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Geliebter Feind

Geliebter Feind

Titel: Geliebter Feind
Autoren: LYNNE GRAHAM
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Ich dachte, wenn ich dir davon erzähle, glaubst du, ich würde dich um Geld bitten, und das war mir nicht recht“, antwortete sie ehrlich. „Dazu war ich zu stolz.“
    Ein Muskel zuckte in seiner Wange. „Ich habe nichts gesagt, weil ich glaubte, an Ophelias Vermutung, wir könnten verwandt sein, sei nichts dran …“
    „Und du warst nicht bereit, zuzugeben, wie wichtig es dir ist, herauszufinden, wer deine Mutter war“, riet Abbey.
    „Das auch. Ich hatte immer gedacht, meine Mutter sei eine Prostituierte gewesen“, gab Nikolai zu und schockierte Abbey damit. „In seiner Glanzzeit war mein Vater bekannt dafür, dass er häufig mit Dirnen zusammen war.“
    Sie sah in seinen Augen, wie sehr diese Vorstellung ihn aufwühlte, und ihr Herz floss über. Sie musste sich zusammennehmen, um nicht auf ihn zuzulaufen und tröstend die Arme um ihn zu legen.
    „Aber ein Schulmädchen, die Freundin seiner Tochter …“ Angewidert schüttelte Nikolai den Kopf. „Kostya war abstoßend. Wie Ophelia erzählt, muss Cathy ein sehr unglückliches Leben geführt haben. Eine ungewollte Teenagerschwangerschaft und dann gezwungen zu werden, das Kind aufzugeben, hat wohl dazu beigetragen.“
    „Es tut mir leid, dass ich das Schlimmste über dich und Ophelia vermutet habe.“ Vor Erleichterung, dass ihr Albtraum sich nicht bewahrheitet hatte, war Abbey regelrecht schwindlig.
    „Ich fange grundsätzlich nie etwas mit verheirateten Frauen an, das hättest du von mir wissen müssen.“ Er nahm sie bei der Hand. „Nun, da das geklärt ist, haben wir heute einen vollen Tag vor uns.“
    Abbey hatte sich nichts in ihrem Terminkalender eingetragen. „Haben wir?“
    „Du wirst dich erst bei dir zu Hause umziehen. Ich fürchte, du bist nicht passend für den Anlass angezogen.“
    „Doch nicht etwa noch mehr Diamanten?“, murmelte sie argwöhnisch.
    Nikolai lachte laut auf. Er zog ihr den Schal von den Schultern und küsste sanft den blauen Fleck an ihrem Hals. „Wer weiß, was der Tag noch alles bereithält? Aber ich würde dich gern in etwas Weiblichem, Sommerlichem sehen.“
    Sobald seine Lippen ihre Haut berührten, lief ihr ein angenehmes Prickeln über den Rücken. Fasziniert schaute sie in seine Augen. „Was ist es denn für ein Anlass? Wohin fahren wir?“
    „Es soll eine Überraschung werden.“
    „Arbeit oder Spaß?“
    Er presste sie hart an sich, und seine Nähe ließ Flammen in ihrem Körper aufflackern. „Dich habe ich nie als Arbeit betrachtet, und um in die andere Kategorie zu gehören, bist du zu anstrengend.“
    „Wir täuschen also noch immer eine angebliche Beziehung vor?“ Abbey musste sich an diese Voraussetzung erinnern, damit sie den Boden unter den Füßen nicht verlor.
    Nikolai hob eine Augenbraue. „Das Urteil steht noch nicht fest.“
    „Doch, tut es“, sagte sie auf dem Weg nach unten. „Es ist eine Täuschung.“
    Zu gern hätte sie gehabt, dass er das Gegenteil behaupten würde, doch Nikolai sagte nichts dazu. Er setzte sie zu Hause ab und ließ sie wissen, dass sie in einer Stunde wieder abgeholt werden würde. Die Paparazzi schossen mehrere Aufnahmen von ihrem lächelnden Gesicht, als sie aus dem Wagen stieg. Sie fragte sich, was Nikolai vorhatte und wohin er mit ihr wollte, aber seinem Wunsch entsprechend wählte sie ein hübsches Kleid mit Blumenmuster und schwingendem Rock, ergänzte es mit eleganten Sandaletten und band das Perlencollier um den Hals. Als sie dezentes Make-up auflegte, rief Drew aus dem Krankenhaus an und erzählte ihr, wie großzügig Nikolai gewesen war und wie dankbar er selbst dafür war.
    Auch ein Anruf von Ophelia erreichte sie, mit einer Dinnereinladung fürs Wochenende. Abbey druckste zuerst verlegen. Sie wusste nicht, wie sie Ophelia erklären sollte, dass Nikolai und sie keine solche Beziehung hatten, dass Abbey in seinem Namen zu- oder absagen konnte. Also versprach sie nur, ihm über die Einladung Bescheid zu geben. Sie würde zu gern wissen, wie Nikolai seiner möglichen Schwester ihren, Abbeys, Status in seinem Leben erklärt hatte.
    Eine strahlende Sonne schien vom wolkenlos blauen Himmel, als Abbey auf einem Privatflugplatz aus der Limousine stieg. Nikolai wartete bereits mit dem Helikopter auf sie, er flog selbst. Die Neugier wurde immer stärker, Abbey hatte nicht die geringste Vorstellung, wohin sie wohl fliegen würden, und das Donnern der Rotoren machte eine Unterhaltung praktisch unmöglich.
    Irgendwann flog Nikolai schließlich tiefer und deutete
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