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Hexer-Edition 08: Engel des Bösen

Hexer-Edition 08: Engel des Bösen

Titel: Hexer-Edition 08: Engel des Bösen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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    Als Wolfgang Hohlbein mit »Der Hexer« die Mythenwelt Howard Lovecrafts für den deutschen Heftroman adaptierte, stellte er sich einer großen Herausforderung. In erheblichem Umfang widersprachen Lovecrafts Protagonisten und auch die an der Grenze zwischen Horror und Science Fiction angesiedelte Dämonenwelt der GROSSEN ALTEN den im Heftroman gängigen Klischees, obwohl freilich eine Reihe von Kompromissen geschlossen werden musste.
    Es begann damit, dass Robert Craven keinesfalls dem Abziehbild eines Heroen entspricht, der sich mit Begeisterung der Aufgabe stellt, die Welt von dämonischem Gezücht zu befreien. Robert ist ein Mensch, der ungefragt ein Erbe antreten muss, das er gar nicht will. Sein Kampf gegen die GROSSEN ALTEN entspringt nur dem Wunsch, selbst zu überleben. Erst als junger Mann erfährt er, dass sein Vater ein berüchtigter Hexer war und auch in ihm diese magischen Fähigkeiten schlummern. Und der Fluch, den sein Vater auf sich geladen hat, geht auch auf ihn über.
    Es hat von anderen Autoren Versuche mit unterschiedlichem Ergebnis gegeben, den Cthulhu-Mythos in die Gegenwart zu verlegen. Hohlbein entschied sich für eine andere Vorgehensweise, er verlegte den Handlungszeitraum nach hinten, in die Zeit noch vor Lovecrafts Geburt. Die ersten Hexer-Romane spielen im Jahr 1883, oft auf den Tag genau einhundert Jahre vor Erscheinen des jeweiligen Heftes. Eine komplett in der Vergangenheit spielende Grusel-Heftserie stellte eine Neuheit auf dem deutschen Markt dar, kam aber gerade deshalb bei den Lesern gut an, wie zahlreiche Briefe gerade zu diesem Thema belegen. Nach nur acht Heften im Gespenster-Krimi erschien »Der Hexer« 1985 als eigenständige vierzehntägliche Serie.
    Als ein weiterer geschickter Schachzug erwies es sich, H.P. Lovecraft selbst als Mitstreiter Roberts in die Serie einzubauen, auch wenn der echte Lovecraft zu dieser Zeit noch gar nicht gelebt hat. Das jedoch ist ein Geheimnis, das erst nach und nach im Zuge der Serie weitgehend aufgeklärt wurde.
    Zwei Jahre lang erschien »Der Hexer« als eigene Serie, dann wurde er eingestellt. Möglicherweise war das Konzept für eine Heftserie doch zu ungewöhnlich, die Zyklenstruktur zu kompliziert für Gelegenheitsleser, Robert zu sehr Anti-Held für die an blonde Geisterjäger-Recken gewöhnte Leserschaft.
    An den Geschichten selbst kann es schwerlich gelegen haben, denn schon kurze Zeit später feierte »Der Hexer« im Taschenbuch mit Nachdrucken der Hefte ein Comeback und die Bücher verkauften sich ausnehmend gut, wozu wenigstens teilweise auch die inzwischen enorm gewachsene Popularität Wolfgang Hohlbeins beitrug. Erschien die Heftserie nur unter dem Pseudonym Robert Craven (der Held erzählt in Ich-Form seine eigene Geschichte), stand auf den Taschenbüchern Hohlbeins Name.
    Allerdings wurde in den Taschenbüchern nur ein Teil der Hefte nachgedruckt. Erst mit der vorliegenden Weltbild-Edition hat der Leser die Möglichkeit, die vollständigen Abenteuer Robert Cravens noch einmal zu erleben.
    Oder die phantastische Welt des Hexers zum ersten Mal zu betreten.
    Frank Rehfeld
     
    Dieser Band enthält die Hefte:
     
    Der Hexer 10: Wenn der Stahlwolf erwacht …
    Der Hexer 11: Engel des Bösen
    Der Hexer 12: Im Land der GROSSEN ALTEN

 

     
     
    Der Mann war lautlos aus den Schatten einer Seitengasse getreten, in denen er gelauert und die Straße beobachtet haben musste. Jetzt stand er reglos da wie eine grässliche Statue, die nur zu dem Zweck erschaffen worden war, jedes menschliche Leben, jedes menschliche Gefühl und jede Ähnlichkeit mit dem Wesen, nach dessen Vorbild sie gefertigt worden war, zu verhöhnen. Von den Füßen aufwärts bis zu den Schultern war er ein ganz normaler Mensch; ein massiger Mann mittleren Alters, in einfache, zerschlissene Hosen und eine schwarze Arbeitsjacke gekleidet.
    Doch auf den breiten, leicht vorgebeugten Schultern ruhte der spitze, von drahtigem braunen Fell bedeckte Schädel einer Ratte!
    Sekundenlang stand ich wie erstarrt da, gleichermaßen gelähmt durch den entsetzlichen Anblick wie auch auf eine Art fasziniert. Für eine Sekunde stritten zwei grundverschiedene Gefühle in meiner Brust – auf der einen Seite das nackte Entsetzen, mit dem mich der Anblick des Wesens erfüllte; auf der anderen eine absurde, fast wissenschaftliche Neugier, die beinahe stärker war als die Furcht und der Wunsch, herumzufahren und zu flüchten.
    Plötzlich hob der Rattenköpfige die Hand und trat auf
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