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Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago

Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago

Titel: Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago
Autoren: Earl Warren
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Suzette leicht bekleidet. Dann … nun … ja, sie ist attraktiv, ich bin nicht aus Holz. Ich bin da … sozusagen hineingerutscht …«
    »Mitten bei ihr in die Pussy! Ganz ohne Absicht.«
    »Es hat mir ja gleich hinterher Leid getan. Es … war wie ein Rausch, es überkam mich. Sie … sie hatte es darauf angelegt. Männer sind schwach, weißt du. Penisgesteuert, du weißt das doch.«
    Ich stand auf und schaute auf ihn nieder, wie er da saß. Sein Gesicht war dunkler als sonst. Wäre er weiß gewesen, wäre er knallrot geworden.
    »Wer einmal untreu ist, ist es immer. Du hast mich einmal betrogen, Nick, du würdest es wieder tun. Aber das wirst du nicht, weil du nur einmal die Gelegenheit dazu hattest. Tut mir Leid, aber ich bin altmodisch. Die wesentliche Grundvoraussetzung für eine Beziehung für mich ist Treue. Und Ehrlichkeit. Dass man sich die Wahrheit sagt, einander nicht hintergeht und dass einer sich auf den anderen verlassen kann, dass man zueinander steht und zusammen hält.«
    »Nita, verzeih mir.«
    »Ich habe dir schon verziehen, Nick. Doch ich bin fertig mit dir. – Geh zu Suzette oder suche dir eine andere.«
    Er stand auf und streckte mir die Hände entgegen. Sein flehender Dackelblick hätte eine Steinstatue rühren können.
    »Nita, ich will Suzette nicht, wollte sie nie. Außer dem einen Mal habe ich sie nie wieder angerührt. Ich will keine andere, ich will nur dich. Ich bin einen Moment schwach gewesen.«
    »Das mag sein, wie es will, unsere Lovestory ist beendet. Du hast deine Chance gehabt. Ich will und ich mag nicht mehr.«
    »Vorhin …«
    »Nein!«
    In dem Moment brach in der Halle ein Tumult los. Laserstrahlen zischten. Jäh kehrten wir aus unseren Liebeshändeln in die raue Realität zurück. Es krachte und knallte. Ein Riesenrochen, wie ich ihn etliche Stunden zuvor im Hype durch die Luft hatte schweben sehen, mit dem Gentec-Symbol am Rücken, durchbrach das Glas, das eigentlich bruchsicher hätte sein sollen.
    Er spie eine lange Flamme oder vielmehr einen Blitz, der Hochspannung hatte. Ihm folgte ein Hummer-Kampf- und Geländewagen der vierten Generation, wie ihn auch die Special Squads der Metropolitan Police und die Nationalgarde benutzten, und der gleichfalls ins Terminal fuhr.
    Der Hummer feuerte aus allen Rohren. Er hatte keinen Laser, was ein Fehler war. Auf der Rolltreppe, die hoch zur Galerie führte, standen plötzlich drei Wesen mit Echsenköpfen, mit Schnellfeuergewehren mit Diopter-Zielgeräten in den klobigen Klauen.
    Dann brüllte eine Stimme, die ich wiedererkannte: »Hier spricht Captain Savage! Im Namen von Gentec, ergebt euch!«
    Savage war ein Leit- oder Führungsoffizier des Konzerns, der in Wirklichkeit eine Weltmacht war. Zwei Meter groß, weißblond, aussehend wie ein Modellathlet, mit rötlich glühenden Röntgenaugen. Er würde nicht allein gekommen sein.
    Noch konnte ich ihn nicht sehen. Doch plötzlich waren sie überall – Gencoys, die wütend angriffen. Der größte Flughafen von Chicago war für den Publikumsverkehr gesperrt worden, was nun von Vorteil war. Die Gencoys schwärmten aus ihrem Versteck, dem Hype.
    Der Kampf um Chicago hatte begonnen. Die Evakuierung jedoch steckte noch in der Planung oder gar in der Absicht fest.
    Ich sprang auf.
    »Nick, sie kommen.«
    »Shit!«, rief er, und von Suzette sprach er nicht mehr.
    Sie war vergessen.
     
*
     
    Es stand nicht alles so gut, wie Nita Snipe und ihre Gefährten am O'Hare-Airport von Chicago in dieser Nacht wenige Tage vor Thanksgiving dachten oder hofften. Norris P. Bender, der Leiter der CIA, setzte alle Hebel in Bewegung, nachdem er Nitas und Nick Carsons Bericht über den Hype hatte.
    Doch er stieß auf blanken Unglauben. Zudem gab es bürokratische Hürden. Otis Coker, der 46. Präsident der USA, machte in der zweiten Novemberhälfte – Thanksgiving, das amerikanische Erntedankfest, war traditionsgemäß am 4. Donnerstag im November – Urlaub auf seiner Ranch in Texas. Der 58jährige US-Präsident hatte eine Grippe gehabt und sich in seinen Heimatstaat zurückgezogen.
    Was die Öffentlichkeit nicht wusste, war, dass er zudem Herzprobleme hatte. Im Medical Center in Houston hatten ihn Herzspezialisten untersucht und ihn darauf vorbereitet, dass eine Bypass-Operation auf ihn zukommen würde. Der fast zwei Meter große, grobschlächtig wirkende Präsident schlief ruhig, als das rote Telefon klingelte, über das er immer zu erreichen sein musste. Seine Gattin Violet Francis Coker schlummerte in
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