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GK337 - Die Saat der Hölle

GK337 - Die Saat der Hölle

Titel: GK337 - Die Saat der Hölle
Autoren: A.F.Morland
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London.
    Es war keine Zeit zu verlieren. Jede Sekunde war kostbar. Tucker Peckinpah hatte das unangenehme Gefühl, daß Tony Ballards Leben an einem seidenen Faden hing, und er hoffte, daß dieser Faden noch kurze Zeit halten würde. Sonst war es um Tony geschehen.
    ***
    Ich war geschockt.
    Aber ich erstarrte nicht. Im Gegenteil. Als David Jackson wie am Spieß zu brüllen anfing, wurde ich aktiv.
    Ich holte mit der Axt aus und schlug zu. Das blitzende Metall hackte sich tief ins Holz. Ich riß die Axt heraus, schwang sie erneut hoch, schlug wieder mit aller Kraft zu.
    Immer wieder hackte ich auf die Tür ein.
    So lange, bis die Füllung splitterte. Jeder neue Hieb erweiterte die Öffnung. Ich erblickte Jackson.
    Ich sah das schreckliche Monster.
    Und ich konnte nicht verhindern, daß das Untier den Mann in diesem Augenblick tötete.
    Mein Mund trocknete aus.
    Das Grauen packte mich mit eiskalten Klauen und schüttelte mich.
    Fassungslos sah ich, welches Schicksal David Jackson ereilte. Es wäre ihm erspart geblieben, wenn er bei uns geblieben wäre. Aber er hatte nicht auf mich gehört.
    Die speerartige Zunge stieß dem Opfer genau ins Herz.
    Im selben Augenblick riß die Zunge den Mann auf das weit aufgesperrte Maul zu. Jacksons Füße schleiften kurz über den Boden.
    Dann hob die kräftige Zunge ihn hoch und schleuderte ihn in die Tiefe des Rachens hinab. Das Maul klappte hart zu.
    Das Monster hatte den ganzen Mann mühelos verschlungen!
    Bei mir drohte der Verstand auszuhaken. Ich kam mir klein und verwundbar gegen dieses Höllenbiest vor. Ich fühlte mich diesem furchtbaren Monster nicht gewachsen.
    Diesmal hatte die Dimension des Grauens eine perfekte Mordmaschine geboren, die kein Mensch aufhalten konnte.
    Schrecklich.
    Fassungslos stand ich da. Ich hatte immer noch die verzweifelten Schreie Jacksons in meinen Ohren, konnte geistig nicht verarbeiten, daß es den Mann nicht mehr gab.
    Und nun wollte dieses unersättliche Biest auch mich verschlingen. Ein schlangenartiger Arm schoß auf mich zu. Die knöchernen Greifer wollten mich schnappen.
    Ich sprang bestürzt zur Seite.
    Die Knochenzangen verfehlten mich um Haaresbreite. Mir standen die Haare zu Berge. Ich wußte kaum noch, was ich tat. Es war ein Reflex, als ich die Axt hochschwang und mit aller mir zu Gebote stehender Kraft zuschlug.
    Ich hörte ein häßliches Geräusch und stellte fest, daß ich dem Monster den Greifer abgehackt hatte.
    Doch es bestand kein Grund, deshalb zu triumphieren, denn aus dem häßlichen Armstumpf wuchs sofort ein neuer, größerer Greifer nach.
    Nun versuchte das Höllenwesen, mich mit allen vier Armen zu fangen. Ich wich keuchend zurück, verteidigte mich mit der Axt, schlug mit meinem magischen Ring zu. Als der Stein traf, zuckte das Scheusal kurz zusammen.
    Aber es ließ deshalb nicht von mir ab.
    Es näherte sich der Tür.
    Die schlängelnden Arme ragten mir durch die Öffnung, die ich geschlagen hatte, gierig entgegen. Ich wich noch weiter zurück, so daß mich das Monster nicht erreichen konnte.
    Da drückte es mit seinem hart gepanzerten Körper die Tür und einen Teil der Wand mühelos ein. Und dann füllte der schreckliche Leib den ganzen Korridor aus.
    Immer wieder attackierte mich die Bestie.
    Ich zog mich zurück, wehrte die Angriffe mühsam ab.
    Ein Schlangenarm hätte es beinahe geschafft. Ich hatte nicht schnell genug reagiert, weil ich mich mit den drei anderen Armen herumgeschlagen hatte. Plötzlich schoß der Knochengreifer auf mich zu.
    Buchstäblich im allerletzten Augenblick warf ich mich zur Seite.
    Die Zangen schnappten zu.
    Sie erwischten meine Axt, entrissen sie meinen Händen.
    Aus dem gräßlichen Monstermaul wehte mir ein bestialischer Gestank entgegen. Das war der Hauch des Todes. Er versuchte, mich zu lähmen. Ich hielt die Luft an, drehte mich hastig um und setzte mich ab.
    Die Bestie folgte mir.
    »Lance!« brüllte ich. »Nimm die Mädchen und flieh mit ihnen in den Heizkeller. Das Monster ist hinter mir her!«
    Ich sah Lance und die Mädchen noch nicht. Aber ich hörte Maggie Millers Entsetzensschrei.
    Und ich vernahm Lance Selbys Stimme. »Schnell!« rief er. »Schnell, Paula! Kommen Sie! Ich stütze Sie!«
    Aus dem Maul des Scheusals kam ein donnerndes Gebrüll, das den Boden unter meinen Füßen erbeben ließ.
    Ich rannte um mein Leben.
    Der Gang machte einen Knick. Jetzt sah ich Lance und die Mädchen. Sie erreichten soeben die feuerhemmende Tür, die in den Heizraum hinunterführte. Ich
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