Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Titel: Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe
Autoren: Elisabeth Naughton
Vom Netzwerk:

    Die Augen des Stoppelkopfes jagten durch den Raum und nahmen schließlich Pete ins Visier. Kats Blick folgte ihnen. Pete war wieder zu seiner Gruppe gestoßen, aber er sah nicht mehr glücklich aus. Er wirkte verstört, als er seinen Champagner schlürfte und sich nach den anderen Gästen in der Lobby umblickte.
    Nein, nein, nein.
    Kat schaute wieder zum Haupteingang und sah durch Dunstwolken hindurch, wie sich auf der Miene des Stoppelkopfes ein unheilvolles Grinsen breitmachte.
    Scheiße! Sie hätte niemals hierherkommen dürfen!
    Als ihr Adrenalin wieder durch ihren Körper schoss, stieß sie die Küchentür auf, hob die Hand und rieb mit den Fingern über das Medaillon, das sie um den Hals trug. Und betete, dass dieses Mal niemand ihretwegen sterben würde.

2
    »Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen.«
    Peter Kauffman wandte seinen Blick von der Menschenmenge ab, die er den halben Abend lang eingehend studiert hatte, und sah sein Date des heutigen Abends, Dr. Maria Gotsi, an.
    Nein, »Date« ging schon zu weit. »Freundin mit Sonderleistungen« traf es besser, obwohl selbst das eine Art von Beziehung andeutete, die sie einfach nicht hatten.
    Er versuchte zu lächeln, damit Maria nicht dahinterkam, was er gerade dachte, aber an ihrem finsteren Blick erkannte er, wie halbherzig seine Anstrengung gewesen war. »Bin nur in Gedanken.«
    »Du scheinst heute neben dir zu stehen, Peter«, sagte sie mit ihrer kultivierten griechischen Stimme.
    Zum Teufel, ja, natürlich stand er neben sich. Schon allein wegen dieser Auktion, zu der sie ihn schließlich doch noch überredet hatte. Aber auch, weil er mit ziemlicher Sicherheit gerade seinen bescheuerten Verstand verlor. Unmöglich, dass er tatsächlich gesehen hatte, was er glaubte gesehen zu haben.
    »Ich bin einfach nur müde. War ein langer Tag.«
    Maria lächelte und kam näher an ihn heran, schob ihren Arm unter seinen und rieb ihre Hüfte an ihm. Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte diese geschickt eingesetzte Annäherung seinen Unterleib unter Strom gesetzt, aber heute Abend war nicht die geringste Reaktion zu spüren.
    »Du solltest feiern, Schatz«, hauchte sie ihm ins Ohr. »Diese Auktion war ein Riesenerfolg.«
    Ein gewaltiger Erfolg sogar. Die Sammlung altägyptischer Kunst der Odyssey Gallery hatte über sechs Millionen Dollar eingebracht, weit mehr, als er sich hatte träumen lassen. Die Party tobte um ihn herum im Festsaal von Worthington, während er nur dastand und Champagner schlürfte, den er eigentlich gar nicht trinken wollte. Und obwohl er vor Freude außer sich hätte sein müssen, war er es aus irgendeinem Grund nicht.
    Maria, die schon wieder in ein Gespräch mit jemandem vertieft war, der links von Pete stand, lachte und warf ihr dunkles Haar zurück. Der Klang und diese Bewegung zogen seine Aufmerksamkeit auf sich. Mit vagem Interesse beobachtete er, wie sie gekonnt mit dem Manager des Auktionshauses flirtete und dann weiterging zu jemandem, an dessen Bekanntschaft Pete nichts lag, wie sie minutiös ihren Weg durch den Raum ablief und sich unter die Leute mischte, ganz Profi, der sie war.
    Die Frau hatte Schneid, das musste man ihr lassen. Und sie war nicht einfach nur eines von vielen hübschen Gesichtern, zu denen außerdem noch ein sündiger Körper gehörte. Sie war auch klug, die Leiterin eines der bedeutendsten Archäometrielabors der Welt, dem Rückgrat des Kunstinstituts von Athen.
    Ihre Augen wanderten in seine Richtung, und sie lächelte ihn mit diesem aufreizenden Blick an, der bedeutete, dass sie nun bereit war, mit ihm in sein Hotel zu gehen und ihm die Seele aus dem Leib zu vögeln. Ein kleiner Teil von ihm erschauderte bei dem Gedanken.
    Unbewusst suchte er wieder die Menge nach der Kellnerin ab, die er gesehen hatte. Die mit den großen mandelförmigen Augen, der ausdrucksvollen geraden Nase, den hohen Wangenknochen und dem willensstarken Kinn.
    Verdammt ! Er fing wieder damit an. Er hatte doch vor Jahren aufgehört, ihr Gesicht in Menschenansammlungen zu sehen. Also, warum zum Henker passierte ihm das jetzt hier?
    Er war jetzt endgültig bereit, die Party hinter sich zu lassen, stellte sein leeres Sektglas auf einen Tisch in der Nähe, steckte die Hand in die Hosentasche und ging in Marias Richtung.
    Als er sich ihr näherte, vernahm er Stimmen mit einem Akzent nahöstlicher Färbung. Maria kehrte ihm den Rücken zu, als er an das Trio herantrat, doch über ihre Schulter hinweg konnte er die beiden dunkelhäutigen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher