Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK337 - Die Saat der Hölle

GK337 - Die Saat der Hölle

Titel: GK337 - Die Saat der Hölle
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
rannte darauf zu.
    Das Ungeheuer ließ seine graue Chamäleonzunge hinter mir herflattern. Lance Selby sah das.
    »Tony!« warnte er mich.
    Ich warf mich instinktiv nach vorn. Die Zunge sauste über meinen Kopf hinweg, schnellte gleich wieder zurück.
    Ich forcierte mein Tempo. Lance und die Mädchen verschwanden durch die Tür. Augenblicke später erreichte ich sie.
    Blitzschnell warf ich sie hinter mir zu. Atemlos legte- ich den eisernen Riegel um. Aber hatte das einen Sinn? Durften wir jetzt hoffen? Hatte das Scheusal nicht bewiesen, daß es sich nicht einmal von einer Wand aufhalten ließ?
    Der Schweiß rann mir über das erhitzte Gesicht und brannte in meinen Augen. Maggie Miller und Paula Lynas stolperten die Stufen hinunter.
    Sie verkrochen sich irgendwo im Gewirr der Rohre. Lance Selbys Blick tastete mich nervös ab.
    »Bist du okay, Tony?«
    »Noch bin ich es«, gab ich heiser zurück.
    »Was ist mit Jackson?«
    »Das Biest hat ihn verschlungen. Vor meinen Augen. Ich konnte es nicht verhindern.«
    »Er hätte bei uns bleiben sollen.«
    »Scheint nicht so, als ob ihm dann dieses Schicksal erspart geblieben wäre. Das Monster scheint einen Blutrausch gekriegt zu haben. Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, enden wir alle so wie David Jackson.«
    Lance Selbys Gesicht verzerrte sich. »Verdammt, ist denn diesem Scheusal mit nichts beizukommen?«
    Ein dumpfes Poltern ließ uns verstummen.
    Die Knochengreifer sausten durch die Metalltür, als bestünde diese aus Stanniolpapier. Das Scheusal wütete wie ein Berserker, zertrümmerte die Tür, riß sie aus der Wand, drosch ein großes Loch in diese.
    Lance und ich hasteten die Stufen hinunter.
    Oben erschien die Höllenbestie, die es nun darauf anlegte, unserem Leben ein grauenvolles Ende zu bereiten.
    Auch Lance und ich versteckten uns hinter dem Röhrengewirr. Das Monster kam die Treppe herunter. Es veränderte sein Aussehen, nahm die Form eines geschuppten Kraken an, hatte jetzt acht Arme mit Saugnäpfen, die blitzende Tigerzähne aufwiesen.
    Alles, was der Bestie im Weg war, zertrümmerte sie.
    Dicke Rohre knickten wie Strohhalme.
    Dampf trat aus und begann den Raum zu füllen.
    Und durch diesen grauen Dunst arbeitete sich das Ungeheuer immer näher an uns heran.
    Es war das erstemal in meinem Leben, daß ich mir keine Chance mehr ausrechnete.
    Plötzlich geschah etwas, das mich zutiefst erschütterte. Ich sah Paula Lynas. Sie war diesem nervlichen Streß nicht mehr gewachsen. Sie konnte die Angst und das Grauen nicht mehr ertragen.
    Deshalb verkroch sie sich nicht mehr länger vor der Bestie.
    Sie kam aus ihrem Versteck hervor, obwohl Maggie Miller sie mit schriller Stimme zurückrief.
    Paula Lynas wollte sterben. Sie wollte diesem furchtbaren Horror ein Ende setzen, hatte nicht mehr die Kraft, auf Rettung zu hoffen.
    Stumm und bleich stellte sich das zerbrechliche Mädchen vor das tobende Monster hin. Das Ungeheuer wandte sich Paula sogleich zu.
    »Zurück, Paula!« brüllte Lance Selby. »Mein Gott, Tony, die Bestie wird sie verschlingen.«
    »Das will sie ja.«
    »Das dürfen wir nicht zulassen.«
    »Da hast du allerdings recht!« stieß ich atemlos hervor. Dann richtete ich mich auf, flankte über eine silberne Röhre und katapultierte mich zu dem verzweifelten Mädchen.
    Das achtarmige Untier wollte Paula Lynas ergreifen. Doch ich war schneller. Ich versetzte dem Mädchen einen gewaltigen Stoß. Sie flog zur Seite, stolperte, schlug lang hin und schlitterte unter ein dickes Rohr.
    Aber die Zeit reichte nicht mehr, um mich selbst aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich zu befördern.
    Das Biest erwischte mich!
    »Tony!« schrie Lance Selby entsetzt auf.
    Meine letzte Stunde hatte geschlagen!
    ***
    Vicky Bonney und Tucker Peckinpah stürmten in das IPC Building. Es war erstaunlich, wie schnell der Industrielle mit seinen sechzig Jahren noch laufen konnte.
    Er zeigte Vicky den Weg, der zu den Geschossen unter der Erde führte. Das blonde Mädchen erreichte die schwarzmagische Sperre.
    Sie holte den Dämonendiskus aus der Handtasche und hakte ihn von der Kette los. Die glatte Diskusscheibe sandte ein eigenartiges Prickeln durch ihren Arm.
    Gleichzeitig begann die rätselhafte Waffe, auf ihre dreifache Größe anzuwachsen. Eine leuchtende Aura umgab den Dämonendiskus.
    Vicky Bonney hob ihn hoch und schlug damit nach der unsichtbaren Wand. Ein lautes Klirren war die Folge, so als hätte das Mädchen eine riesige Glasscheibe zertrümmert.
    Grelle Blitze fauchten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher