Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Titel: Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe
Autoren: Elisabeth Naughton
Vom Netzwerk:
Blicke waren finster, als sie sich den Mantel zuknöpfte. »Ich verstehe nicht, warum du es so eilig hattest.«
    Nein, natürlich nicht. »Ich bin müde, Maria. Es war ein langer Tag, und ich wollte einfach gehen. Willst du wieder rein? Du bist mein Gast.«
    Sie hörte auf, an ihren Knöpfen herumzufingern und starrte ihn an. »Peter!«
    Der schnittige schwarze Mercedes fuhr vor. Als der Fahrer aussteigen wollte, gab Pete ihm durch eine Geste zu verstehen, dass er im Wagen bleiben solle. Er öffnete selbst die Tür und wartete, bis Maria auf den Rücksitz geschlüpft war.
    Nachdem er sich neben sie gesetzt und die Tür geschlossen hatte, gab er dem Fahrer Anweisung, zu Marias Wohnung in der Upper West Side zu fahren, lehnte sich in dem eleganten Ledersitz zurück und schloss die Augen.
    Im Wagen herrschte Schweigen. Er wusste, dass sie sich fragte, warum sie nicht zu seinem Hotel fuhren, aber er hatte keine Lust, es ihr zu erklären. Er war ihr nicht böse, aber aus irgendeinem Grund bedeutete die Aussicht, die ganze Nacht mit ihr eingesperrt zu sein, im Moment etwas zu viel Nähe für seinen Geschmack.
    Stoff raschelte neben ihm, als sie ihren Mantel abstreifte. Der Sitz zu seiner Linken senkte sich, und er spürte Wärme auf seiner Haut, als sie sich zu ihm neigte. Ein blumiger Designerduft stieg ihm in die Nase. »Du siehst müde aus, Peter. Wie wär’s, wenn ich dir ein bisschen helfe, dich zu entspannen?«
    Sein Magen krampfte sich bei diesem Angebot zusammen. Er war verdammt müde und brauchte wirklich dringend Entspannung. Aber er wusste, worauf sie abzielte, und aus Gründen, die er nicht näher erforschen wollte, war er nicht interessiert.
    Er setzte sich auf und öffnete die Bar. Na, großartig, das Einzige, was an Alkohol da war, war eine geöffnete Flasche Champagner, nicht das Bier, nach dem er jetzt wirklich lechzte. Mangels Alternative schenkte er zwei Gläser ein und reichte ihr eins davon, in der Hoffnung, es würde ihre vagabundierenden Hände beschäftigen und von ihm fernhalten, bis sie bei ihr waren.
    »Trink doch auch etwas, Maria.« Er nahm einen langen, tiefen Schluck aus dem Glas und musste blinzeln, als das Prickeln ihm direkt zu Kopf stieg.
    Vielleicht musste er sich einfach nur mit Alkohol betäuben. Es war lange her, dass er sich das letzte Mal so richtig die Kante gegeben hatte. Lass dich volllaufen bis zur Besinnungslosigkeit, und wenn du morgen aufwachst, wird diese ganze Nacht nur noch eine böse Erinnerung sein.
    »Peter, was quält dich?«
    »Nichts.« Er leerte den Rest seines Champagners, beugte sich vor und füllte sein Glas wieder auf.
    »Ich merke doch, wenn du etwas hast. Lass mich etwas für dich tun!« Ihre Hand glitt sein Bein hinauf, verweilte an der Innenseite seines Oberschenkels und beschrieb große, langsame Kreise auf seiner Hose. Er schaffte es, noch einen letzten Schluck zu nehmen, bevor sie ihm das Glas aus der Hand nahm und links neben sich in den Getränkehalter stellte. Sie rollte sich auf die Seite und legte ihr Bein über seins, schlüpfte mit ihrer Hand in sein Jackett und massierte mit den Lippen sein Ohrläppchen.
    Er saß in der Falle. So fühlte er sich zumindest. In der Falle, ohne Ausweg und ohne guten Grund zu entkommen.
    Er spürte feuchte Wärme an seinem Ohr. Ein tiefes, lustvolles Schnurren drang aus ihrer Kehle. Gerade als sie sich anschickte auf seinen Schoß zu rutschen, bremste der Wagen scharf und schleuderte die beiden nach vorne. Sie flogen gegen die Trennscheibe und landeten auf dem Boden. Benommen warf er einen wütenden Blick in den Rückspiegel des Fahrers. »’tschuldigung«, kam eine leise Stimme vom Fahrersitz her. »Die Ampel war rot.«
    Er wollte den Kerl gerade dafür zusammenstauchen, dass er nicht aufgepasst hatte, als er bemerkte, dass ihn aus dem Spiegel vertraute braune Augen ansahen, von draußen erhellt durch die Straßenbeleuchtung. Dunkelbraune Augen. Wie geschmolzene Schokolade.
    Er blinzelte, um klarer zu sehen, überzeugt, dass ihm sein Verstand einen Streich spielte, aber nein, sie waren immer noch da. Funkelnde Sternenkränze, in die er schon hunderttausende Male geblickt hatte.
    Vor langer Zeit.
    Vor einer Ewigkeit.
    Heute Abend.
    Er machte den Mund auf, um etwas zu sagen, aber die Trennscheibe ging wieder hoch, ehe er ein Wort herausgebracht hatte. Der Wagen fuhr mit einem Ruck wieder an und warf ihn wieder zurück.
    Unmöglich, dass das eben wirklich passiert ist.
    »Ich kriege keine Luft … Peter.«
    Es dauerte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher