Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 026 Die Fischer Des Universums

PR TB 026 Die Fischer Des Universums

Titel: PR TB 026 Die Fischer Des Universums
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Buch
    Wurgh zitterte vor unterdrückter Wut, als er den kleinen
privaten Andro-Lenkraum betrat. Horghida hatte sich wieder einmal
unmöglich benommen. Gewiß, die Auswahl des Partners lag
bei ihr, aber in allen Matrikonen auf THUTA gehörte es zum guten
Ton, eine bestimmte Reihenfolge des Partnerwechsels einzuhalten. Nur
das Horghida-Matrikon machte immerwiederAusnahmen.
    Wurgh stellte sich vor den Spiegel und betrachtete sich.
    Für terranische Begriffe war Wurgh sehr klein, nur etwa 1,30
Meter hoch. Arme und Beine waren dünn und muskelarm. Nur der
runde Kopf machte eine Ausnahme. Er war ein wenig größer
als der eines normalen Terraners. Zusammen mit dem rötlichen,
faltigen Gesicht und den großen blauen Augen erweckte der Thuta
den Eindruck eines Embryos.
    Für thutasche Begriffe war Wurgh die Verkörperung
männlicher Schönheit. Die weißen, buschigen
Augenbrauen liefen zu den Schläfen hin in steife, sorgfältig
gepflegte Pinsel aus. Die großen Ohren waren dünn und
lagen fest am Kopf an, halbverdeckt vom weißen, straff nach
allen Seiten gekämmten Haar. Und auch sonst besaß Wurgh
alle thutaschen Attribute kraftvoller Männlichkeit.
    Er begriff nicht, warum Horghida diesen unmöglichen Margh
vorgezogen hatte. Margh war nach seiner Auffassung kein richtiger
Mann, dazu besaß er viel zu stark ausgeprägte Muskeln.
Außerdem war er einen Kopf größer als alle anderen
Männer des Matrikons und damit fast so groß wie Horghida.
Wurgh zischte verächtlich ich. Margh war ein halbes Weib!
    Plötzlich huschte ein hämisches Grinsen über sein
Gesicht.
    Er besaß eine Möglichkeit, sich an Horghida zu rächen!
    Wurgh schlurfte zum Drehsessel der Lenkapparatur. Er rutschte in
die enge Sitzschale und schnallte sich fest. Danach legte er den
Hebel des Individualspeichers

    um. Mit hastigem Klicken schalteten sich nacheinander dreißig
Speicherbänder ein. Dreißig Psycho-Physiogramme flimmerten
auf dem Kontrollschirm. Wurgh las die Symbole, verglich die Daten mit
seiner Erinnerung und zwinkerte befriedigt mit den Augen. Alle
gespeicherten Individualdaten waren stabil geblieben. Nichts würde
ihn hindern, die Androinds nach seinem Willen zu lenken.
    Er drückte den Aktivierungsknopf - und das Spiel begann.
    Der Androind Wurgh räkelte sich faul in seinem Bett. Durch
die breiten Fenster schimmerte das Licht einer blauen Sonne. Wurgh
betrachtete geistesabwesend die tanzenden Staubkörnchen in einem
Lichtstrahl, dann schüttelte er die Benommenheit mit einem Ruck
ab.
    Ein Knopfdruck aktivierte die Suchschirme.
    Wurghs Augen glitzerten, als er seine dreißig Frauen
erblickte. Die Suchapparatur arbeitete unabhängig von
Empfangsgeräten, ohne daß jemand merkte, ob er gerade
beobachtet wurde oder nicht. Wie es einer seelenlosen Maschine
zukommt, nahm sie keinerlei Rücksichten, was die Intimsphären
derAufgenommenen betraf.
    Wurgh konnte es nur recht sein.
    Einige Augenblicke lang betrachtete er die makellose Gestalt
Haghdas. Sie war groß und breit wie alle Thuta-Frauen - und
dick. Aber die Speckfalten gehörten zum weiblichen
Schönheitsideal aller Thutas.
    Aller Thutas ...!
    Wurgh fand sich jählings im Andro-Lenkraum wieder. Seine Nase
zitterte vor Ärger -vor Ärger über sich selbst.
Natürlich wußte er, daß Haghda ebensowenig, eine
richtige Thuta-Frau war wie der Androind Wurgh ein Mann. Allerdings
hatte Wurgh Haghda nach dem Psycho-Physiogramm einer wirklich
existenten Person nachgebildet, genau wie sich selbst. Die
Bezeichnung Androind hieß nichts anderes als Nachbildung eines
wirklichen Individuums. Aber mußte er gerade in dem Augenblick
daran denken, als er Haghda beobachtete...!
    Wurgh begann, die Individualdaten des Speichers erneut zu
überprüfen. Natürlich waren sie durch seinen geistigen
Rückzug verändert worden, und er hatte große Mühe,
sie erneut auf den Ausgangswert zurückzuprogrammieren.
    Doch endlich war auch das geschafft. Wurgh drückte erneut auf
den Aktivierungsknopf.
    Er knackte enttäuscht mit den Fingern, als er Haghdas
Bildschirm sah. Sie befand sich nicht mehr im Bad, sondern beim
Frühstück. Wurgh schloß angewidert die Augen, als er
sah, welche Portionen Haghda verschlang.
    Er musterte gierig die anderen Bildschirme. Doch er wußte
schon im voraus, was er darauf sehen würde. Am zeitlichen Ablauf
des Programms hatte er nichts ändern dürfen, sonst wären
die Individualdaten instabil geworden, und er hätte das Programm
löschen müssen. Alle seine Frauen waren angekleidet;
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher