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Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Titel: Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe
Autoren: Elisabeth Naughton
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einen Moment, bis Marias Worte ihn erreichten, aber dann merkte er, dass er sie auf den Boden presste. Schnell half er ihr hoch und zog sie auf den Sitz. »Entschuldigung. Hast du dir wehgetan?«
    »Nein. Es geht schon.« Wütend starrte sie auf das dunkle Fenster, das sie von dem Fahrer trennte. Ihre Wangen waren gerötet. Aber wie immer ganz Profi, strich sie sich das Haar glatt und hob das Kinn, als habe sie nicht soeben mit gespreizten und in die Luft gestreckten Beinen auf dem Rücken gelegen.
    Pete ordnete schweigend sein Hemd, innerlich aufgewühlter, als ihm recht war. Als er fertig war, hielt der Wagen vor Marias Haus.
    »Also«, sagte sie und griff nach ihrem Handtäschchen. »Das war ja eine interessante Fahrt.«
    Interessant war stark untertrieben. Er wartete, bis sein Chauffeur die Tür geöffnet hatte, stieg aus und ergriff Marias Hand, um ihr herauszuhelfen. »Warten Sie hier«, sagte er. »Es dauert nicht lange.«
    Er holte Maria ein, als sie das Gebäude betrat. Der Portier hielt die Tür auf, tippte sich an die Mütze und lächelte freundlich zum Gruß, als sie auf die Fahrstühle zugingen. Die Doppeltür öffnete sich mit einem kurzen Klingeln, aber Maria machte keine Anstalten hineinzugehen und er ebenso wenig.
    »Du kommst nicht mehr mit hoch, nicht wahr?«, fragte sie schließlich.
    Plötzlich bekam er Gewissensbisse, denn er glaubte einen gekränkten Unterton herauszuhören. »Nein.«
    Sie sah mit dunklen, kaum überraschten Augen zu ihm auf. Augen, die sehr ruhig und zum Glück nicht im Geringsten wütend zu sein schienen. »Wer war sie?«
    Nun war es an ihm, schockiert zu sein. »Wer?«
    »Die Frau bei der Auktion. Die, der du nachgerannt bist. Wer war sie?«
    Niemand, über den er jemals gesprochen hätte. Nicht mit ihr. Mit niemandem. »Ich hab sie nur mit jemandem verwechselt.«
    »Hm.« Sie schürzte die Lippen, als glaubte sie ihm nicht. Dann verhärtete sich ihr Gesichtsausdruck. »Peter, mir ist klar, dass unsere Beziehung keinen Anspruch auf Ausschließlichkeit erhebt. Aber wenn du mich in Zukunft anrufst, um den Abend mit dir zu verbringen, würde ich es begrüßen, wenn du nicht anderen Frauen hinterherläufst.«
    Okay, er hatte sich geirrt. Sie war sauer.
    »Maria –«
    »Und noch etwas«, sagte sie, stieg in den Fahrstuhl und legte die Hand an die Tür, damit sie nicht zuging. »Misch dich nie wieder ein, wenn ich mit einem Kunden rede. Nie wieder! Ist das klar? Verabredung hin oder her, das ist nicht deine Sache.«
    Das war die knallharte Geschäftsfrau, die er kannte. Einen Schlag einstecken und mit Schwung wieder aufstehen. Darin war sie gut. Es war ein Grund für ihren Erfolg und einer der Hauptgründe, warum er sich hin und wieder gerne mit ihr traf. Sie war das genaue Gegenteil von den Frauen, zu denen er sich früher hingezogen gefühlt hatte. Es war aber auch der Grund, warum sie niemals mehr für ihn sein würde als eine gelegentliche erotische Verabredung.
    Er erstarrte, dankbar, dass er auf dem Weg nach draußen und nicht nach oben war, und ohne die geringste Lust, mit ihr über diesen Punkt zu diskutieren. »Ich werde es beherzigen. Gute Nacht, Maria.«
    Es sprach für sie, dass sie nicht versuchte, ihn auf typisch weibliche Art durch herzzerreißende Entschuldigungen zurückzuhalten. Nein, nicht Maria. Was das anging, waren sie sich viel zu ähnlich.
    Dieser Gedanke beschäftigte ihn, während er auf den Ausgang zusteuerte. Anregend umwehte ihn der Wind, als er auf die Straße hinaustrat. Es hatte wieder zu schneien begonnen, dicke, weiße, nasse Flocken, die sich rasch auf den Gehsteig und die in der Straße parkenden Autos legten. Zu dieser nächtlichen Stunde und bei diesem Hundewetter waren nur wenige Fußgänger unterwegs. Ein einziges Auto fuhr vorbei, die Reifen patschten durch den Schneematsch.
    Er sah auf und stellte fest, dass die Limousine nicht mehr da war. Doch nach einem Augenblick der Verwirrung merkte er, dass der Fahrer bloß drei Autolängen vorgefahren war, wahrscheinlich, damit ein anderer Wagen jemanden absetzen konnte. Vor Kälte zitternd und mit wachsendem Frust verschränkte er die Arme vor der Brust und senkte das Kinn, um die Kälte abzuhalten, während er auf das Auto zuging.
    Und dabei dachte er an diese Augen, die er heute Abend gesehen hatte. So dunkel. So hypnotisierend. So sehr wie die von Kat.
    Obwohl er dagegen ankämpfte, blitzte ihr perfektes Gesicht vor seinem geistigen Auge auf und presste ihm die Brust zusammen wie ein
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