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Geliebter Feind

Geliebter Feind

Titel: Geliebter Feind
Autoren: LYNNE GRAHAM
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Andere Absolventen der St. Petersburger Akademie arbeiteten in seiner direkten Nähe, doch niemand von ihnen zeigte ähnliche Besitzansprüche wie das ehemalige Originaltrio.
    Abbeys Puppenhaus war anders arrangiert worden, um es bequemer für einen mittelalterlichen Ritter zu machen. Die Dame des Hauses trug jetzt ein züchtiges Tudornachthemd, und vor dem offenen Kamin stand eine kupferne Badewanne, in der der Ritter saß. Schließlich konnte man sich gut vorstellen, dass ein müder Krieger, wenn er von der Schlacht nach Hause zurückkehrte, erst einmal ein Bad brauchte. Eigentlich hätte Abbey in dem Moment, da Nikolai ihr von seinem Besuch der Ausstellung in Kensington erzählte, merken müssen, dass er sie liebte.
    Es überraschte sie, wie gut Nikolai sich in die Ehe fügte. Ihre anfängliche Befürchtung, das Leben mit nur einer Frau könnte ihn bald langweilen, war völlig unbegründet gewesen. Inzwischen hatte sie auch erkannt, dass Nikolai sich eigentlich immer nach der Stabilität und Geborgenheit eines Heims gesehnt hatte, nach einer Familie, auf die er sich verlassen und zu der er nach einem harten Tag in der Welt der Hochfinanz zurückkehren konnte. War er geschäftlich unterwegs, rief er regelmäßig an, um sich über auch die kleinste Kleinigkeit im häuslichen Leben auf dem Laufenden halten zu lassen.
    „Ich wusste gar nicht, dass Babys so viel schlafen“, bemerkte er jetzt und kitzelte seinen Sohn an den Füßen, in der Hoffnung, ihn damit aufzuwecken.
    „Ich bringe ihn zu Bett. Es war ein aufregender Tag für ihn, er ist völlig erschöpft. Wenn du ihn wach machst, wird er extrem unleidlich sein und nicht mehr aufhören zu brüllen. Aber dann übernimmst du ihn“, warnte Abbey und legte Danilo in die Arme seines Vaters.
    Eingeschüchtert von dieser Aussicht, trug Nikolai seinen vier Monate alten Sohn vorsichtig nach oben ins Kinderzimmer, Alice, Benjamin und Poppy im Schlepptau. Die Kinder liebten Nikolai, er spielte und tobte mit ihnen und las ihnen Geschichten vor. Er würde seinem Sohn ein großartiger Vater sein, dessen war Abbey sicher.
    Jetzt sah sie zu, wie er Danilo zärtlich in das Bettchen legte und zudeckte, und Tränen stiegen in ihre Augen. Manchmal überwältigte die Liebe für Nikolai sie regelrecht. Sie fühlte sich vom Schicksal begünstigt, dass sie ihn gefunden hatte.
    Die Kinder verließen das Kinderzimmer und stürmten wieder die Treppe hinunter. Nikolai zog seine Frau zu sich heran und küsste sie mit einer Sinnlichkeit, die ihr den Atem raubte.
    „Ich würde jetzt zu gern alle nach Hause schicken, damit ich dich endlich für mich allein haben kann, lubow moja “, flüsterte er rau.
    „Ich liebe dich“, sie schlang die Arme um seinen Nacken, „aber wir können unsere Gäste nicht hinauswerfen, nur damit wir ins Bett gehen können.“
    Er küsste sie erneut. „Nicht?“
    „Nun, wenn wir die Heizung abdrehen, wäre das Haus wahrscheinlich in Windeseile leer“, überlegte sie und musste sich an seinen Schultern festklammern, weil ihre Beine sie kaum noch tragen wollten.
    „Dann wärst du mich aber wahrscheinlich auch los.“ Lachend schüttelte Nikolai sich, denn es war Winter und draußen lag Schnee.
    „Keine Sorge, ich werde dich schon warm halten.“ Verführerisch schaute sie ihn an, und all ihre Liebe für ihn stand in ihren violetten Augen zu lesen.
    Daran zweifelte Nikolai keine Sekunde. „Ich glaube, ich liebe dich mit jedem Tag mehr, Mrs. Arlov.“
    Abbey lachte glücklich auf, und es dauerte einige Zeit, bevor sie wieder zu ihren Gästen hinuntergingen – mit der Entschuldigung, dass Danilo einfach nicht hatte einschlafen wollen …
    –ENDE –
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