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Beim Blick in deine Augen

Beim Blick in deine Augen

Titel: Beim Blick in deine Augen
Autoren: Sharon Kendrick
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1. KAPITEL
    Alles in Laura spannte sich an, als im Radio sein Name fiel. Normalerweise hörte sie nur mit einem Ohr zu, wenn die Morgennachrichten im Radio liefen. Und Meldungen über die internationale Wirtschaft interessierten sie überhaupt nicht.
    Aber Karantinos war ein ungewöhnlicher Name. Einer, den sie niemals überhören würde.
    Sie war gerade damit beschäftigt, Brot zu backen – gab eine Handvoll Körner in den Teig, bevor sie den letzten Laib in den Ofen schob. Doch jetzt hielt sie mit zitternden Händen inne und lauschte – wie ein kleines Tier, das sich plötzlich allein und verängstigt mitten in feindlichem Territorium wiederfand.
    „Der griechische Milliardär Constantine Karantinos hat für seine Schifffahrtslinien Gewinne in Rekordhöhe vermeldet“, verkündete die trockene Stimme des Nachrichtensprechers. „Der als Playboy bekannte Karantinos hält sich derzeit in London auf. Im Granchester Hotel, wo ihm zu Ehren heute Abend eine Party stattfindet, wird er Gerüchten zufolge seine Verlobung mit dem schwedischen Topmodel Ingrid Johansson bekannt geben.“
    Laura schwankte und musste sich an der Arbeitsplatte festhalten, um nicht umzukippen. Sie war kaum in der Lage zu begreifen, was sie gerade gehört hatte, und ihr Herz schlug mit einer überraschend schmerzhaften Heftigkeit. Weil sie den Constantine von damals einfach nicht vergessen konnte. Wenn sie an ihn dachte, schien es, als wäre die Zeit stehengeblieben – eine bittersüße Erinnerung an den Mann, nach dem sie sich noch immer sehnte. Aber die Zeit stand niemals still – sie wusste das besser als jeder andere.
    Was hatte sie denn auch erwartet? Dass ein Mann wie Constantine für immer allein blieb? Dass er mit seinem lässigen Charme und seinem scharfen Intellekt, mit diesem kraftvollen Körper und diesem Gesicht eines gefallenen Engels keine Partnerin finden würde? Sie war nur überrascht, dass es nicht schon früher passiert war.
    Mit immer noch klopfendem Herzen erledigte sie ihre morgendliche Routine und räumte die Küche auf, bevor sie nach oben ging, um ihren Sohn zu wecken. Oft sagte sie sich, wie viel Glück sie hatte, direkt über dem Geschäft zu wohnen. Obwohl es nicht ihr Lebenstraum gewesen war, eine kleine Bäckerei zu führen, sicherte es ihr zumindest ein bescheidenes Einkommen, das sie gelegentlich durch Aushilfsjobs als Kellnerin aufbesserte. Aber vor allem sorgte es dafür, dass sie ein Dach über dem Kopf hatten – was Alex Sicherheit gab. Und das war in Lauras Augen mehr wert als alles andere.
    Ihre Schwester Sarah war schon auf und gähnte, als sie aus einem der drei winzigen Schlafzimmer kam und sich mit den Fingern durch ihre dichte dunkle Mähne fuhr, die in einem krassen Gegensatz zu Lauras feinerem, hellerem Haar stand.
    „Morgen, Laura“, murmelte Sarah und blinzelte dann, als sie das Gesicht ihrer älteren Schwester sah. „Was zur Hölle ist passiert? Sag nicht, der Ofen ist schon wieder kaputt!“
    Stumm schüttelte Laura den Kopf und nickte dann zum Zimmer ihres Sohnes hinüber. „Ist er schon wach?“, flüsterte sie.
    Sarah schüttelte den Kopf. „Noch nicht.“
    Laura blickte zur Uhr an der Wand hinüber, die ihr hektisches Leben bestimmte, und sah, dass ihr noch zehn Minuten blieben, bevor sie Alex für die Schule fertig machen musste. Sie zog Sarah in das kleine Wohnzimmer, machte die Tür zu und drehte sich dann, am ganzen Körper zitternd, zu ihrer Schwester um.
    „Constantine Karantinos ist in London“, flüsterte sie heiser.
    Ihre Schwester starrte sie an. „Und?“
    Laura unterdrückte das Zittern ihrer Hände. „Er gibt eine Party.“ Sie schluckte. „Und sie sagen, dass er sich verloben wird. Mit einem schwedischen Topmodel.“
    Sarah zuckte mit den Schultern. „Was soll ich dazu sagen? Dass ich überrascht bin?“
    „Nein … Aber ich …“
    „Aber was, Laura?“, meinte Sarah ungeduldig. „Du scheinst nicht akzeptieren zu können, dass dieser nichtsnutzige Bastard, mit dem du geschlafen hast, nicht einen Funken Anstand besitzt. Dass er nie wieder einen Gedanken an dich verschwendet hat.“
    „Er …“
    „Was? Er hat sich geweigert, dich zu empfangen. Du konntest nicht einen einzigen Termin bei diesem wichtigen Herrn bekommen, oder, Laura? Ganz egal, wie oft du es versucht hast. Er hat deine Anrufe nie entgegengenommen. Du warst ihm gut genug fürs Bett – aber nicht gut genug, um dich als Mutter seines Kindes anzuerkennen!“
    Laura warf einen gequälten Blick auf
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