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GK291 - Satan hinter Gittern

GK291 - Satan hinter Gittern

Titel: GK291 - Satan hinter Gittern
Autoren: A.F.Morland
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hat bis vor zwei Jahren im Dorf gelebt. Der Junge wollte schnell reich werden, deshalb beging er mehrere Verbrechen, die ihm insgesamt sechs Jahre Zuchthaus einbrachten. Zwei Jahre davon hat er abgesessen. Vor drei Tagen kam die Nachricht, daß er tot sei. Und nun liegt er hier. Erschossen von Paul Cilento. Das kann ich einfach nicht begreifen!«
    ***
    Ich hatte schon lange spitzgekriegt, daß Mr. Silver mal wieder besonders unverschämt schummelte. Darin war der Hüne mit den Silberhaaren ja ein unschlagbarer Meister.
    Kein Wunder. Mr. Silver war kein Mensch, sondern ein ehemaliger Dämon, der von seiner Kaste zum Tode verurteilt worden war, weil er sich geweigert hatte, nach den strengen Gesetzen des Bösen zu leben.
    Ich hatte ihm damals das Leben gerettet. Seither waren wir zusammen, und der Ex-Dämon setzte nun seine bis heute noch unerforschten Kräfte, mit denen er mich immer wieder aufs Neue überraschte, auf der Seite des Guten ein.
    Er kämpfte mit unerbittlicher Härte gegen seine Brüder und Schwestern und kannte keine Gnade. Rücksichtslos vernichtete er sie alle, wo auch immer sich ihm dazu die Gelegenheit bot.
    Im Kampf gegen Geister und Dämonen war Mr. Silver gewissermaßen zu meiner Wunderwaffe geworden. Er schlug mit seinen Fäusten, die er zu purem Silber erstarren lassen konnte, tiefe Schneisen in die Front unserer Gegner, und wir ergänzten uns so wunderbar, daß ich auf seine Unterstützung nur noch ungern verzichtete.
    Ich schob mir ein Lakritzbonbon zwischen die Zähne, legte die Spielkarten auf den Tisch, schüttelte den Kopf und sagte: »Ich steige aus.«
    Vicky Bonney, meine Freundin, nagte an ihrer Unterlippe. Sie war nervös, weil sie ein hervorragendes Blatt hatte. Man sah ihr immer gleich an, wenn sie gute Karten hatte.
    Seit zwei Stunden pokerten wir nun schon. Vicky und ich hatten vom Anfang an verloren. Doch nun glaubte mein Girl, das Blatt habe sich gewendet. Sie wollte nicht wahrhaben, daß sie gegen Mr. Silver keine Chance hatte.
    Der Hüne musterte Vicky mit seinen perlmuttfarbenen Augen. Ein kleines Lächeln lag um seine Lippen. Er wirkte ruhig und gelassen. Das konnte er auch leicht sein. Er wußte ganz genau, was Vicky in der Hand hatte.
    So etwas festzustellen, war für ihn eine Kleinigkeit. Er konnte hellsehen. Wenn er wollte, schaffte er es auch, daß die Spielkarten nur für seine Augen transparent wurden.
    Auf diese Weise erfuhr er hicht nur, was der Gegner hatte. Er konnte auch sehen, welche Karten auf dem Stapel lagen. Er konnte das Spiel auf jede erdenkliche Art manipulieren.
    Vickys blaue Augen blitzten. Das Mädchen leckte sich nervös die kirschroten Lippen. Sie nahm das Spiel tierisch ernst. Mit einer fahrigen Handbewegung wischte sie ihr blondes Haar aus dem Gesicht.
    »Nun?« fragte Mr. Silver.
    »Ich gehe mit«, sagte Vicky. Sie legte ein paar Scheine in die Mitte des Tisches und erhöhte den Einsatz.
    »Noch eine Karte?« fragte der Ex-Dämon.
    »Danke. Ich bin bedient.«
    »Ich brauche auch nichts mehr«, brummte Mr. Silver. Er brachte Vickys Summe und erhöhte um weitere hundert Pfund. Achthundert Pfund lagen nun schon im Pott.
    Vicky rutschte kribbelig auf dem Stuhl hin und her. Sie warf mir einen fragenden Blick zu. Ich hob die Schultern. Mich durfte sie nicht fragen. Schließlich war ich davon überzeugt, daß sie dieses Spiel niemals gewinnen konnte. Es sei denn, sie hätte vier Asse in der Hand gehabt. Doch das hatte Mr. Silver gewiß zu verhindern gewußt.
    Der Einsatz wuchs auf tausend Pfund an. Dann wollte Vicky die Karten des Hünen sehen.
    Mr. Silver schaute mich triumphierend an. Ich schüttelte kaum merklich den Kopf. Er konnte meine Gedanken lesen, und ich ließ ihn wissen, daß es nicht fair war, Vicky auf diese schäbige Weise zu besiegen.
    Ich merkte, wie er mit sich kämpfte. Er hätte die Partie gern gewonnen, andererseits aber wollte er mich nicht verärgern.
    Ich war gespannt, wozu er sich nun durchringen würde. Seine große Hand griff langsam zu den Karten.
    Er drehte sie behutsam um. Eine nach der anderen. Er machte es ziemlich spannend.
    Drei Neuner. Eine Sieben. Eine Zehn.
    Vicky Bonney stieß einen Jubelschrei aus. Sie legte ihre vier Damen auf den Tisch und griff lachend nach dem Geld.
    »Ich wußte es!« rief sie. »Ich wußte es von Anfang an, daß du bluffst, Silver!«
    Der Hüne sah mich grinsend an. Seine Augen fragten mich: Zufrieden?
    Ich nickte.
    Während Vicky erfreut ihren Gewinn einstrich, stand ich auf und holte mir
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