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GK337 - Die Saat der Hölle

GK337 - Die Saat der Hölle

Titel: GK337 - Die Saat der Hölle
Autoren: A.F.Morland
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beiden waren dafür wirklich kompetenter als er.
    In dem großen Archivraum standen unzählige Metallregale. Einige waren noch leer, aber auf den meisten Ablagen befanden sich bereits verschiedenfarbige Ordner.
    Peinlich genau beschriftet. Ebenso genau geordnet.
    Vorsichtig setzte sich Leo Barr in Bewegung. Nervös fuhr er sich mit der Hand über die Augen. Mit jedem Schritt, den er von der Tür weg machte, wuchs seine Angst.
    Dennoch blieb er nicht stehen.
    Man sollte sich auf seine Zuverlässigkeit verlassen können, deshalb würde er tun, was ihm aufgetragen worden war. Im Allgemeininteresse – und zu seiner eigenen Sicherheit.
    Dabei hoffte er aber ständig, daß irgendeiner der anderen Alarm schlagen würde. In diesem Fall hätte er die Suche hier drinnen auf der Stelle abgebrochen.
    Doch keiner der anderen schien bisher fündig geworden zu sein.
    Wo steckte das Ungeheuer, in das sich Len Lightstone verwandelt hatte?
    Leo Barr hatte sich nun schon bedenklich weit von der Tür entfernt. Er warf einen ängstlichen Blick zurück. Wenn ihm das Scheusal jetzt begegnete, würde er die Tür wohl kaum mehr erreichen können.
    Das Biest war schnell wie der Blitz.
    Mit vibrierenden Nerven ging Barr weiter. Eine Regalstraße nach der anderen schritt er ab. Der Schweiß rann ihm dabei in breiten, salzigen Bächen über das kleine Gesicht.
    Seit wenigen Augenblicken hatte er das furchtbare Gefühl, sich nicht allein in diesem Raum zu befinden.
    Er fühlte sich belauert und angestarrt.
    Immer häufiger drehte er sich ruckartig um, doch nie war jemand hinter ihm. Aber das Gefühl blieb.
    Es blieb nicht nur, sondern es verstärkte sich auch noch. Teufel, wodurch wurde es hervorgerufen? Befand sich das Ungeheuer hier drinnen?
    Dieser Gedanke stoppte Leo Barr. Er fuhr sich mit dem Zeigefinger in den Hemdkragen. Der Stoff klebte an seiner Haut.
    Abermals lauschte er. Aber er hörte nur das heftigen Klopfen seines Herzens. Mühsam versuchte er, seine maßlose Erregung niederzuringen.
    Behalte einen klaren, kühlen Kopf! verlangte er von sich selbst. Du hast ihn noch nie so sehr gebraucht wie in diesem Augenblick.
    Mißtrauisch linste er zwischen den Regalfächern hindurch. Er glaubte, einen scharfen Geruch wahrzunehmen, der sich lästig auf seine Nasenschleimhäute legte und sie reizte.
    Was war das?
    Handelte es sich hierbei um die Ausdünstung des Monsters?
    Leo Barr verließ in diesem Moment der letzte Rest seines Mutes. Er wagte keinen weiteren Schritt mehr vorwärts.
    Der Geruch machte ihm schreckliche Angst.
    Er war felsenfest davon überzeugt, daß er dem Scheusal ganz nahe war.
    Diese für ihn unverrückbar feststehende Tatsache ließ eine Eiseskälte in sein Herz strömen. Er bekam die Gänsehaut.
    Keine Sekunde länger wollte er mehr allein im Archiv bleiben.
    Er hatte das Wesen gefunden. Es steckte hier irgendwo. Nun mußte er die anderen alarmieren, und dann würden sie gemeinsam besprechen, wie man weiter gegen das Untier vorgehen sollte.
    Zurück!
    Leo Barr drehte sich hastig um.
    Im selben Augenblick traf ihn der fürchterliche Schock.
    Da stand das Monster. Hoch ragte es zwischen den Metallregalen auf. Leo Barr hatte keine Ahnung, wie es so unvermittelt hinter ihm hatte auftauchen können. Er hatte keine Erklärung dafür, wieso er davon nichts gehört hatte.
    Er starrte das Monster nur entsetzt an und wußte, daß er verloren war…
    ***
    Die rote Körperoberfläche des Scheusals hatte sich teilweise mit harten grünen Schuppen bedeckt. Muskelfasern durchkreuzten diesen Panzer. Das Maul der Bestie öffnete sich in diesem grauenerregenden Augenblick.
    Lange, dolchartige Zähne blitzten. Es waren entsetzlich viele.
    Leo Barr faßte sich verstört ans Herz.
    Er hatte den Eindruck, jeden Moment müsse ihn der Schlag treffen.
    Bestimmt wäre ein solcher Tod schöner gewesen, als dieser Bestie in die Hände zu fallen. Vorausgesetzt, man kann dem Ende eines Menschenlebens überhaupt etwas Schönes abgewinnen.
    Barr wollte schreien, doch seine Stimmbänder gehorchten ihm nicht. Das Monster regte sich nicht.
    Es stand nur da, war unheimlich präsent.
    Barr merkte, wie sich um ihn alles zu drehen begann. Die Regale schaukelten und schwankten. Sie schienen auf ihn zu stürzen.
    Er lehnte sich ächzend an eines.
    Plötzlich vernahm er einen markerschütternden Schrei, der ihn erschreckte. Er wußte nicht, daß er es selbst gewesen war, der geschrien hatte.
    Gleichzeitig erwachte sein Selbsterhaltungstrieb. Er wollte es
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