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Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago

Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago

Titel: Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago
Autoren: Earl Warren
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einem anderen Schlafzimmer, weil, wie sie sagte, kein Mensch neben ihrem Mann schlafen könnte.
    Er wäre unruhig und lese zu allen möglichen Zeiten im Bett Memoranden, wenn er nicht schlafen könnte. Coker setzte sich also auf, vom Schrillen des Telefons geweckt, und schaute verdrossen auf seinen Radiowecker.
    Es war fünf Uhr früh am Morgen. Der Präsident meldete sich. Er sah den Anrufer am Bildtelefon.
    »Mr. President, entschuldigen Sie bitte, dass ich Sie stören muss. Hier spricht Norris Bender, der Leitende Direktor der CIA.«
    »Das sehe ich, Bender. Was, um Himmels Willen, ist denn passiert, dass Sie mich um diese Zeit anrufen? Brennt es in Langley?«
    »So kann man es nennen, Mr. President. Es gibt Neuigkeiten über Gentec – schlechte Neuigkeiten.«
    Norris P. Bender erläuterte, was er erfahren hatte. Er schaute dabei auf das Gesicht seines Gesprächspartners auf dem Bildschirm.
    »Wir müssen sofort handeln. Der Hype muss hermetisch abgeriegelt werden. Wir müssen unverzüglich entschlossen handeln. Dazu gehört, dass Chicago evakuiert wird. Die Bevölkerung muss die Stadt verlassen, oder die Gencoys werden unzählige Opfer finden.«
    »Erlauben Sie, Bender, das soll wohl ein schlechter Scherz sein. Chicago zu evakuieren, wissen Sie denn, was das heißt? Es wird eine Massenpanik geben, wenn verlautet, dass die Regierung die Lage nicht im Griff hat und dass irgendwelche Monster unter der Stadt lauern. Das ist unglaublich. – Haben Sie das überhaupt nachgeprüft?«
    »Ich zweifle nicht an der Wahrheit der Berichte meiner Agenten.«
    »Gentec ist der größte Steuerzahler des Landes. Hiram Oldwater, der Gründer und Oberste Chef, war Colonel bei der NASA und hat sich im Dienst unseres Landes ausgezeichnet. Die Gentec-Spitzenwissenschaftler Professor Wladimir Illjitsch Skaputow, Dr. Hiroko Kasugawa und Professor Dr. Ingvar Gustavsson genießen international einen ausgezeichneten Ruf. Und da kommen Sie mit so einer Räuberpistole und verlangen von mir eine nationale Mobilmachung? Unglaublich. Wenn bei Gentec etwas im Argen liegen sollte, genügen die normalen Polizeikräfte, die CIA, FBI und die Metropolitan Police.«
    »Sir, in Chicago sind ungeheuerliche Dinge geschehen. Der Hype unter der Stadt ist riesig, wir müssen befürchten, dass es noch weitere Hypes gibt. In Chicago müssen wir hart durchgreifen. Zudem muss Oldwaters Anwesen bei De Kalb eingenommen und der Gentee-Präsident sofort verhaftet werden. Nur dann ist diese Sache vielleicht noch zu stoppen.«
    Otis Coker stand vor einer schweren Entscheidung. Den Ausschlag gab, dass er eine solche Situation nicht kannte und auch nicht in ihrem ganzen Ausmaß einschätzen konnte. Er gähnte.
    »Der Krisenstab des Senats soll sich treffen. Geben Sie Dick Bescheid.« Richard »Dick« P. Orville war der Vize-Präsident, ein glatzköpfiger, bebrillter, jovialer Mann mit Bürospeck, 48 Jahre alt, ein Parteitaktiker und ein Arbeitstier. »Er soll sich darum kümmern. Falls andere Länder betroffen sein sollten, Bender, verständigen Sie zuerst mal die Geheimdienste. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Gentec derartige Dinge treibt. Sind Sie wirklich sicher, dass es sich nicht um einen falschen Alarm handelt?«
    »Mr. President, ich rufe Sie nicht leichtsinnig um diese Zeit in Texas an. Vielleicht sitzen sogar im Senat und im Repräsentantenhaus in Washington bereits etliche Gencoys, Duplikate oder Genmanipulierte, die die menschlichen Politiker, die sie vorher waren, ersetzten und jetzt im Sinn von Gencoy One tätig sind.«
    Der Präsident lachte hohl.
    »Sie haben zu viele SF-Filme gesehen, Mr. Bender.«
    »Ich bin ein sehr realistischer und nüchtern denkender Mann. Es muss sofort etwas geschehen. Krisensitzungen allein reichen nicht. Für das Ausstellen von Untersuchungsausschüssen, dafür reicht die Zeit nicht aus. Es gibt eine Katastrophe, wenn wir nicht sofort entschlossen handeln. Sie müssen über Chicago den Ausnahmezustand verhängen. Sie müssen die Nationalgarde mobil machen, ebenso die Army …«
    »Im eigenen Land. Gegen einen Konzern, der hier seinen Hauptsitz hat und Zehntausende Menschen allein im Nordwesten der USA beschäftigt. Wie soll ich das rechtfertigen? Ich kann unsere demokratischen Mechanismen nicht einfach außer Kraft setzen.«
    »Die Gencoys werden sich nicht nach demokratischen Regeln richten, sie wollen die USA und die Welt einkassieren, Mr. President. – Handeln Sie, bevor es zu spät ist. Wir dürfen uns das
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