfes Brausen zu hören, das nicht zum Tonfilm gehörte.
    Das Geräusch, das rasch lauter wurde, war störend.
    »Was ist das, Hec?« fragte Morwenna.
    »Keine Ahnung.«
    »Kann der Apparat was haben?«
    »Das Ding ist nagelneu!« sagte Polanski ratlos.
    Das Brausen kam näher, verdichtete sich, wurde zu einem Brummen, das den Brustkorb der Männer zum Vibrieren brachte.
    »Das kommt von draußen rein«, stellte Gerrick fest.
    »Verdammt ja. Es hat den Anschein, als würde es sich dem Haus nähern!« rief Derek Morwenna erregt aus. Niemanden interessierten mehr die Darbietungen auf der Filmleinwand.
    Die Männer waren geschockt.
    Eine unheimliche Bedrohung schien da auf sie zuzurasen.
    Frank Esslin glaubte draußen in der Dunkelheit etwas erkennen zu können. Etwas Großes, Graues! Es fegte heran. Auf die Terrassentür zu. Wie ein riesiger dunkelgrauer Pfeil sah es aus, das in diesem Moment gegen das Glas prallte. Das Klirren der Scherben erschreckte die Männer. Sie zuckten heftig zusammen. Ausnahmslos.
    Der graue Pfeil sauste in den Raum.
    Hart hackte er in den versiegelten Parkettboden.
    Eine Art Explosion erfolgte.
    Sie zerriß den dunkelgrauen
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