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Geld fressen Seele auf

Geld fressen Seele auf

Titel: Geld fressen Seele auf
Autoren: Maximilian von Ah
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Sinn- und Zielsuche zu ihrem eigenen Leben waren.
    Jene Grundsatzfragen aus Methusalems Zeiten: Woher kommen wir, wohin gehen wir, was ist der Sinn respektive die Aufgabe im Leben; und wissen wir unsere Fähigkeiten, Talente und Intuitionen zu erkennen und richtig zu nutzen; wissen wir unser Leben richtig zu nutzen und zu gestalten?
    Dies waren elementar wichtige Fragen für sie beide gewesen! Viele Jahre hatten sie schon gemeinsam darüber philosophiert und zu diesen Lebenssinn- und Lebenszielfragen gute persönliche Gespräche geführt.
    Durch diesen kalten Novembernebel betrachtet, sah Francisco heute, dass ihn jene ereignisreiche Zeit beim GFS – vor allem die mit den aussergewöhnlich schmerzhaften Lebens- und Familienereignissen –, doch viel stärker mit diesen Lebenssinnfragen konfrontiert hatte, als er sich je eingestand.
    Fragen wie, ob ein Leben, ein Schicksal ohne tieferen Sinn wirklich real und solche Realität überhaupt lebenswert wäre? Oder ob es sogenannte Zufallsbegegnungen beziehungsweise Zufallsereignisse im Leben geben respektive ob deren einziger Sinn und Zweck darin bestehen könnte zufällig zu sein? Diese und ähnliche Grundsatzfragen suchte er für seine persönlichen Handlungsmaxime aufzuklären.
    Einmal mehr über jene auffällig geschaltete Zeitungsanzeige des GFS! Im Grunde konnte er feststellen, dass er diese Anzeige nur ganz zufällig gelesen hatte, weil ihm jemand ausgerechnet an diesem Tag, diese Zeitung mit dieser Stellenanzeige geschenkt hatte. Die spätere Begegnung mit Carl Meyer, kurz C. M. genannt, und seinem Global Financial Services (GFS) war also, ganz klar, von diesem kleinen Zufall des Zeitungsgeschenkes abhängig gewesen. Allein die Tatsache, dass ihm später, quasi infolge dieser Zeitungsanzeige, ein ganz spezielles Schicksal widerfahren war, hatte ihn weder an einen Zufall noch an ein Ereignis ohne tieferen Sinn glauben lassen. Wahrscheinlich war es eher seine persönlich-sinnliche Öffnung respektive seine grundsätzlich geistige Suche gewesen, die ihn speziell für dieses Neue sensibilisiert hatte. Er hätte also, früher oder später, auch eine andere Anzeige des GFS finden können.
       
     
    Zugegeben: Francisco wollte eigentlich auch diesen selbsterklärten Einkommensmillionären und ihrem Multi-Level-Marketing-Unternehmens-Guru C. M., nicht die alleinige Schuld für sein späteres persönliches Schicksal geben, weil er damals selbst auf diese Vision vom finanziell unabhängigen Menschen regelrecht abgefahren war.
    Im Gegenteil: Diese Lebensvision jener MLM-Multiplikatoren hatte Francisco seinerzeit so angesprochen, dass er auch den offen praktizierten Geld- und Menschenkult zunächst nicht als störend empfand, sondern ihn in Analogie zum Spitzensport als Beweis des Mach- und Erreichbaren innerhalb des GFS akzeptierte. Quasi als Sinn- und Motivationskatalysator hatte C. M. damals immer wieder betont, dass die Basis für viel Gutes auf dieser Welt in der Regel Erfolg und Geld sei; und wie viel mehr Erfolge und Gutes erst noch entstehen könnte, wenn beispielsweise die GFS-Unternehmer respektive Mitarbeiter wirtschaftlich so erfolgreich wären, dass sie finanzielle Unabhängigkeit erreicht hätten – ergo so viel Geld verdienten, dass sie damit viel Gutes tun könnten.
    »Spüren Sie, wie gut sich das für Sie anfühlt, bald viel Gutes tun zu können?« , hatte C. M. rhetorisch nachgefragt.
       
     
    Seine ersten GFS-Erfolge von damals waren Francisco besonders gut in Erinnerung geblieben, weil sie vollkommen unkompliziert und ganz einfach zustande gekommen waren. Jene Erfolge hatten ihn zusätzlich beflügelt und motiviert. Auch erinnerte er sich jetzt daran, wie er seinerzeit mit weichen Knien und hoch pulsierendem Herzschlag die ersten Status- und Bedarfsanalysen bei seinen Kunden aufgenommen hatte.
    Sein erster GFS-Mentor – jene Person, die ihm als Führungsmanager und Coach zugehalten worden war – hatte ihm damals klargemacht, dass es im ersten Kundengespräch lediglich darauf ankommen würde, gute und gezielte Fragen zu stellen. Dies hatten sie dann in vielen persönlichen Meetings, großenteils mit wiederholenden Rollenspielen regelrecht einstudiert.
       
     
    Selbst allfällige Rückfragen oder Einwendungen des Kunden wurden berücksichtigt und ebenfalls in einer sinnvollen Reaktions- und Antwortform eingeübt.
    Die analyserelevanten Antworten seines Kunden hatte Francisco unmittelbar in den gedruckten Antwort- und Analysebogen einzutragen
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