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GK337 - Die Saat der Hölle

GK337 - Die Saat der Hölle

Titel: GK337 - Die Saat der Hölle
Autoren: A.F.Morland
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die beiden wiederkamen, brachten sie zwei Äxte und einen Feuerlöscher mit. Jackson überließ mir die Axt und griff sich die Löschflasche.
    Anscheinend hatte er nicht vor, in der vordersten Front gegen das Höllenwesen zu kämpfen. Es war mir recht so.
    Jackson hob den Löscher. »Damit kann man zwar keinen Krieg gewinnen, aber es ist immer noch besser als gar nichts.«
    »Wir sollten beisammenbleiben«, sagte Lance Selby.
    »Okay«, sagte ich und nickte.
    Wir nahmen Paula Lynas mit. Sie sträubte sich anfangs, aber dann ging sie doch mit uns, sah ein, daß es besser für sie war, denn wenn sie allein zurückblieb, konnte keiner für ihre Sicherheit garantieren.
    Maggie Miller legte ihr den Arm um die Schultern und sprach ihr Mut zu. Lance und ich bildeten die Vorhut. Wir hielten jeder eine Axt in den Händen und hofften, sie wirkungsvoll gegen das Ungeheuer einsetzen zu können.
    Wir vermieden es, jenen Gang zu durchschreiten, in dem sich die Blutflecken befanden. Es hätte die Gefahr bestanden, daß Paula Lynas bei deren Anblick zusammengeklappt wäre.
    Sehr viel brauchte es ohnedies nicht mehr, um sie umzuwerfen.
    Wir erreichten die zweite Tür.
    Bevor wir das Archiv verließen, linste Lance vorsichtig nach draußen. Er peilte gewissenhaft die Lage und nickte uns dann zu.
    Wir gelangten in einen Korridor. Maggie Miller, Lance und ich hatten ihn schon mal unter die Lupe genommen, um zu sehen, welchen Lebensraum uns die Mächte der Finsternis eingeräumt hatten.
    Der Korridor machte nach etwa zehn Yards einen Knick nach links.
    Als wir ihn erreichten, nagelte uns eine Überraschung auf der Stelle fest.
    Wir hatten Leo Barr wiedergefunden!
    ***
    Der Mann lehnte in einer schattigen Mauernische.
    Als Paula Lynas ihn erblickte, stieß sie einen Freudenschrei aus. »Leo!« rief sie, und sie rannte los.
    »Bleiben Sie hier!« stieß David Jackson mißtrauisch hervor. »Man kann nicht wissen…«
    Er hatte recht. Leo Barr rührte sich nicht. Er lehnte nur in dieser Nische. Reglos. Da stimmte irgend etwas nicht.
    Er mußte uns genauso sehen, wie wir ihn sahen. Die natürlichste Reaktion auf unser Erscheinen wäre gewesen, daß er zu uns gekommen wäre.
    Aber der Mann machte keine Anstalten, die Nische zu verlassen. Da mußte irgend etwas faul sein.
    David Jackson wollte Paula zurückhalten. Er griff schnell nach ihrer Hand, doch sie entriß sich ihm, bevor er fest genug zupacken konnte.
    »Leo!« rief sie und stürmte an uns vorbei auf die Nische zu. Acht Schritte waren es bis dorthin. Fünf Schritte hatte Paula bereits zurückgelegt. Wenn man bedenkt, wie schwach sie vor wenigen Augenblicken noch gewesen war, war es erstaunlich, wie schnell sie jetzt wieder laufen konnte.
    Sie machte den sechsten Schritt.
    Und schon den siebten.
    Plötzlich hielt sie mitten im Lauf inne.
    Sie faßte sich an die Schläfen. Ein wilder Schrei entrang sich ihrer Kehle. Sie wirbelte herum, starrte uns an und schrie ohne Unterlaß.
    Wir hasteten zu ihr.
    Maggie Miller nahm sie in Gewahrsam. Paula hörte nicht zu schreien auf.
    Ihr Gesicht war verzerrt. Sie konnte das Grauen nicht mehr verkraften.
    »Er ist tot!« schrie sie schrill. »Er ist tot! Dieses Scheusal hat ihn umgebracht!«
    Wir erreichten den Toten.
    Paula Lynas hatte recht. Das Ungeheuer hatte Leo Barr getötet. Aber auf was für eine grauenvolle Weise!
    Leo Barr war vollkommen leer. Er war nur noch eine Hülle. Alles, was sich in seinem Körper befunden hatte, war nicht mehr vorhanden.
    Irgend etwas hatte seine Haut steif wie Leder gemacht. Deshalb konnte die leere Hülle stehen. Aber es war absolut nichts mehr in ihm. Er war so leicht, als wäre er eine Puppe aus Styropor.
    Ich spürte, wie sich eine unsichtbare Hand um meine Kehle legte und schmerzhaft zudrückte. Mein Magen revoltierte.
    Das Grauen war diesmal so schlimm, daß ich es kaum noch ertragen konnte, obwohl ich geglaubt hatte, daß mir die vielen Auseinandersetzungen mit dem Bösen nicht mehr allzuviel anhaben konnten, weil ich schon abgebrüht war.
    Doch nun wurde ich eines Besseren belehrt.
    Leo Barrs Schicksal ging mir wie ein Messer unter die Haut.
    Ich konnte verstehen, daß sich Paula Lynas nicht mehr länger auf den Beinen halten konnte. Maggie Miller vermochte sie nicht mehr zu stützen.
    Wimmernd sank das rothaarige Mädchen zu Boden.
    ***
    Das Lokal war erlesen, das Essen war hervorragend gewesen, der Wein schmeckte vorzüglich. Die Kellner waren niemals aufdringlich, aber immer dann zur Stelle, wenn man
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