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DS070 - Die Welt der Unterirdischen

DS070 - Die Welt der Unterirdischen

Titel: DS070 - Die Welt der Unterirdischen
Autoren: Kenneth Robeson
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1.
     
    Der Mann taumelte, während er zu rennen versuchte. Sein Atem ging japsend. Von Zeit zu Zeit warf er schnelle ängstliche Blicke hinter sich.
    Schweiß lief ihm über sein merkwürdig kirschrotes Gesicht, und seine Lippen wirkten auf gequollen. Beim Rennen warfen seine Füße kleine Sandwölkchen auf.
    Über ihm stand eine gnadenlos niedersengende Sonne am Himmel. Zu beiden Seiten von ihm wuchsen Kakteen und Sagebrush. Und vor ihm, nicht mehr weit entfernt, lagen die verstreuten Gebäude des Wüstenstädtchens Sandrit.
    Gemurmelte Worte kamen von seinen verquollenen Lippen.
    »Ich muß es schaffen! Ich muß! Ich muß – muß Doc Savage verständigen!«
    In Palm Springs, nur ein paar wenige Meilen entfernt, rekelten sich shortsbekleidete Filmstars in Liegestühlen um Swimmingpools, eisgekühlte Getränke neben sich. Das Thermometer zeigte fast vierzig Grad Celsius.
    Aber der rennende Mann war gekleidet wie für einen frostkalten Wintertag. Mit schuld an seinen taumelnden Schritten war seine seltsame Fußbekleidung. Er hatte sich Gummistreifen eines zerschnittenen Autoschlauchs um die Füße geschnürt, so fest, daß die Streifen ins Fleisch schnitten und Bluttropfen in seiner Spur zurückblieben, aber dennoch verminderte er sein Tempo nicht.
    Die vielen Kleidungsstücke, die er am Körper trug, waren ebenfalls mit Gummistreifen umschnürt, und an den Händen trug er dicke Gummihandschuhe.
    Das Auffälligste an ihm aber waren seine Augen. Sie lagen ihm tief in den Höhlen, und panische Angst glomm in ihnen. Nach den Worten, die der taumelnde Mann sonst noch murmelte, schien er sich in einer Art Alptraum zu befinden, und manche würden ihn für nicht ganz bei Sinnen gehalten haben.
    »Das lebende Feuer! Der Tod, der sich nicht vermeiden läßt! Das Feuer, das von innen kommt, das brennt und zerstört! Ein Höllenfeuer! Und es wird auch mich verbrennen! Ich kann ihm nicht entkommen!«
    Wieder wandte er den Kopf und sah hinter sich. Auf der Straße hinter ihm war eine schwache Staubwolke zu erkennen. Aus ihr tauchte ein schwerer Wagen auf.
    Verzweifelt versuchte der Mann, schneller zu rennen, und vor Anstrengung verzog sich sein Gesicht zu einer Grimasse, die Augen quollen ihm vor.
    »Ich muß es schaffen!« knirschte er. »Ich muß Doc Savage Nachricht zukommen lassen!«
    Das Mädchen, das in dem schwarzen Wagen saß, wirkte absolut nicht gefährlich. Es sah aus wie einer der Filmstars, die in Palm Springs Urlaub machten. Dunkle Locken umrahmten ein Gesicht von fast perfekter Schönheit, in dem nur die Stupsnase die Symmetrie ein wenig störte. Shorts und ein Tuchstreifen als Büstenhalter verbargen kaum etwas von ihrer verführerischen Gestalt.
    Doch als das Mädchen jetzt des rennenden Mannes ansichtig wurde, änderte sich plötzlich ihr Gesichtsausdruck. Sie kniff die Lippen zu einem schmalen Spalt zusammen, und ein Ausdruck von Verschlagenheit trat in ihre dunklen Augen.
    Der rennende Mann hatte inzwischen fast die Tankstelle am Ortseingang erreicht. Das Mädchen bremste den schweren Wagen ab, bis er nur noch im Schrittempo fuhr, und blickte sich um. Ein Seufzer kam von ihren Lippen, als sie sah, daß die Straße frei war. Und während sie den Wagen am Straßenrand vollends zum Stehen brachte, langte sie in die Tasche der Wagentür.
    Dann hatte sie die Tür auch bereits geöffnet, glitt hinaus und ging rasch auf die Tankstelle zu, in der der taumelnde Mann verschwunden war. Im Sonnenlicht blitzte die kleine tödliche Automatikpistole in ihrer Hand.
    Der Tankwart bemerkte sie nicht. Mit offenem Mund starrte er auf die seltsame Erscheinung, die sich vor ihm materialisiert hatte.
    Der Mann, der hereingetaumelt gekommen war, beachtete ihn nicht, sondern stürzte an das altmodische Telefon in der Ecke des Raums.
    »Da ist sie schon! Ich muß sofort Doc Savage davon verständigen!«
    Unbeholfen wählte er mit seinen dicken Gummihandschuhen die Nummer der Fernvermittlung.
    »Welches Ortsnetz und welche Nummer wünschen Sie, bitte?« kam eine kühle forsche Mädchenstimme über die Leitung.
    »Schnell! Geben Sie mir das Büro von Doc Savage in New York!« Der Mann schrie es fast. »Sagen Sie dort, daß Z-2 anruft. Los, machen Sie schon!«
    Dem Tankwart fiel das Kinn noch weiter herab. »Doc Savage?« murmelte er. »Aber das ist doch Ein gehetzter Ausdruck stand in dem Gesicht des Fremden. Er schien sich vor Angst und Ungeduld kaum noch halten zu können. »So machen Sie doch endlich!« rief er verzweifelt. »Ich
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