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GK398 - Gefangen in der Spiegelwelt

GK398 - Gefangen in der Spiegelwelt

Titel: GK398 - Gefangen in der Spiegelwelt
Autoren: A.F.Morland
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Augenblick noch unbekannt war.
    »Ich habe versprochen, Frank zu helfen«, sagte ich abschließend.
    »Dieses Versprechen hast du gleichzeitig auch in meinem Namen gegeben«, sagte Mr. Silver.
    »Ich komme mit euch«, entschied Vicky Bonney.
    »Aber ihr werdet nicht mit der Nachtmaschine fliegen«, sagte Tucker Peckinpah.
    »Sondern?« fragte ich.
    »Selbstverständlich steht euch mein Privatjet zur Verfügung. Ich werde sofort veranlassen, daß die Maschine startklar gemacht wird.« Der Industrielle begab sich ans Telefon? Er rief einen seiner Piloten an. »Peckinpah hier«, sagte er. »Sorgen Sie dafür, daß meine Privatmaschine in einer halben Stunde für den Abflug bereitsteht.«
    »Eine halbe Stunde ist ein bißchen knapp, Sir«, wandte der Pilot ein.
    »Dreißig Minuten. Und es ist mir egal, wie Sie das Kunststück fertigbringen! Hauptsache, es klappt. Wenn nicht, werde ich mir überlegen, ob ich keinen Job für Sie habe, der Sie den Tag verfluchen läßt, an dem Sie in meine Dienste getreten sind!«
    Ich warf Tucker Peckinpah einen erstaunten Blick zu. So energisch hatte ich ihn noch nie erlebt. Vermutlich brauchte der Pilot eine solche Behandlung. Peckinpah war bekannt dafür, daß er für jeden Menschen den richtigen Ton anzuschlagen verstand.
    »Okay, Sir«, beeilte sich der Pilot zu sagen. »Dreißig Minuten.«
    Wir packten wieder einmal unsere Siebensachen. Was Mr. Silver und ich mitzunehmen gedachten, hielt sich in Grenzen. Vicky hingegen übertrieb es mal wieder.
    »Sag mal, möchtest du drüben eine Modenschau veranstalten?« fragte ich.
    »Das verstehst du nicht«, erwiderte sie schnippisch. »Wir wissen nicht, wie lange wir in New York bleiben, und du kannst von mir nicht verlangen, daß ich eine ganze Woche ein und dasselbe Kleid trage.«
    Ich grinste. »Du kannst es zur Abwechslung zwischendurch ja mal ausziehen.«
    Vicky schüttelte empört den Kopf. »Was für lockere Reden führst du denn vor Silver?«
    »Keine Sorge, der ist schon erwachsen.«
    »Sehr richtig«, sagte der Ex-Dämon grinsend. »So etwas kann mich nicht mehr verderben.«
    »Genau«, pflichtete ich ihm bei. »Derjenige, der Mr. Silver noch was Schlechtes beibringen kann, muß erst geboren werden.«
    Der Hüne mit den Silberhaaren zog seine silbernen Brauen zusammen. »Was du jetzt gesagt hast, war aber nicht nett, Tony.«
    »Dafür kam es vom Herzen«, erwiderte ich und trug meine Reisetasche in die Diele.
    Ich konnte meinen weißen Peugeot 504 TI in der Garage lassen. Vor dem Haus stand Peckinpahs silbermetallicfarbener Rolls Royce, und mein Partner hatte sich erbötig gemacht, uns höchstpersönlich zum Airport zu bringen.
    Wir verließen unser Haus. Ich schloß sorgfältig ab und blickte zum Nachbarhaus hinüber. Unser Freund, der Parâpsychologe Lance Selby, wohnte da. Alle Fenster waren dunkel.
    Nachdem wir unser Gepäck im riesigen Kofferraum des Rolls verstaut hatten, setzten wir uns in den komfortablen Schlitten, und Tucker Peckinpah fuhr los.
    ***
    Frank Esslin tastete nervös nach Hec Polanskis Halsschlagader. Er konnte keinen Puls mehr fühlen.
    Cristobal Gerrick ließ den gläsernen Aschenbecher fallen. Verzweifelt schüttelte er den Kopf.
    »Liebe Güte… Der Himmel ist mein Zeuge, das wollte ich nicht! Ihr… ihr müßt es mir glauben. Ich wollte Hec nicht umbringen!«
    Frank hörte die Mädchen schluchzen.
    Er stand auf und begab sich zu ihnen. Das Grauen hatte sich tief in ihre Gesichter geprägt. Ihre Augen schwammen in Tränen. Frank hoffte, noch etwas für Rosina tun zu können.
    Aber sie war genauso tot wie ihr Mörder.
    Hec Polanski - das Ungeheuer!
    »Frank!« schrie plötzlich Derek Morwenna. Sein Schrei riß den WHO-Arzt regelrecht herum.
    »Was ist?« fragte Frank beunruhigt.
    Morwenna wies auf den toten Freund. »Sieh dir Hec noch einmal an.«
    Frank eilte zu Polanski zurück. Sein Herz übersprang einen Schlag. Vor ihm lag kein Ungeheuer mehr. Vor ihm lag sein Freund Hec Polanski. Das Monster hatte sich in einen Menschen zurückverwandelt.
    Nur eines blieb bestehen: daß der Mann tot war!
    Derek Morwenna starrte den WHO-Arzt entgeistert an. Seine Lider flatterten. »Frank, was ist los mit uns? Sind wir verrückt geworden? Haben wir nicht mehr alle Tassen im Schrank? Hat bei uns der Verstand ausgehakt? Hec ist tot. Cristobal hat ihn erschlagen. Mit dem Aschenbecher. Verflucht noch mal, Frank, haben wir uns bloß eingebildet, Hec wäre ein Ungeheuer?«
    »Rosina ist tot«, sagte der WHO-Arzt ernst.
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