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Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt

Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt

Titel: Professionelle Intelligenz - worauf es morgen ankommt
Autoren: Gunter Dueck
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Kurzüberblick
    Schon seit einiger Zeit steht es an jeder Wand geschrieben: Es reicht immer weniger aus, »nur« Fachwissen in den Beruf mitzubringen. Wir müssen zusätzliche Talente im Managen, im Verkaufen, in der Projektleitung, im Verhandeln ausbilden. Oder in Eigenschaften ausgedrückt: Wir müssen nicht nur intelligent und gebildet, sondern auch emotional intelligent, energisch, kraftvoll, durchsetzungsstark, teamfähig, kreativ, attraktiv, innovativ und sinnvoll gestalterisch sein.
    Gleichzeitig hadern wir mit der alltäglichen Unprofessionalität unseres Umfeldes, in dem uns Satzfetzen wie »bin nicht zuständig« oder »ich bin als Zeitkraft neu hier« zur Weißglut bringen. Denn wir sind mehr und mehr in computergesteuerte Abläufe eingebunden und davon abhängig, dass alles glattläuft. Und die Arbeitgeber klagen inmitten eines Meeres von verzweifelten Arbeitssuchenden, dass es keine geeigneten Fachkräfte mehr gebe – der Arbeitsmarkt sei vollkommen leergefegt. Wir reiben uns die Augen und wundern uns. Sollten die vielen Arbeitssuchenden denn tatsächlich nicht mehr »verwendbar« sein? Könnten sie nicht schnell umgeschult werden? Was spricht dagegen?
    Heute ist Professionalität gefragt und auch nötig. Und wir stellen fest: Die ist eher selten. Das ist der Kern des Problems. Professionalität im Wissenszeitalter erfordert eine andere Art von Intelligenz. Wir brauchen eine Intelligenz »des Gelingens«, eine Intelligenz, die dafür sorgt, dass alles klappt. Das ist der Kern dieses Buches. Ja, es handelt sich um eine andere Intelligenz, es ist etwas »hinzugekommen«, das nichts mit Wissen oder der Fähigkeit zu tun hat, blitzschnell Zahlenrätsel zu lösen.
    Auch Schlauheit wird im Beruf gebraucht, klar. Aber wir sollen gleichzeitig gut präsentieren, Konflikte regeln, verkaufen, verhandeln, erfinden, vermarkten … Was hat das mit unserem IQ zu tun?
    Wir erleben oft, dass unser um Ideen ringender Chef viele sehr intelligente Menschen zu einem sogenannten Brainstorming einsperrt und sie auffordert, für die nächsten 15 Minuten kreativ zu sein. Zu einer solchen Sitzung wird extra eine beschwörende Psycho-Moderatorin eingeladen, die uns die Angst vertreibt, in der Gegenwart unseres Chefs überhaupt Ideen zu wagen. Sie eröffnet Ideensuche-Sessions so: »Bitte lassen Sie alle Denkmuster weg, alle Kästchen und Regeln, alles, was Sie je gelernt haben. Lassen Sie los! Lassen Sie Ihre Fantasie sprechen! Schwelgen Sie in anderen Welten! Lassen Sie sich in Visionen treiben!« Im Grunde wird uns damit gesagt, dass normale Intelligenz bei Kreativität nicht hilft, man muss sie extra abschalten, weil sie stört! Sie stört ! Wir werden aufgefordert, in solchen Gehirnteilen nach Ideen zu suchen, mit denen wir normalerweise nicht arbeiten sollen ! Kann denn in diesen Gehirnteilen etwas Tolles sein, wenn wir sie nicht benutzen dürfen bzw. wenn uns niemand deren Nutzung beibrachte? Wie können wir mit diesen anderen Gehirnteilen Konflikte lösen, etwas erfinden, etwas Schönes erschaffen oder Herzen anrühren – wenn das alles nicht aktiviert wurde? Wir nutzen nur die Intelligenz rund um Mathematik, Logik und Sprache. Und wir sehen, dass alles das, was im Beruf in immer höherem Ausmaß entscheidet, befremdlich weit weg von dem ist, was ein Intelligenztest von uns will.
    Intelligenz, wie wir sie landläufig verstehen, ist wertvoll, keine Frage – aber längst nicht alles. Schlau sein allein ist nicht genug. Intelligenz wird oft als hart, emotionslos, unpersönlich, abstrakt und seelenlos kritisiert – weil am rein Intelligenten vieles, vieles fehlt!
    Diese Lücke will dieses Buch schließen. Ich habe sehr lange nachgedacht, wie ich es aufbaue. Der normal kalte und harte intelligente Ansatz wäre, Ihnen erst den Begriff der Intelligenz wissenschaftlich zu erklären und dann meinen Begriff der Professionellen Intelligenz. Danach würde ich Ihnen in zehn kurzen Kapiteln »zehn Gründe, warum PQ wichtiger ist als IQ« erläutern, warum also der PQ, der Grad der Professionellen Intelligenz, viel wichtiger für Sie ist.
    Soll ich das so tun? Trocken beginnen? Und noch schlimmer: Keiner weiß so genau, was Intelligenz eigentlich ist. Es steht ja nirgends eindeutig und amtlich geschrieben! Der Duden bleibt allgemein: »Fähigkeit [des Menschen], abstrakt u. vernünftig zu denken u. daraus zweckvolles Handeln abzuleiten«. Und viele Forscher ironisieren das Definitionsproblem mit folgender Bemerkung weg: »Intelligenz
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