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Geliebter Feind

Geliebter Feind

Titel: Geliebter Feind
Autoren: LYNNE GRAHAM
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spürte die Anspannung, die von Nikolai ausging, es beunruhigte sie, und sie fragte sich, was wohl nicht stimmen könnte.
    „Nur noch ein Diamant“, sagte Nikolai leise und reichte ihr ein kleines Kästchen.
    „Noch einer?“, stieß Abbey entnervt aus. Sie ließ den Deckel aufschnappen und starrte verständnislos auf den Ring mit dem riesigen Solitär. „Was soll ich damit?“
    „Du machst es einem wirklich unnötig schwer.“ Nikolai seufzte. „Wenn ich jetzt vor dir auf ein Knie falle, dann würde ich wahrscheinlich laut loslachen. Dabei dachte ich immer, Frauen seien darauf programmiert, einen Verlobungsring zu erkennen.“
    Erst runzelte sie die Stirn, dann schnappte sie nach Luft. „Ein Verlobungsring?“, wiederholte sie.
    „Willst du mich heiraten, Abbey?“ Nikolai nahm den Ring aus dem Samtbett und steckte ihn ihr an den Finger.
    „Du liebe Güte … Ja!“, rief sie.
    „Du brauchst nicht mehr Zeit, um es dir zu überlegen?“ Die Augen voller Emotionen, musterte Nikolai sie.
    „Was gibt es da zu überlegen?“ Ihre Stimme brach, als der Schock einsetzte und ein dicker Tränenkloß ihr die Kehle zuschnürte. „Ich liebe dich über alle Maßen.“
    „Tust du?“ Er schaute sie so durchdringend an, als wolle er bis in ihre Seele sehen. „Und warum weinst du dann?“
    „Weil ich überglücklich bin!“ Prompt bekam sie Schluckauf.
    Er hielt sie mit beiden Händen bei den Armen, schaute sie an, als müsse er sich erst sammeln, bevor er sagen konnte, was er zu sagen hatte. „Ich meinte es ernst, als ich dir sagte, dass es für mich noch nie so gewesen ist. Ich wusste nicht, was Liebe ist, bis ich mich in dich verliebte. Auf den ersten Blick, Hals über Kopf, Frontalzusammenstoß, wenn du so willst.“ Er lächelte spöttisch. „Ich war unglaublich eifersüchtig auf Jeffrey.“
    Mit weit aufgerissenen Augen schaute Abbey ihn an. „Wirklich?“
    „Es hat mich verrückt gemacht.“
    „Als ich mich in Jeffrey verliebte, war ich noch ein unreifer Teenager. Das war etwas völlig anderes“, gab sie zu. Sie legte eine Hand an seine Wange und genoss das Gefühl, ihn so frei berühren zu können. „Du solltest es zu schätzen wissen, dass ich es geschafft habe, mich in dich zu verlieben, obwohl du von Anfang an alle deine Fehler deutlich vorgeführt hast.“
    „Fehler? Welche Fehler?“, wollte er hochmütig wissen.
    Sie legte die Hand flach auf seine Brust. „Weißt du, ich denke, die sollten wir jetzt besser nicht alle aufzählen. Ich bin ja auch alles andere als perfekt. Ich wollte damit nur sagen, dass ich mich gleich am ersten Abend, als du mich zu diesem Dinner erpresst hast, in dich verliebt habe, obwohl ich wusste, dass es falsch war.“
    Er nahm ihre Hände in seine. „Irgendwie musste ich doch Zeit mit dir verbringen können. Also habe ich jeden Vorteil ausgenutzt, wohl wissend, dass ich dafür würde bezahlen müssen.“
    „Ich weiß.“ Nikolai würde immer jede Gelegenheit nutzen und das meiste für sich herausholen. So war er nun mal – fest entschlossen zu gewinnen, und nichts auf der Welt würde ihn ändern.
    „Du hast mich dafür gehasst“, knurrte er leise. „Das war die Sache nicht wert.“
    „Eine Frage wollte ich dir schon immer stellen. Und antworte bitte ehrlich … Sveta, Olya und Darya – wie ist das eigentlich mit den dreien?“
    „Ich habe in St. Petersburg eine Wirtschaftsakademie gegründet. Den besten Absolventen biete ich Jobs in meinem Unternehmen an. Die drei sind absolute Spitzenkräfte. Sveta und ich wuchsen übrigens in der gleichen Nachbarschaft auf. Ich habe mit keiner von den dreien geschlafen“, bot er ihr die Antwort, die sie hatte hören wollen.
    „Dennoch ist deutlich, dass alle drei dich wollen“, sagte Abbey mit der gleichen Offenheit. „Ich weiß nicht, ob ich damit umgehen kann, wenn sie in deiner Nähe bleiben.“
    „Ich werde das regeln“, versicherte Nikolai. „Versprochen.“
    Abbey sah auf den blitzenden Diamanten an ihrem Finger und schlang dann die Arme um Nikolais Nacken. „Wie viel Zeit bleibt uns noch bis zum Dinner?“
    Ein vielsagendes Grinsen zog auf seine Lippen, als er ihr ausdrucksstarkes Gesicht studierte. „Lang genug, lubow moja .“ Damit hob er sie auf seine Arme und trug sie zum Bett.
    Das Glück durchfuhr sie wie ein Stromstoß. Sie konnte immer noch nicht so recht fassen, dass Nikolai sie tatsächlich liebte. „Ich dachte, du wärst nur an Sex interessiert.“
    „Du hast in mir die Sehnsucht nach mehr
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