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Geliebter der Nacht

Titel: Geliebter der Nacht
Autoren: Robin T. Popp
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Zweifel daran, wen sie hier vor sich hatte. Er war einer der Unsterblichen.

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Kapitel 2
    V or wenigen Sekunden noch hatte Darius sich mit Sekhmet in deren Audienzzimmer gestritten, und nun stand er mitten auf einer Straße zwischen großen Gebäuden und starrte auf einen Mann, der gerade die Frau neben sich verprügelte.
    Darius sah sie flüchtig an: erstaunlich graue Augen, langes dunkles Haar, weiche Züge, die allerdings von Schlägen gezeichnet und teils sogar blutig waren. Ihn überkam eine ungeheure Wut. Er stürmte hinüber zu dem Mann, packte ihn mit der linken Hand im Nacken und hob ihn in die Höhe. Der Mann wog mehr, als Darius gedacht hätte, dennoch hielt er den Mistkerl mühelos in der Luft, während er mit der rechten Hand gegen seinen linken Unterarm klopfte und so einen Dolch hervorzauberte.
    »Was machen Sie da?«, fragte die Frau, die schnell zu ihm sprang.
    »Ich bringe ihn um«, antwortete Darius seelenruhig.
    »Das können Sie nicht!«
    Er sah sie an und fragte sich, ob sie merkte, dass seine Kraft nicht dieselbe war wie früher. »Doch, das schaffe ich.«
    Verärgert stemmte sie die Hände in die Hüften. »Sie verstehen mich nicht. Ich sage Ihnen, Sie dürfen ihn nicht umbringen!«
    Ihre Direktheit verblüffte ihn, hatte doch noch keine Sterbliche in diesem Ton mit ihm gesprochen. »Er hat Sie geschlagen, und dafür sollte er bezahlen.«
    »Wird er auch«, versicherte sie ihm. »Ich bringe ihn ins Gefängnis.«
    Darius runzelte die Stirn. »Wär’s nicht leichter, das gleich hier zu erledigen?«
    Nun funkelten ihre Augen vor Wut. »Mag sein, aber für gewöhnlich bringen wir unsere Kriminellen nicht einfach um«, klärte sie ihn spitz auf.
    »Alles andere wäre bei dem hier aber pure Zeitverschwendung.«
    Sie trat einen Schritt vor und knuffte ihn gegen die Schulter. »Stimmt, aber den bringen Sie
nicht
um!«, wiederholte sie und hielt seinem strengen Blick stand. »Ich meine es ernst, Darius. Tun Sie es nicht!«
    Dass sie ihn mit Namen ansprach, ließ ihn aufhorchen. »Sie wissen, wer ich bin?«
    »Ja, Sie sind Darius, einer der fünf Un …«
    Weiter kam sie nicht, da er den Mann fallen ließ und ihr die Hand auf den Mund hielt. Ihre Lippen fühlten sich außergewöhnlich weich an, doch darauf wollte er jetzt nicht achten. »Still!«, zischte er. »Es ist besser, wenn niemand erfährt, dass ich hier bin.«
    Sie riss die Augen weit auf und nickte.
    In dem Moment, als Darius sich ganz auf die Frau konzentrierte, rappelte sich der Mann vor ihm hoch und rannte los. Weil die
     Frau ihn ja unbedingt
nicht
getötet haben wollte, berührte Darius seinen linken Unterarm mit dem Dolch, worauf dieser sich wieder in eine Tätowierung zurückverwandelte, und lief dann dem Flüchtigen nach.
    Darius bewegte sich in der übernatürlichen Geschwindigkeit aller Unsterblichen. Den Vorsprung des anderen holte er problemlos auf, packte ihn bei den Schultern und schleuderte ihn zu Boden, wo er ihn mit einem Knie auf seiner Brust hinunterdrückte.
    »Was soll ich denn Ihrer Meinung nach mit ihm machen?«, fragte er die Frau, sobald sie bei ihnen war.
    »Ich habe noch nie jemanden so schnell rennen sehen«, stellte sie verwundert und so beeindruckt fest, dass Darius sich anstrengen musste, nicht vollkommen idiotisch zu gucken. Gegen sein anschwellendes Ego indessen konnte er rein gar nichts unternehmen.
    »Der Kerl?«, fragte er noch einmal und nickte in Richtung seines Gefangenen.
    »Oh ja, richtig.« Sie sah sich nachdenklich um. »Ihn einzubuchten und den ganzen Papierkram zu erledigen wird Stunden dauern«, murmelte sie vor sich hin. »Ich denke nicht, dass wir so lange warten können. Sie werden dringend gebraucht. Andererseits will ich ihn auf keinen Fall laufenlassen. Zu schade, dass ich ihn nicht einfach …«
    Auch wenn sie den Satz nicht beendete, begriff Darius, was sie meinte. Er zog den Mann beim Hemdkragen nach oben und verpasste
     ihm einen Kinnhaken, so dass sein Kopf beiseitekippte und seine Augen sich verdrehten.
    »Der dürfte ein paar Stunden weg sein«, sagte Darius und stand auf. »Wir legen ihn da drüben rein, dann können Sie ihn später abholen.«
    Die Frau drehte sich in die Richtung, in die er gezeigt hatte. Dort stand ein großer Metallbehälter, den Darius vorher bemerkt hatte. »In den Müllcontainer?«, fragte sie ungläubig, begann jedoch zugleich zu lächeln, was ihrem Gesicht eine atemberaubende Schönheit verlieh, wie Darius fand.
    Er fasste es als ein Ja auf und trug
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