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Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago

Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago

Titel: Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago
Autoren: Earl Warren
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Rand der gewaltigen Anlage. Unter ihm lag der See – Oldwater stand auf einer Galerie.
    Er schaute übers Geländer. Von der anderen Seite, eine halbe Meile entfernt, gellten schreckliche Schreie, und es war wie in einem Reich der Dämonen, obwohl alles hochtechnisiert war. Nur ein trübes Leuchten erfüllte das gewaltige Gewölbe mit glatten metallenen Wänden.
    Im Prinzip handelte es sich um eine große Wanne, die zu einem Teil mit einer genbiologischen Flüssigkeit angefüllt war. Förderbänder beschickten sie mit nackten Menschen, deren Schädeldecke und die Hälfe der Köpfe metallene, glänzend stahlfarbene Hauben mit fadenförmigen Auswüchsen und Antennen bedeckten, die flimmerten, fluoreszierten und summten.
    Diese Metallhauben ersetzten bereits die Schädeldecke, die den Bedauernswerten zuvor in einem maschinellen Prozess von einem Med-Robot entfernt worden war. Es war eine technische Anlage zur Verwertung von Menschen, die sich hier befand. Die menschlichen Opfer, aus allen möglichen Gegenden nicht nur der USA im Tiefschlaf und mit Untertemperatur herbeibefördert, wurden aufgeweckt, wenn es ans Ende ging.
    Die Stresshormone und ihre Qual waren notwendig, um die Neurotransmitter im Gehirn aufzuputschen und die Menschen auch sonst wie verwertbarer zu machen. So, sehr vereinfacht ausgedrückt, wie ein gutes Steak durchgeklopft werden musste, ehe man es briet.
    Das Geschrei der Opfer war ungeheuerlich, Narkotika gab es nicht, sie wären nur eine Verschwendung und schädlich gewesen. Verschiedenes war den Opfern schon entnommen oder abgesaugt worden, Lymphe und Rückenmarksflüssigkeit zum Beispiel, jedoch nicht alles, oder ein Teil vom Knochenmark.
    Sie kippten vom Förderband in die trübe Lösung in der gigantischen Wanne. Über der Flüssigkeit verliefen Kabel und Rohrleitungen. An Leitschienen fuhren Wartungsroboter. Flugscheiben glitten durch die Luft, mit elektrischem oder atomarem Antrieb beschleunigt.
    Auch das war ein Vorteil der Gencoys, dass sie gegen atomare Strahlung weitgehend resistent waren.
    Die Neue Rasse frisst die Alte auf, genau wie die großen Fische die kleinen fressen , dachte Hiram Oldwater.
    Die Menschen mit den Metallhauben, Männer, Frauen und Kinder, sogar Babies und Kleinkinder dabei, stürzten in die Lösung, die sie aufsog. Bestimmte Geräte und Kabel packten sie. Letztendlich landeten ihre Überreste in einem Behälter, der von Zeit zu Zeit in eine Verbrennungsanlage entleert wurde.
    Alles, was die Gencoys von ihnen gebrauchen konnten, war abgesaugt oder entnommen worden. Es wurde speziellen Tanks und Apparaturen zugeleitet. Die Weltöffentlichkeit wäre entsetzt gewesen, hätte sie gewusst, woher die Gencoys ihre Rohstoffe für die Genchips, genetisch veränderte Nahrungsmitteln, das putzige Spielzeug der Gencoys und Sonstiges nahmen.
    Kannibalismus war dagegen eine fast harmlose Form. Es war eine Ausbeutung, wie in einer Silber- oder Uranmine, wo letztendlich nur totes Gestein übrig blieb. Nur dass es sich hier um lebendige Organismen und menschliche Wesen handelte.
    Gencoy One, Hiram Oldwater mit menschlichem Namen, nahm die Qual der gepeinigten Opfer überhaupt nicht wahr. Dafür fehlte ihm jeder Sinn. Er glitt weiter, in freiem Fall, und gelangte in einen röhrenförmigen Korridor, wo er embryoartig zusammengekrümmt wie eine Rohrpostkapsel schnell an sein Ziel geschleudert wurde.
    Er passierte Wachroboter. Seine Gehirnwellen wurden automatisch abgetastet. Dann schritt er durch eine silberne Sphäre, passierte ein paar Sicherheitsvorkehrungen und gelangte in eine Kammer.
    Durch eine Panzerglasscheibe, vor der sich ein Schaltpult befand, schaute er auf eine gewaltige, drei Meter hohe Spinne mit verschiedenen Antennen, die teils natürlicher, teils künstlicher Art waren.
    Sie hing in einem silberfarbigen Spinnennetz, an das sie gefesselt war, die acht Beine ausgestreckt. Eine Metallhaube war auf das Kopfrumpfsegment gesenkt. Man konnte jedoch die um das Kopfbruststück verlaufende Augen sehen, in denen es rot glimmte, und die Chelizeren, die Fress- und Beißzangen, die denen irdischer Spinnen ähnlich sahen.
    Die Spinne war schwarz und behaart. Für menschliche Begriffe sah sie abscheulich aus, wobei man davon ausgehen musste, dass Menschen für Spinnen genauso abstoßend wirkten. Es handelte sich um den Spider, der am Tag zuvor bereits im Hype von Chicago nach De Kalb hatte verfrachtet werden sollen.
    Dann dort ausgebrochen war und erhebliche Verheerungen anrichtete,
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