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Girls Game

Girls Game

Titel: Girls Game
Autoren: Bernd Bitzer
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Und erhöht den Abstand zum Beifahrer beträchtlich. Es sollte Megafone als Sonderzubehör geben.
    Besonders dann, wenn’s mal wieder schnell gehen soll. Alle AMGs sind laut beim Beschleunigen. Und das sind keine Hinterher-Auspuff-Bastelarbeiten, sie sind es von Geburt an. Der SLS freilich… ist noch viel lauter als alle anderen!
    Im Stand schon donnert er kaum verhalten vor sich hin. Aber kaum berührt man auch nur das Gaspedal, brabbelt, blafft, bellt und brüllt der Achtzylinder derart los, dass man sich unwillkürlich die Frage nach verbliebenen Freunden in der Nachbarschaft und einem lauschigen Stellplatz ganz, ganz weit draussen stellt. Dann eben keine Freunde mehr…



Ich weiss nicht, wie er Ihnen gefällt. Von der Seite, von vorn, aus manchen Blickwinkeln finde ich ihn sensationell. Von hinten? Ein bisschen langweilig. Gut – so sehen ihn sowieso nur die anderen. Ich muss trotzdem einen haben. Obwohl er keinen beleuchteten Schminkspiegel hat. Ich will auch nicht aufs Cabrio warten, da der Sound darin wohl zu sofortiger Taubheit führt. Oder zu unglaublichem Glücksgefühl. Oder zu beidem. Und weil das Cabrio noch eine gefühlte Million mehr kostet.
    Wieso sollte irgendwer so etwas Verrücktes haben wollen? Die Leute hassen dich schon wegen der Türen. Und ihnen jetzt auch noch den wahnsinnig schönen Motor unter der absolut traumhaft langen Motorhaube demonstrieren? Sie werden dich erst langsam steinigen. Dann teeren und federn. Ich würde das.
    Denn dieses „Ding“ ist mehr als nur schnell. 0 auf 100 in 3,8 betäubenden Sekunden. Über 300 km/h Spitze. Auf einer „normalen“ Strasse. Vorausgesetzt, die normale Strasse ist breit genug, eben genug, lang genug. Dann kann keiner mithalten. Keiner. Das ist keinTourenwagen. Er ist brutal. Laut. Nervös. Und man ist besser vorsichtig, denn das ESP hat seine Tücken und lässt das breite Heck auch schon mal unerwartet schnell von der Kette. Doch bei Vollgas hört Dich keiner schreien.
    Es war ein wunderschöner Tag. Trocken. Sonnig. Laut. Immer und immer wieder hab’ ich das Gaspedal voll durchgetreten. Zugehört. Mitgefühlt. Jeden Zentimeter Gänsehaut genossen. Es fühlte sich besser an, als alles, was ich bisher gefahren habe. Und das war bis zum Bugatti Veyron alles, was Motor und Räder hatte. Nichts hat mehr Spass gemacht. Nichts hat mich bisher mehr beeindruckt.
    Da sind wir nun. Fast am Ende. Auch am Ende meiner Kraft. Meiner Widerstandskraft. Es ist bescheuert, verrückt, dämlich… aber ich liebe diesen SLS mehr als meinen nicht vorhandenen Hund.
    Er ist nur ein Auto.
    Er macht keinerlei Sinn.
    Aber vielleicht steckt er ja genau da drin?

Marlene über den Mercedes SLS AMG, featuring Jeremy Clarkson: „Mit oder ohne Auto… Jeremy hat einfach das gewisse Etwas, diese unnachahmliche Ausstrahlung, diesen unerhörten ironischen Humor, der mich immer wieder lachen lässt. Ich liebe ihn einfach… und schöne Autos. So habe ich Jeremys fantastische Story zum Mercedes SLS AMG als Inspiration meiner Geschichte über meinen eigenen Ritt mit der Diva aller Daimlers herangezogen – und hoffe auf Jeremys mildes Urteil über meinen Sinn oder Unsinn eines Traumwagens.“

Shopping und andere Suchtfaktoren
    Früher hiess das mal schlicht „Einkaufen“. Und hatte neben reinen Lebenserhaltungsreflexen manchmal und ausschliesslich unter Männern den schönen Nebeneffekt, noch ein schönes Gerätchen mehr neben andere schöne Gerätchen stellen zu können. Oder die Garage mit noch einigen hundert Pferdestärken mehr zu füllen.
    Wichtige Beschaffungsrituale also, die Männer üblichweise immer nach demselben Muster ausführen: informieren, anvisieren, einsacken und sofort nach Hause schleppen. Effektiv und zeitnah. Dabei sind Verzögerungen wie Anfahrtsstau, Parkplatzsuche, Käffchen- oder Pinkelpause und quengelnde Begleitung jedweder Art weder einkalkuliert, noch erwünscht. Absolut verzichtbar.
    Nun, ich habe auch da einige erstaunliche Verhaltensänderungen an mir festgestellt: Sobald ich auf hohen Hacken stehe, ist nämlich alles anders. Und zwar alles. Wo vorher jeder Weg zu weit und der beste Parkplatz am besten gleich neben dem einzusackenden Wunschartikel anzusteuern war… bin ich plötzlich bereit, auch das höchste Stockwerk jeder beliebigen Shopping-Mall ohne Sherpa und Seilschaft zu erklimmen. Schmerzende Füsse? Kenne ich gar nicht. Vorausgesetzt,sie führen dort ein geschmackvolles Pärchen Stilettos in meiner Grösse. Oder ein tolles Teil in
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