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GK337 - Die Saat der Hölle

GK337 - Die Saat der Hölle

Titel: GK337 - Die Saat der Hölle
Autoren: A.F.Morland
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Risiko eingehen!« fuhr Selby mit warnender Stimme fort.
    »Wir beschränken uns lediglich darauf herauszufinden, wo sich das Wesen im Augenblick aufhält«, sagte ich. »Sobald es einer von uns entdeckt hat, alarmiert er die anderen. Wir werden dann gemeinsam einen Angriffsplan entwickeln und diesen – nach Möglichkeit – auch gemeinsam ausführen.«
    Alle nickten stumm.
    »Noch irgendwelche Fragen?« erkundigte sich Lance Selby.
    »Warum passiert das alles?« fragte Paula Lynas kleinlaut. »Wozu haben die Kräfte der Finsternis diese Falle errichtet? Was bezwecken sie damit?«
    Es hätte darauf viele Antworten gegeben.
    Die Hölle giert immer wieder nach Seelen. Sie liebt es, Angst und Schrecken zu verbreiten. Es macht ihr großes Vergnügen, Menschen zu vernichten.
    Es konnte aber auch sein, daß das Schattenreich lediglich meinetwegen diese Falle aufgebaut hatte, daß man nur auf mich scharf war.
    Viele Antworten.
    Aber ich blieb sie Paula Lynas alle schuldig. Im Grunde genommen wollte sie sie gar nicht hören, das sah ich ihr an.
    »Sind Sie bereit?« fragte Lance Selby in die Runde.
    Alle nickten.
    »Dann mal los«, knurrte der Parapsychologe.
    Mir fielen unwillkürlich die zahlreichen Abenteuer ein, die Lance und ich schon hinter uns gebracht hatten.
    Zuletzt hatten wir gemeinsam gegen den Ghoul von Mallorca gekämpft. Diesmal waren wir wieder zusammen.
    Würde es unser letztes Abenteuer sein?
    ***
    Paula Lynas und Leo Barr sollten zwei nebeneinanderliegende Sektoren absuchen. Sie gingen deshalb ein Stück gemeinsam.
    Paula weinte nicht mehr. Sie zitterte vorläufig auch nicht mehr, schien sich mit ihrem Schicksal abgefunden zu haben.
    »Geht es Ihnen besser?« erkundigte sich Leo Barr fürsorglich.
    »Ein bißchen«, erwiderte Paula leise.
    »Das alles ist sehr schlimm für so ein zartes Persönchen wie Sie«, sagte Barr. Das rothaarige Mädchen gefiel ihm. Es machte ihm nichts aus, daß sie mager war. Er konnte füllige Frauen nicht ausstehen.
    Das war auch der Grund dafür, daß er immer noch ledig war. Die Frauen, die ihm bisher begegnet waren, waren alle zu üppig gewesen.
    Er schwärmte für elfenhafte Mädchen. Paula Lynas entsprach haargenau diesem Traum.
    »Sie sind sehr nett, Mr. Barr«, sagte Paula.
    »Nennen Sie mich Leo«, bat er. Er blieb stehen, nahm ihre Hände zwischen die seinen, lächelte verlegen und sagte: »Mein Gott, die sind ja ganz kalt.« Er rieb ihre Hände behutsam. »Ein seltsames Schicksal hat uns beide zusammengeführt, nicht wahr, Paula?«
    Das Mädchen nickte stumm.
    »Sie müssen mir versprechen, daß Sie sehr gut auf sich aufpassen werden«, verlangte Barr.
    »Ich verspreche es.«
    »Es würde mir furchtbar leid tun, wenn Ihnen…« Barr unterbrach sich. Er räusperte sich und senkte verlegen den Blick. »Sie sind mir nicht gleichgültig, Paula. Ich glaube, in Anbetracht der Lage, in der wir uns befinden, darf ich Ihnen gestehen, daß ich sehr viel für Sie empfinde. Deshalb möchte ich nicht… Ich besitze eine Buchhandlung in der Kings Road. Wenn das hier alles vorbei und überstanden ist, darf ich dann hoffen, daß Sie mich da mal besuchen werden?«
    »Gern, Leo«, sagte Paula leise. »Ich komme gern.«
    Ein kleines Lächeln huschte über Barrs Züge. »Ich war eigentlich immer ein einsamer Mensch, Paula. Aber ich glaube, daß das nun anders werden wird. Glauben Sie das auch?«
    »Ich werde Sie besuchen, wann immer Sie es möchten, Leo«, versprach das rothaarige Mädchen.
    »Oh, Paula!« stieß Leo Barr daraufhin heiser hervor. Und er schloß das zerbrechliche Mädchen fest in seine Arme. »Jetzt weiß ich, daß wir das alles gut überstehen werden – weil wir noch so viel vom Leben erwarten!«
    Er küßte sie auf die Stirn und sie ließ es geschehen.
    Er bat sie noch einmal, vorsichtig zu sein. Dann trennten sie sich.
    Während sich Paula Lynas den Kinosaal vornahm, begab sich Leo Barr in das angrenzende Archiv.
    Er schloß die Tür nicht hinter sich, machte gespannt Licht. Sein Herz schien hoch oben im Hals zu schlagen. Überdeutlich vernahm er das Pochen.
    Zunächst blieb er neben der Tür stehen.
    Er rührte sich nicht vom Fleck, hielt den Atem an und lauschte. Nichts. Kein verräterisches Geräusch. Ein bißchen erleichtert fing er wieder zu atmen an.
    Sein Ehrgeiz hielt sich in Grenzen. Er mußte nicht unbedingt derjenige sein, der das Monster entdeckte. Es wäre ihm bedeutend lieber gewesen, wenn Tony Ballard oder Lance Selby das Wesen gefunden hätten.
    Die
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