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GK291 - Satan hinter Gittern

GK291 - Satan hinter Gittern

Titel: GK291 - Satan hinter Gittern
Autoren: A.F.Morland
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euch machen, ob dir das nun paßt oder nicht.«
    »Aha, jetzt kehrst du mal wieder die Emanze hervor!« sagte ich sauer.
    »Sagt mal, könnt ihr euch nicht im Auto zanken?« schaltete sich Mr. Silver dazwischen. »Ist ja wirklich nichts dabei, wenn du Vicky mitnimmst, Tony.«
    »Darum geht’s ja gar nicht«, sagte ich ärgerlich.
    »Ich versteh’ dich schon. Du möchtest nicht, daß Vicky irgend etwas zustößt.«
    »Wir wissen nicht, was in diesem Dorf auf uns zukommt«, sagte ich.
    »Keine Sorge«, meinte Mr. Silver und legte seinen kräftigen Arm um meine Freundin. »Ich verspreche dir, auf dein Baby wie auf meinen Augapfel aufzupassen. Zufrieden?«
    Ich seufzte. Zwei gegen einen. Was hätte ich da noch erwidern sollen. Vicky lächelte mich triumphierend an, als ich das Wohnzimmer verließ, um den Peugeot 504 TI aus der Garage zu holen.
    Sie hatte nun schon zum zweitenmal gewonnen. Vorhin beim Pokern. Und jetzt erneut. Eine größere Freude konnte man ihr nicht machen. Sie gewann ja so schrecklich gern.
    Wir verstauten unsere Reisetaschen im Kofferraum, und dann verließen wir die Stadt in südwestlicher Richtung.
    Ein Fall wartete auf uns, der kein Fall für die Polizei war…
    ***
    Bis vor zweieinhalb Jahren war Susan Keith die Verlobte von Ron Ritchie gewesen. Susan war ein anständiges, ehrliches Mädchen. Rothaarig, mit Sommersprossen um die kleine Stupsnase.
    Susan war zart und wirkte zerbrechlich. Sie hatte eine knabenhafte Figur und trug mit Vorliebe Jeans.
    Sie arbeitete in einem kleinen Kaufhaus in Godalming. Ihre Eltern lebten nicht mehr. Sie versuchte, sich allein so gut wie möglich durchzuschlagen.
    Damals, vor zweieinhalb Jahren, hatte Susan Keith sehr viel für Ron Ritchie übrig gehabt. Unsterblich war sie in ihn verliebt gewesen, und sie hatte gedacht, ohne ihn nicht mehr leben zu können.
    Heute wußte sie, daß man sich so etwas bloß einredet. Sie war um eine Erfahrung reicher geworden.
    Sie dachte noch oft an die Zeit mit Ron. Aber nicht mehr mit Wehmut. Nur noch kühl und nüchtern.
    Vor zweieinhalb Jahren hatte sie keinen sehnlicheren Wunsch gehabt, als die Frau von Ron Ritchie zu werden. Aber dann war sie dahintergekommen, daß Ron eine kriminelle Laufbahn eingeschlagen hatte.
    Es hatte einige unschöne Szenen zwischen ihnen gegeben, und schließlich hatte Susan Ron vor die Wahl gestellt, entweder mit ihr ein anständiges Leben zu führen - oder ohne sie so weiterzumachen.
    Seine Entscheidung hatte sie zutiefst erschüttert. Aber sie hatte sie tapfer akzeptiert. Die Trennung ging ohne Tränen vonstatten. Susan versuchte nicht, Ron zurückzuhalten.
    Es war besser, er ging zu diesem Zeitpunkt, als wenn sie verheiratet wären und vielleicht schon Kinder hätten.
    Ein halbes Jahr nachdem sie das Verlöbnis gelöst hatten, wurde Ron Ritchie verhaftet und eingesperrt. Das, wovor Susan ihn so oft gewarnt hatte, war eingetroffen.
    Sie freute sich nicht darüber. Aber sie war mit der Bestrafung Rons vollkommen einverstanden. Er hatte sich die sechs Jahre Zuchthaus redlich verdient.
    Inzwischen gab es einen anderen Mann in Susans Leben. Er war ganz anders als Ron, und wenn sie ihn hätte gewähren lassen, hätte er sie auf Händen getragen und ihr jeden Wunsch von den Augen abgelesen.
    Aber Susan konnte sich nur sehr langsam an ihn gewöhnen. Bisher hatte immer wieder Ron Ritchie zwischen ihnen gestanden. Susan wußte, daß sie den neuen Mann, niemals mit jener Leidenschaft würde lieben können, mit der sie Ron geliebt hatte.
    Als Ron sie verlassen hatte, war irgend etwas in ihr zerbrochen, und es war bis zum heutigen Tage nicht wieder geflickt worden.
    Daß sie immer noch an Ron gehangen hatte, obwohl sie ihn seit zwei Jahren nicht mehr gesehen hatte, begriff sie vor drei Tagen. Man hatte ihr erzählt, daß Ron tot sei, und sie hatte eine ganze Nacht lang um ihn geweint.
    Vielleicht würde sich in der Beziehung zu jenem anderen Mann etwas ändern, denn jetzt stand Ron nicht mehr zwischen ihnen. Susan wollte den Dingen ihren Lauf lassen. Sie hatte nicht die Absicht, daran irgend etwas zu ändern.
    Sie hatte einmal etwas ändern wollen - und hatte dadurch Ron verloren…
    Ein Geräusch holte das Mädchen aus seinen Gedanken.
    Es hatte sich angehört wie schleifende Schritte. Draußen vor dem Haus.
    Susan Keith erhob sich. Sie begab sich zum Fenster und schaute hinaus. Das Haus, in dem sie wohnte, war das letzte im Dorf. Dahinter kam ein breiter Wiesenstreifen, an den ein Acker grenzte - und hinter
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