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113 - Die Vampireule

113 - Die Vampireule

Titel: 113 - Die Vampireule
Autoren: Dämonenkiller
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Ich hörte Coco stöhnen. Rasch öffnete ich die Augen und wälzte mich auf die Seite. Im Zimmer war es dunkel.
    „Coco?" fragte ich verschlafen.
    Doch meine Gefährtin antwortete nicht. Wieder stöhnte sie im Schlaf. Ihre rechte Hand stieß an meinen Bauch.
    „Olivaro", flüsterte sie leise.
    Ich knipste das Nachttischlämpchen an. Coco lag auf dem Rücken. Das dünne Bettlaken war zur Seite gerutscht und entblößte ihre volle Brust, die sich rasch hob und senkte. Die Augen hatte sie geschlossen, doch deutlich sah ich, daß sich die Augäpfel unter ihren Lidern bewegten. Ihr Mund stand weit offen, und ihr Gesicht war mit einer dünnen Schweißschicht bedeckt. Das lange, pechschwarze Haar lag wie ein Schleier um ihren Kopf.
    Mit einem Taschentuch wischte ich ihr den Schweiß von der Stirn. Ihre langen, dunklen Lider zitterten leicht, und der volle Mund verzerrte sich.
    „Beruhige dich!" sagte ich sanft und rutschte näher.
    Zärtlich küßte ich sie auf die rechte Wange, doch Coco wurde nicht ruhig. Sie ballte die Hände zu Fäusten und warf den Kopf hin und her. Wahrscheinlich verfolgte sie ein wilder Alptraum.
    Ich packte ihre rechte Schulter und rüttelte ihren Körper durch, aber sie erwachte nicht. „Te-Ivi-o-Atea", keuchte sie jetzt.
    Diesen Namen kannte ich. So hatte sich ein mächtiger Dämon der Südsee genannt, der ein treuer Diener Olivaros gewesen war.
    Coco bäumte sich auf, hob die Arme hoch und öffnete für einen Augenblick die Augen, die glasig waren. Dann ließ sie sich zurückfallen, und ihr Körper entspannte sich. Sie atmete jetzt wieder regelmäßig.
    „Coco!" sagte ich laut.
    Sie brummte etwas Unverständliches im Schlaf, drehte sich auf die Seite und rollte sich zusammen. „Coco"
    Ich gab ihr einen leichten Stoß in den Rücken, und sie stieß ein unwilliges Brummen aus.
    „Wach auf, Coco!" sagte ich laut.
    Endlich erwachte sie. Sie gähnte geräuschvoll, riß die Augen auf und starrte mich so verwundert an, als wäre ich ein Geist. Langsam änderte sich der Ausdruck ihrer Augen, und sielächelte schwach. „Ein Alptraum?" fragte ich.
    Sie schüttelte langsam den Kopf, gähnte wieder und rieb sich die Augen.
    „Nein, kein Alptraum", stellte sie fest.
    Mit beiden Händen schob sie sich das lange Haar über die Schulter, während sie sich rasch aufsetzte.
    „Was dann?" erkundigte ich mich interessiert.
    „Es war eine Nachricht", sagte sie.
    „Von wem?"
    „Von Olivaro."
    Jetzt war mein Interesse geweckt. Ich griff nach den Zigaretten, zündete zwei an und reichte eine Coco.
    „Erzähle!" bat ich und zog an der Zigarette.
    „Seltsam", meinte Coco geistesabwesend, „daß es Olivaro gelungen ist, die magische Sperre des Elfenhofes zu durchdringen." Sie hob die Schultern und sah mich an. Ihre Augen waren jetzt fast schwarz. „Ich habe Olivaro nur sehr undeutlich gesehen. Er darf sich im Augenblick nicht blicken lassen. Er hat Angst vor seinen Artgenossen, die ihn suchen. Der mit ihm einst verbündete Dämon Te-Ivi-o-Atea hat zudem vor seinem Tod wahrscheinlich alle Verstecke von Olivaro an Luguri verraten. Olivaro wird sich bald bei uns melden. Das war alles."
    „Hm", sagte ich nachdenklich und blickte dem Rauch nach. „Wir haben schon ziemlich lange nichts mehr von Olivaro gehört. Hoffentlich setzt er sich bald mit uns in Verbindung. Ich habe eine Menge Fragen an ihn."
    „Du denkst an die Janusköpfe?"
    „Genau", antwortete ich und kletterte aus dem Bett. Es war ein paar Minuten nach zwei Uhr. Aus dem Kühlschrank holte ich zwei Flaschen Mineralwasser, öffnete sie und setzte mich neben Coco auf das Bett.
    Vor ein paar Monaten hatte ich Olivaros Geheimnis erfahren. Er stammte nicht von unserer Welt, sondern von einer anderen Ebene - von einer anderen Welt. Vor vielen Jahrhunderten war Olivaro zur Erde geschickt worden. Seine Aufgabe war es gewesen, Übergriffe auf die Existenzebene der Janusköpfe zu verhindern. Doch Olivaro hatte seine Stellung mißbraucht und sie zu seinem eigenen Vorteil ausgenützt. Die Janusköpfe hatten nach Olivaro gesucht. Mir war es durch den Einsatz des Ys-Spiegels gelungen, das Tor, durch das die Janusköpfe zur Erde gelangen konnten, zu verschütten. Damit war aber noch lange nicht die Gefahr gebannt, die von den Janusköpfen drohte. Ich war sicher, daß es ihnen früher oder später gelingen würde, ein neues Tor zu erreichen und auf die Erde zu gelangen. Und davor hatte ich Angst. Deshalb wollte ich mit Olivaro sprechen, denn ich benötigte
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