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GK337 - Die Saat der Hölle

GK337 - Die Saat der Hölle

Titel: GK337 - Die Saat der Hölle
Autoren: A.F.Morland
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um Leo Barr steht!« schlug ich vor. »Alles andere kommt hinterher.«
    Mit bis zum Zerreißen angespannten Nerven schlichen wir Seite an Seite durch die Regalstraßen. Wir paßten höllisch auf, rechneten ständig mit einem Angriff, ohne zu wissen, wie wir ihn wirkungsvoll zurückschlagen sollten.
    Ich kramte in meinem Gedächtnis herum, suchte nach einem wirksamen weißmagischen Spruch, der mich vor dem Schlimmsten bewahren konnte.
    Mir fiel eine Formel ein, die ich schon mal im Kampf gegen einen mächtigen Dämon angewandt hatte. Es war mir damals gelungen, das Wesen aus den Dimensionen des Grauens so sehr zu irritieren, daß es mir die Möglichkeit lassen mußte, mich in Sicherheit zu bringen.
    Ohne diese weißmagische Formel wäre ich damals nicht ungeschoren davongekommen.
    Einen Gang nach dem anderen schritten wir ab.
    Plötzlich stieß mich Lance mit dem Ellenbogen aufgeregt an. »Tony!«
    Ich sah es auch.
    Flecken auf dem PVC-Boden. Dunkelrote Flecken.
    Blutflecken!
    ***
    Wir eilten darauf zu. Lance ging kurz in die Hocke. Er richtete sich gleich wieder auf. »Dabei kann es sich meiner Meinung nach nur um das Blut von Leo Barr handeln.«
    Ich musterte meinen Freund. »Welche Chancen räumst du Barr noch ein, Lance?«
    Der Parapsychologe senkte den Blick und schüttelte den Kopf. »Keine, Tony. Ich glaube nicht, daß wir noch irgend etwas für den Mann tun können.«
    »Vielleicht hat ihn sich das Ungeheuer nur geschnappt.«
    »Denk an den Schrei. Er riß plötzlich ab.«
    »Ein Schlag auf den Kopf genügt, um den Schrei eines Menschen zu beenden«, sagte ich.
    »Glaubst du denn, daß Barr noch lebt, Tony?« fragte Lance Selby verwundert.
    »Ich hoffe es«, gab ich ernst zurück.
    »Das Blut…«
    Er hatte recht. Das Blut sprach gegen meine Hoffnung. Aber solange wir nicht Leo Barrs Leichnam gefunden hatten, weigerte ich mich anzunehmen, daß der Mann nicht mehr lebte.
    »Was nun?« fragte Lance.
    »Das Biest kann hier noch irgendwo stecken«, erwiderte ich. »Wir müssen es weiter suchen.«
    Wir setzten unseren Weg fort. Die nervliche Belastung war enorm. Die Blutstropfen auf dem Boden veranschaulichten uns in erschreckender Weise, wie schlimm unsere Lage war.
    Hochgradig nervös suchten wir auch die restlichen Quadratmeter ab. Keine Spur von Leo Barr.
    Keine Spur aber auch von dem mörderischen Biest, in das sich Len Lightstone verwandelt hatte.
    Aber wir entdeckten eine Tür, die aus dem Archiv führte. Sie war offen. Durch sie konnte sich das Ungeheuer mit seinem blutenden Opfer abgesetzt haben.
    Wir kehrten um und informierten zunächst die andern.
    Paula Lynas war psychisch zerstört. Auch physisch war sie nur noch ein Wrack. Ihre rotgeweinten Augen richteten sich auf mich. Mir war, als könnte ich darin einen Vorwurf erkennen.
    Aber ich hatte nicht Schuld an diesen schrecklichen Ereignissen.
    »Er war so nett zu mir«, hauchte Paula. Mir war, als würden dicke Hagelschloßen über meine Wirbelsäule rieseln. Ich hatte Mitleid mit diesem nymphenhaften Mädchen, dessen Zuneigung zu Leo Barr mir nicht verborgen geblieben war.
    Barr hatte ihr sein Jackett gegeben.
    Sie trug es immer noch.
    »Er hat mich gemocht«, sagte Paula Lynas heiser. »Wir haben uns verstanden. Wir wollten… Wenn das hier vorbeigewesen wäre… Doch nun ist er tot.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das dürfen Sie nicht sagen, Miß Lynas. Sie haben keinen Beweis für diese Behauptung.«
    »Sie haben im Archiv Blutspuren entdeckt. Das haben Sie doch soeben gesagt, Mr. Ballard.«
    »Deshalb muß Barr doch noch lange nicht tot sein. Vielleicht ist er lediglich verletzt.«
    »Er ist tot! Ich weiß es!«
    »Wir werden ihn suchen«, sagte ich.
    »Verdammt noch mal, reißt denn dieser Streß überhaupt nicht mehr ab?« stöhnte David Jackson. »Fortwährend müssen wir jemand suchen. Zuerst dieses Ungeheuer – und nun Leo Barr!«
    »Würden Sie es sich nicht wünschen, daß wir Sie suchen, wenn Sie in die Gewalt des Monsters geraten wären?« fragte ich.
    »Okay«, knurrte Jackson. »Ich sag’ ja schon nichts mehr, Ballard. Es hat ohnedies alles keinen Zweck mehr. Sie wissen, was ich von unserer beschissenen Lage halte. Den Rest denke ich mir.«
    »Dafür bin ich Ihnen sehr dankbar, Mr. Jackson.«
    »Wenn wir wenigstens Waffen hätten«, sagte David Jackson.
    »Wir könnten uns mit Feueräxten und Schaumlöschern bewaffnen«, schlug Maggie Miller vor.
    »Eine gute Idee«, sagte Lance Selby.
    Maggie verschwand mit ihm für kurze Zeit. Als
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