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GK398 - Gefangen in der Spiegelwelt

GK398 - Gefangen in der Spiegelwelt

Titel: GK398 - Gefangen in der Spiegelwelt
Autoren: A.F.Morland
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Polanskis Arbeitszimmer, saß Lieutenant Quinto Fiorentini auf der Schreibtischkante. Er war schwarzhaarig und hatte einen dunklen Teint. Seine Großeltern hatten noch auf Sizilien gelebt, und er hatte es nicht leicht gehabt, bei der Polizei Karriere zu machen, denn vieles, was italienisch aussieht und noch dazu einen italienischen Namen hat, wird in New York automatisch der Mafia zugeordnet.
    Es war schon oft passiert, daß man Fiorentini für ein Mitglied der Ehrenwerten Gesellschaft gehalten hatte. Das machte ihn - einen absoluten Saubermann - verständlicherweise immer rasend.
    Der Sergeant, der bei ihm war, hieß Owen Coyle, hatte schütteres Haar, war um einen Kopf größer als der Lieutenant, um zehn Jahre jünger und schlank, während Fiorentini allmählich einen Bauch anzusetzen begann.
    »Was hältst du von der Geschichte, Owen?« fragte Quinto Fiorentini.
    »Eine schlimme Sache, Sir.«
    »Das reicht mir nicht. Ich will deine Meinung hören.«
    »Nun, Sir, es steht fest, daß wir uns hier nicht im Haus eines Ganoven befinden. Polanski hatte einen guten Namen in der Computerbranche. Er veranstaltet für seine - ebenfalls angesehenen - Freunde einen Herrenabend, läßt einige Filme laufen, und damit die Angelegenheit nicht eintönig werden kann, bestellt er für Mitternacht vier hübsche Puppen…«
    »Von denen er eine kurz darauf umbringt. Ohne Grund. Jedenfalls ist das die offizielle Version. Gerrick will Rosina helfen. Er greift zum gläsernen Aschenbecher und schlägt damit auf Polanski ein. Und zwar so lange, bis er tot zusammenbricht. Zwei Leichen innerhalb weniger Augenblicke. Weißt du, wonach das riecht?«
    »Nein, Sir.«
    »Nach LSD.«
    Sergeant Coyle blickte den Lieutenant verblüfft an.
    Quinto Fiorentini nickte. »Ich vermute, daß Hec Polanski eine LSD-Party steigen ließ. Man kennt das doch bei diesen Leuten, die zuviel Geld haben. Sie wissen nicht mehr, was sie anstellen sollen, um sich in Stimmung zu bringen. Für die ist alles schon so alltäglich, daß sie ständig auf der Suche nach etwas Besonderem sind. Früher oder später stoßen sie dabei auf Drogen…«
    Owen Coyle war nicht der Meinung des Lieutenants. »Auf mich haben diese Männer nicht den Eindruck gemacht, als hätten sie schon mal mit Rauschgift zu tun gehabt, Sir.«
    »Jedem sieht man es leider nicht gleich an der Nasenspitze an, mein Lieber. Ich bin davon überzeugt, daß hier LSD im Spiel war.«
    »Was macht Sie so sicher, Sir?« wollte der Sergeant wissen.
    »Die Männer wollten etwas Großartiges erleben. Sie präparierten auch die Drinks der Mädchen mit der Droge - und dann begaben sie sich auf den Trip.«
    »Auf einen Horror-Trip.«
    »Genau«, sagte Quinto Fiorentini. »LSD-Reisen arten oft in schreckliche Erlebnisse aus. Die verdammte Droge macht manche Menschen vor Angst wahnsinnig. Andere kommen von ihrem Trip nicht mehr zurück. Ich habe Mädchen gesehen, deren Geist irgendwo hängengeblieben ist. Sie vegetieren in Anstalten dahin, begreifen nichts mehr, sehen nicht, was um sie herum geschieht, wissen nicht einmal mehr, wie sie heißen, wer sie sind.«
    »Und Sie meinen, daß diese Droge auch hier eine Rolle gespielt hat, Sir?« fragte der Sergeant, immer noch zweifelnd.
    »Denk an die Geschichte, die man uns erzählt hat«, sagte Fiorentini. »Ein dunkelgrauer Pfeil soll ins Haus gerast und zwischen den Männern explodiert sein. Das passierte, bevor die Mädchen eintrafen. Das bedeutet für mich, daß die Männer sich bereits vorher eingestimmt haben. Als die Girls dann ankamen, kriegten sie von der Droge ebenfalls etwas ab. Prompt sahen sie in ihrem Rausch, wie sich Hec Polanski in ein Ungeheuer verwandelte und sich auf Rosina stürzte. Ebenfalls im Rausch griff Cristobal Gerrick daraufhin zum Aschenbecher und schlug auf den Freund ein… Zu solchen Schreckensszenen kann es immer kommen, wenn LSD ins Spiel gebracht wird.«
    »Wir haben nichts von dem Zeug im Haus gefunden, Sir«, bemerkte Owen Coyle.
    Quinto Fiorentini winkte ab. »Das hat nichts zu sagen. Wir nehmen auf jeden Fall alle mit, und verhören sie so lange, bis wir die Wahrheit aus ihnen herausgekriegt haben.«
    Coyle nickte. »Okay, Sir.«
    Er begab sich nach nebenan und teilte den betreffenden Leuten mit, wozu sich der Lieutenant entschieden hatte.
    »Ich protestiere!« schrie Janet wütend.
    »Das steht Ihnen frei«, gab der Sergeant gleichmütig zurück.
    »Was fällt euch verdammten Bullen ein? Warum locht ihr uns ein? Wir haben nichts
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