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Geld fressen Seele auf

Geld fressen Seele auf

Titel: Geld fressen Seele auf
Autoren: Maximilian von Ah
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er, dass er sich bei seinem verzweifelten Tramrettungssprung wohl verletzt haben musste. Ob vielleicht seine Augen etwas abbekommen hatten? Das Stimmengewirr flößte ihm etwas Angst ein und er fragte sich, ob seine Augen verbunden waren oder ob er sie vielleicht doch nur geschlossen hatte? Wenn seine Augen nur geschlossen wären, müsste er sie öffnen können. Doch halt, wahrscheinlich wäre es zunächst besser, tiefer in den Körper hineinzuhorchen, so, wie er es schon oft gemacht hatte. Vielleicht könnte er ja spüren ob und wo er Schmerzen hätte: doch nichts!
    Nur seinen ausgetrockneten Hals und diesen undefinierbar schlechten Geschmack im Mund registrierte er. Kurzentschlossen öffnete Francisco vorsichtig seine Augen und sah in weiß verschleierte Gesichter.
       
     
    » Hallo Herr Ansa, ich bin Dr. Petra Siegenthaler! Sie sind im Spital Zimmerberg, in Horgen; können Sie sich erinnern? «
    Francisco suchte sofort krampfhaft in seinem Kopf nach einer Erinnerung: Wieso lag er in Horgen im Spital Zimmerberg, wie war denn das nur möglich? Er war doch gerade eben noch in (…) Aber natürlich! Das Fieber! Jetzt war es ihm wieder eingefallen. Er hatte des Fiebers wegen und weil er sich so fürchterlich schlecht und schwach fühlte, seinen Hausarzt anrufen lassen. Dieser war aber erst sehr spät zu ihm gekommen; und nur schwach konnte er sich jetzt erinnern, dass dieser Hausarzt etwas von H1N1-Virusgrippe und von bedrohlich steigendem Fieber gesagt hatte. Dann die Spritze! Allein was später mit ihm geschehen war, daran konnte er sich bei aller Kopfanstrengung nicht mehr erinnern.
       
     
    Doch halt, Christiano! Was war mit Christiano?
    Angestrengt forschte er in seiner langsam zurückkommenden Erinnerung und bekam allmählich eine Ahnung.
    Als sein ältester Sohn Frederico später ins Spital kam und sich über die zunehmende Genesung seines Vaters sichtbar freute, fragte er ihn vorsichtig nach dem Befinden seiner Geschwister. Frederico bestätigte ihm nunmehr seine Vermutung und was er sich so sehnlich und aus tiefem Herzen gewünscht hatte: alle seine Kinder waren wohlauf, gesund und lebten!
    Der Tod Christianos und diese Nebelzugfahrt mussten, dem Herrgott sei Dank, einer fiebrigen Albtraumkonstruktion entsprungen sein. Allein die Inhalte seiner persönlichen Ängste, insbesondere diejenigen um das Wohl und Leben Christianos, waren dennoch real und existent.
    Genauso real und existent wie alle Ereignisse mit der GFS und NVG; genauso real und existent wie die Zerstörtheit seiner Ehe; genauso real und existent wie die psychische Krankheit seiner Exfrau; und genauso real und existent wie das not- und todbringende Treiben dieses Multi-Level-Geld- und Macht-Gurus Carl Meyer.
    Meyer würde sicher mit seinem europäischen GFS-Konzern, der Global Financial Services Group, auch weiterhin dafür sorgen, dass persönliche Geld- und Machtstellungen einhergingen mit der ihr immanenten Einsicht: Geld fressen Seele auf!
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