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Geld fressen Seele auf

Geld fressen Seele auf

Titel: Geld fressen Seele auf
Autoren: Maximilian von Ah
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überzeugt 
hätten. Meditieren habe nichts mit einer psychischen 
Krankheit zu tun; schließlich würde sie selbst auch meditieren.
    Francisco bat sie dann freundlich, sie möge doch bitte auch ihn den involvierten Ehemann anhören, um auch seine Schilderungen und seine Wahrnehmungen in ihre fachärztliche Diagnose mit einzubeziehen.
    Die Klinikpsychiaterin brachte ihm dann tatsächlich unmittelbar ihre Aufmerksamkeit entgegen und zeigte sich nach seinen Ausführungen sehr nachdenklich und still. Dann, nach einer Weile der Besinnung, erklärte sie ihm, dass sich für sie in der Tat ein anderes, neues Bild ergeben habe. Sie dankte Francisco für seine Ausführungen und gab ihm zu verstehen, dass sie unter diesen Umständen jetzt auch von einer psychischen Erkrankung ausgehe, die sie allerdings erst sehr viel genauer untersuchen müsse.
    Es kam Francisco sehr fragwürdig vor, dass der Ärztin angeblich kein ärztliches Bulletin der PUK Basel vorgelegen haben soll, oder hatte sie es vielleicht bisher nicht gelesen?
    Konnte er sich denn nun auch bei diesen Klinikärzten auf niemanden verlassen?
       
     
    Nach vier Wochen in der geschlossenen Psychiatrieabteilung, mit teilweise zwangsweiser Zuführung von Psychopharmaka, wurde Angelina unter der fachärztlichen Auflage und Bedingung, dass sie die ihr verordneten Medikamente weiter einnehmen müsste, wieder aus der Fachklinik entlassen. Ehemann und Kinder wurden allerdings von dieser Entlassung überrascht und überrumpelt, weil sie von den Ärzten weder befragt noch informiert wurden.
    Nur Angelina rief an jenem Morgen bei Francisco an, um ihn zu bitten sie vom Schlössli wieder nach Hause zu holen. Francisco wollte aber zunächst gerne mit der behandelnden Ärztin sprechen, doch diese hatte angeblich, nach Aussage ihrer Oberschwester, bis zum Abend keine Zeit. Von der Stationsschwester erfuhr er später, dass es zu dieser Entlassung nur gekommen sei, weil Angelina die fachärztliche Auflage, nämlich die Medikamente mindestens noch ein weiteres Jahr einzunehmen, akzeptiert und unterschriftlich bestätigt habe.
       
     
    Keine zwei Kilometer von der Klinik Schlössli entfernt öffnete Angelina das Fenster des Wagens und warf ihre komplette Medikation hinaus. Sofort hielt Francisco den Wagen an und wies seine Frau zurecht, was ihr denn einfallen würde. Sie antwortete darauf ganz ruhig: » Du weißt doch, dass Psychopharmaka blöd und müde machen. Ich brauche das Zeug jetzt nicht mehr! «
    Natürlich beruhigte ihn das nicht und er wollte keinerlei Risiken, weder für seine Frau noch für seine Kinder eingehen. Also rief er wieder in der Klinik an und bestand darauf, dringend mit dieser behandelnden Ärztin sprechen zu können.
    Als die Ärztin dann von Francisco erfuhr, was passiert war, forderte sie ihn auf, er solle seine Frau bitte umgehend in die Klinik zurückzubringen.
    Jetzt explodierte Francisco regelrecht und teilte sein absolutes Unverständnis mit, ja er nannte die Ärztin sogar eine Kurpfuscherin der er seine Frau garantiert kein zweites Mal anvertrauen würde. Offensichtlich habe sie es ja auch nicht für nötig befunden, vor der Entlassung seiner Frau mit ihm, dem Ehemann und Kindesvater, zu sprechen und ihn über die Auflagen und allfälligen Konsequenzen ebenfalls aufzuklären. Sein Vertrauen in sie und ihre Klinik sei absolut erschöpft, weshalb er für die Therapie seiner Frau nach anderen Wegen suchen werde.
    Wieder daheim, zeigte sich Angelina doch stark verändert. Sie ließ nicht mehr jene akuten Verhaltensauffälligkeiten erkennen und sprach auch nicht mehr über Engel und irgendwelche himmlischen Botschaften. Darüber hinaus schien sie sich auch keinen Meditationen mehr hinzugeben. Dafür aber teilte sie Francisco mit, dass sie mit den Kindern zurück nach Düsseldorf gehen würde. Er wolle sie ja ohnehin loswerden, denn sonst hätte er sie nicht in die Psychiatrie einliefern lassen. Außerdem habe sie einen Auftrag in Deutschland zu erfüllen und Francisco würde sich ja sicher an die Botschaft Metathrons bezüglich des gottgewollten Endes ihrer Ehe erinnern können.
       
     
    Vier Wochen später stand der Umzugswagen vor der Tür und Angelina, Christiano und Frederico zogen zurück nach Düsseldorf, in das mütterliche Haus Angelinas und ihrer fünf Geschwister.
    Francisco hatte nächtelang kein Auge zugemacht, weil er sich ständig überlegte, ob er überhaupt seine beiden Buben mit der kranken Mutter ziehen lassen dürfe. Sie
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