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Gezeiten der Begierde - Jordan, N: Gezeiten der Begierde - To tame a dangerous lord/Courtship-Wars 5

Gezeiten der Begierde - Jordan, N: Gezeiten der Begierde - To tame a dangerous lord/Courtship-Wars 5

Titel: Gezeiten der Begierde - Jordan, N: Gezeiten der Begierde - To tame a dangerous lord/Courtship-Wars 5
Autoren: Nicole Jordan
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gesehen, doch nicht einmal bei ihm kam es täglich vor, einer Dame zu begegnen, die nichts außer einem Nachthemd und einer Pistole trug.
    Und dabei hatte er sich erst unlängst beklagt, wie langweilig sein Leben dieser Tage wäre!
    Er nahm es nie gut auf, wenn er unbewaffnet mit einer Waffe bedroht wurde. Außerdem war die letzte Dame, die eine Pistole auf ihn richtete, eine französische Spionin gewesen, die ihn umbringen wollte. Deshalb hatten, als dieses dürftig verhüllte Geschöpf in den Salon gestürmt kam, in dem er einen Verwandten erwartete, seine über Jahre trainierten Reflexe das Kommando übernommen.
    Nun, da er sie entwaffnet hatte, regten sich schnell
andere Impulse in ihm. Es war verflucht närrisch, sich von einer Fremden angezogen zu fühlen, die einen tödlichen Anschlag im Schilde führen könnte, auch wenn ihm niemand einfiele, der ihm gegenwärtig nach dem Leben trachtete. Seine Tage als Meisterspion waren längst vorüber.
    Und die junge Dame wirkte hinreichend erschrocken, dass Rayne bezweifelte, ihr Ziel zu sein.
    »Ich b-bitte um Verzeihung«, stammelte sie mit zittriger, atemloser Stimme. »Ich w-wusste nicht, dass jemand hier drinnen ist.«
    Rayne lockerte seinen Griff ein wenig, hielt sie allerdings weiter mit einem Arm um die Taille, solange er ihre Pistole musterte.
    Als er sah, wie sehnsüchtig sie die Waffe betrachtete, nahm Rayne sie kopfschüttelnd herunter. »Die behalte ich, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    »Aber ich hätte sie doch niemals gegen Sie gerichtet!«
    »Warum hatten Sie die Waffe dann bei sich?«
    Sie wurde merklich unruhig, als Schritte auf dem Korridor zu hören waren. »Bitte«, flüsterte sie flehend und blickte sich zur Tür um. »Verraten Sie mich nicht!«
    Es war nicht zu übersehen, dass sie sich vor demjenigen fürchtete, der dort auf dem Flur war.
    »Ich hoffe, Sie werden mir vergeben«, fügte sie eilig hinzu, »aber ich muss Sie bitten, mich zu küssen.« Mit diesen Worten schlang sie ihre Arme um seinen Hals, streckte sich nach oben und presste ihren Mund auf seinen.
    Ein Dutzend Jahre hatte Rayne für die Krone gearbeitet, und in all der Zeit war er nur sehr selten von etwas überrascht worden. Doch ihre Lippen auf seinen zu fühlen, kam ebenso unerwartet wie die Flut purer Wonne, die ihn dabei überrollte.
    Ihr Mund war weich und wohlgerundet, was auch
für ihren Leib galt, und so handelte Rayne abermals instinktiv und erwiderte den Kuss mit einer ihn selbst verblüffenden Inbrunst.
    Sie schmeckte erregend und erstaunlich süß. Ohne nachzudenken, steigerte Rayne das Vergnügen, indem er ihre Lippen mit seiner Zunge öffnete.
    Zuerst versteifte sich die Fremde, als würde sie erschrecken, doch sie sträubte sich nicht – vielleicht weil sie zu verblüfft war.
    Er hätte sie noch eine ganze Weile weiter küssen können, wäre der intime Moment nicht durch eine barsche männliche Stimme gestört worden.
    »Was zum Teufel hat das zu bedeuten!«
    Zu Raynes Bedauern fuhr die Frau in seinen Armen zusammen und löste den Kuss. Ihre Wangen waren gerötet, und sie zitterte, als sie sich zu dem Neuankömmling umwandte. Gemessen an den Umständen war ihre Haltung dennoch bewundernswert, als sie kühl antwortete: »Lord Ackerby, was führt Sie her?«
    Offensichtlich kannte sie den hochgewachsenen Gentleman mit dem kastanienroten Haar, der sie mit bohrendem Blick anschaute.
    »Nun, Sie natürlich, Madeline. Ich hörte, dass Sie Chelmsford verließen, um nach einer Stellung zu suchen, und wollte Sie persönlich nach London eskortieren. «
    »Sehr freundlich von Ihnen, Mylord, aber ich benötige Ihre Hilfe nicht.«
    »Gewiss tun Sie das. Sie verfügen derzeit über kein Einkommen und kein Transportmittel.«
    Trotzig reckte sie ihr Kinn. »Ich komme sehr wohl ohne Hilfe aus. Und wie Sie sehen, bin ich momentan beschäftigt. Ich würde meinen, selbst Ihnen ist bekannt, dass es sich nicht ziemt, ein Schäferstündchen zu unterbrechen.«

    Der Adlige schien im ersten Augenblick entsetzt, dann wurde er misstrauisch. »Wollen Sie mich glauben machen, Sie wären hier, um Ihren Geliebten zu treffen?«
    »Glauben Sie, was immer Sie mögen, Mylord«, entgegnete sie süßlich.
    Rayne begriff recht schnell, dass sie vorgab, eine Liaison mit ihm zu haben, um ihren Verfolger abzuschrecken. Und er beschloss, ihre Scharade für eine Weile mitzuspielen. Also legte er seinen Arm fester um ihre Taille und zog sie dicht an sich.
    »Ackerby, nicht wahr? Sie sollten sich dem Wunsch
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