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GK291 - Satan hinter Gittern

GK291 - Satan hinter Gittern

Titel: GK291 - Satan hinter Gittern
Autoren: A.F.Morland
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Die Entenjagd war in vollem Gange. Cameron Boone, ein schwerreicher Mann, hatte seine nicht minder reichen Freunde eingeladen, und sie waren -wie jedes Jahr - gern in das kleine Dorf hinter Guildford gekommen, um wieder einmal nach Herzenslust draufloszuballern.
    Unter den Jagdgästen befand sich auch Tucker Peckinpah, ein Londoner Industrieller und Verleger. Der rundliche Mann mit den hervorragenden Beziehungen, die sich in alle Welt erstreckten, hatte vor Jahren ein Gentlemen’s Agreement mit einem Privatdetektiv namens Anthony Ballard getroffen.
    Peckinpah hatte Ballard gewissermaßen auf Dauer engagiert. Die beiden Männer waren eine beachtliche Partnerschaft eingegangen, deren Ziel es war, gegen die Ausgeburten der Hölle zu kämpfen.
    Tony Ballard bekam von Tucker Peckinpah so viel Geld, daß er ein sorgenfreies Leben führen und sich ausschließlich auf seinen harten, ungemein gefährlichen Job konzentrieren konnte.
    Viele Schlachten hatte Tony Ballard inzwischen schon siegreich geschlagen, doch ein Ende war nicht abzusehen. Es würde ewig weitergehen. Der Kampf gegen das Böse würde niemals aufhören, denn wenn man an einer Stelle einen gefährlichen Dämon vernichtete, stand garantiert an einem anderen Ort ein neuer auf, um sein schreckliches Treiben zu beginnen.
    Wieder krachten die Schrotflinten der Jäger. Armlange Feuerlanzen fauchten aus den Gewehrläufen.
    Da schrie plötzlich Paul Cilento, einer der Jäger: »O Gott! O mein Gott! Das habe ich nicht gewollt!«
    Der Mann stand wie versteinert da und starrte mit glasigen Augen auf den Schilfgürtel.
    Cameron Boone und Tucker Peckinpah eilten auf ihn zu. Peckinpah schulterte sein Gewehr.
    Paul Cilento wurde leichenblaß. »Himmel, wie konnte das nur passieren?« fragte er krächzend.
    Er wankte. Peckinpah und Boone mußten ihn stützen. Er wäre sonst umgefallen. Seine Schrotflinte lag vor seinen Füßen. Cilento zitterte am ganzen Leib.
    »Ich Unglücksrabe. Großer Gott, was bin ich nur für ein furchtbarer Pechvogel!« jammerte er.
    »Was ist denn passiert?« fragte Tucker Peckinpah.
    »Sie haben es nicht gesehen?«
    »Nein. Ich war mit meinen Augen bei den Enten, von denen wir übrigens keine einzige getroffen haben.«
    »Ich… habe getroffen«, ächzte Paul Cilento. Sein Gesicht verzerrte sich. Die Lippen wurden fahl. »Ich glaube, ich muß mich übergeben. Mir ist schrecklich übel.«
    »Paul!« sagte Cameron Boone eindringlich. »Wollen Sie uns nicht endlich sagen, was geschehen ist? Was haben Sie getroffen?«
    Cilento brachte es beinahe nicht über seine Lippen. Die anderen Jäger kamen herbei. Cilento stierte sie geistesabwesend an und hauchte dann: »Ich… ich habe einen Menschen getroffen!«
    »Liebe Güte, das darf doch nicht wahr sein!« stieß Cameron Boone mit belegter Stimme hervor.
    »Ich kann mir nicht erklären, wie es dazu kommen konnte«, stöhnte Cilento. »Da war dieses Flattern im Schilf. Und dann bewegte sich etwas sehr schnell. Ich drückte sofort ab. Da riß es ihn hoch. Seine Arme wirbelten durch die Luft. Er flog rücklings zu Boden.«
    »Wo?« fragte Cameron Boone hastig. Er war ein koloßhafter Mann mit einem weit nach vorn gewölbten Brustkasten. Seine roten Augenbrauen waren struppig. Der dichte Kinnbart wirkte peinlich korrekt gepflegt.
    Cilento wies mit zitternder Hand auf die Stelle, wo er den Mann getroffen hatte.
    Cameron Boone übergab Cilento einem der Umstehenden. Tucker Peckinpah tat das gleiche. Gemeinsam eilten die Männer auf den Schilfgürtel zu. Mit hastigen Bewegungen teilten sie die Halme.
    Zunächst sahen sie nur die Füße des Jagdunfallopfers. Dann die Beine. Dann den Körper. Und schließlich das Gesicht.
    Nun wurde auch Cameron Boone mit einem Schlag kreideweiß. Er schüttelte fassungslos den Kopf. Sein Brustkorb hob und senkte sich rasch. Tucker Peckinpah hörte den rasselnden Atem des Freundes und fragte: »Kennst du den Mann?«
    Cameron Boone fuhr sich vollkommen verwirrt über die Augen. »Ja«, kam es dünn über seine wulstigen Lippen. »Aber ich kann es nicht fassen, Tucker. Gütiger Himmel, ich kann es einfach nicht fassen!«
    »Was? Was kannst du nicht fassen, Cameron?«
    Boone gab keine Antwort. Er schüttelte nur fortwährend verstört den Kopf.
    »Wie heißt dieser Mann, Cameron?« wollte Tucker Peckinpah wissen.
    »Ron Ritchie«, sagte Boone heiser. »Er dürfte hier nicht liegen, Tucker.«
    »Wieso nicht? Wie meinst du das? Ich fürchte, ich verstehe dich nicht, Cameron.«
    »Ritchie
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