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Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago

Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago

Titel: Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago
Autoren: Earl Warren
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geführt, daran hatte Coker noch nie gedacht.
    »Ich sage die reine Wahrheit, Mr. President. Ich übertreibe nicht.«
    Coker rechnete blitzschnell durch, was er verlieren konnte und was das kleinere Übel war, wenn er sich entschied.
    »Die örtlichen Polizeikräfte, CIA und FBI müssen vorerst genügen«, sagte er dann. »Holen Sie mir Ihre beiden Agenten und die anderen aus dem O'Hare-Airport heraus. Bringen Sie sie nach Washington, dass ich sie dem Senat präsentieren kann.«
    »Das ist zu wenig. Eine halbe Maßnahme ist eine schlechte Maßnahme, Sir.«
    »Wagen Sie es, mich zu kritisieren?«, polterte der Präsident. Seine Herzschmerzen waren dank dem Medikament weg. Doch er wusste, das war nur ein Aufschub, an den Bypässen führte kein Weg vorbei. Heutzutage ging das schnell und der OP-Robot konnte die Sache erledigen. »Ich bin der Präsident. Sie haben meine Anordnungen gehört.«
    »Aber wir brauchen schwere Waffen und Gerät. Wenn Sie schon Chicago nicht evakuieren lassen wollen …«
    »Vier Millionen Menschen!«, warf der Präsident ein. »Auf ein Gerücht hin.«
    »Es ist kein Gerücht, der Verdacht besteht schon lange, allerdings nicht in dem Umfang. Jede Minute, die wir hier reden, wächst die Gefahr. Das ist … eine sehr starke Macht, Sir, mit ungeheuren technischen Mitteln. Bar aller Skrupel. Heute Nacht hat es beim Ausbruch von den Gencoys gefangengehaltener Personen 239 Tote gegeben. – 239.«
    »Verdammt. Nehmen Sie ein paar schwere Fahrzeuge, besetzen Sie den Flughafen.«
    Bender atmete auf. In der Nähe von Chicago befand sich ein Depot der Nationalgarde. Ein paar Hummer-Fahrzeuge der Armee würde er rasch auftreiben können. Er flüsterte einem seiner Mitarbeiter im Office zu, dies sofort zu veranlassen.
    »Die Gencoys dürfen unsere Agenten und die anderen Hype-Flüchtlinge nicht kriegen.«
    Durchs Bildtelefon fragte er: »Was ist mit dem O'Hare-Aiport? Er muss stillgelegt werden. Starts und Landungen müssen unterbrochen werden.«
    »Noch nicht«, antwortete der Präsident, »erst, wenn es nicht mehr anders geht. Ein Teil des Terminals ist bereits abgeriegelt. Das muss reichen.«
    »Sir, ich übernehme keine Verantwortung.«
    Präsident Coker hielt sich nicht länger zurück.
    »Jetzt hören Sie mir mal zu, Bender, wenn das eine Falschmeldung gewesen ist, die Sie mir da untergejubelt haben, sind Sie erledigt. Dann fliegen Sie mit einem Arschtritt aus der CIA hinaus und können in Alaska Wettersatelliten warten. – Haben Sie mich verstanden? Und wenn Ihre Meldung stimmt, dann wird das auch ein Nachspiel haben. Wozu haben wir denn die CIA mit einem Budget von 44 Milliarden Dollar im Jahr, wenn Sie nicht mal feststellen können, was direkt vor Ihrer Haustür passiert? – Reden Sie sich jetzt nicht auf den FBI hinaus, in strategischen Fragen ist die CIA gefordert – Geheimdienst und Staatssicherheit. – Und jetzt sehen Sie zu, wie Sie den Kram auf die Reihe kriegen und den Gentec Konzern zerschlagen, wenn dieser staatsfeindlich arbeitet und verbotene Forschungen betreibt. Mehr Zugeständnisse, als ich Ihnen gemacht habe, kriegen Sie nicht von mir. – Klar?«
    »Ja, Sir.«
    »Gut. Ich werde selbst Dick anrufen, den Vize-Präsidenten. Ich sehe keinen Grund, meinen Thanksgiving-Urlaub abzubrechen. Dick ist ein guter Mann. Die Innenministerin und der Minister für Innere Sicherheit werden wohl ran müssen. Ich will nicht der einzige sein, der heute Nacht aus dem Schlaf gerissen wird.«
    »Ja, Sir.«
    »Leiten Sie Gas in den Hype, schicken Sie Special Squads rein. Verhaften Sie Hiram Oldwater in De Kalb. Ich habe ihn persönlich ein paar Mal getroffen, ich kannte ihn schon, als er noch bei der NASA war. Unglaublich, dass er in solche Dinge verwickelt sein soll. – Unfassbar.«
    »Ja, Sir.«
    »Danke. Guten Morgen.«
    Damit legte der Präsident auf. Er saß auf der Bettkante und starrte auf seine großen Füße, Schuhgröße 46, und presste die Hand aufs Herz. Er konnte noch immer nicht recht glauben, was er gehört hatte. Es war zu fantastisch. Andererseits war der CIA-Direktor kein Märchenerzähler und Fantast. Ein multinationaler Konzern mit gentechnisch erzeugten Monstern und Horrorwesen, der sich die ganze Welt unter den Nagel reißen will , dachte der US-Präsident.
    Unglaublich, einfach unglaublich. Was für eine Nachricht. Das einzige, was hätte schlimmer sein können, war eine Meldung, dass Aliens aufgetaucht seien um die Menschen zu vernichten. Aber – wenn es stimmte, was die CIA
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