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Geister-Canyon

Geister-Canyon

Titel: Geister-Canyon
Autoren: Ben Nevis
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dass du in aller Regel nach spätestens drei Tagen mit Tränen in den Augen auf den Knien zu ihr rutschst und sie um Vergebung bittest?«
    Â»Nachdem wir dich seelisch wieder aufgebaut haben«, fügte Bob hinzu.
    Doch Peter ließ nicht locker. »Die Million, die tut O’Sullivan doch nicht weh. Wir fahren einfach Richtung Mexiko …«
    Â»Peter, jetzt hör bitte auf. Wir sind keine Kriminellen!«
    Â»Wir könnten erzählen, das Geld sei uns gestohlen worden, und es einfach an einem sicheren Ort vergraben …«
    Â»Peter! Wir haben einen Auftrag, den wir erfüllen werden. Wir müssen eine wertvolle Geige zurückbringen. Darauf haben wir unser Wort gegeben«, erinnerte Justus.
    Â»Ab welcher Summe wirst du eigentlich weich, Justus?«, fragte Peter herausfordernd. »Zwei Millionen? Zehn?«
    Â»Ab gar keiner. Es könnten hundert Millionen sein. Wir würden nicht glücklich, wenn wir das Geld nähmen. Hör auf zu träumen, Peter!«
    Einen Moment lang sahen sie die Sonne an, die sich weiter dem Horizont genähert hatte.
    Â»Wahrscheinlich hast du Recht, Justus«, sagte Peter. »Wie immer. Dass Justus Jonas Recht hat, ist ja ebenfalls eine lange Tradition bei uns.« Er klopfte Justus auf die Schulter. »Kommt, Kollegen, lasst uns weiterfahren. Zu irgendeinem Fastfood-Restaurant. Wenn ihr die Million partout nicht haben wollt, gibt’s halt billige Hamburger statt Steak und Salat…« Er grinste und warf Bob den Autoschlüssel zu. Der fing ihn mit der linken Hand auf. Und mit nachdenklicher Miene.
    Es dauerte noch eine ganze Weile, bis Bob eine passende Gelegenheit für eine Essenspause gefunden hatte. Der Verkehr war nach wie vor dicht. Ganz Los Angeles schien sich in Richtung Osten aufgemacht zu haben. Zudem bretterten immer wieder riesige Trucks an ihnen vorbei. Dann endlich wies ihnen das in der Dunkelheit hell leuchtende Schild einer Fastfood-Kette den Weg.
    Bob stoppte den Wagen auf dem Parkplatz vor dem Restaurant und warf Justus einen fragenden Blick zu. »Was machen wir mit dem Geld? Wechseln wir uns ab, und einer von uns bleibt zum Aufpassen hier?«
    Â»Also mein Magen braucht dringend Füllstoff!«
    Â»Da schließe ich mich doch sofort an«, sagte Peter. »Ich denke, wir gehen alle zusammen und nehmen die paar Dollars einfach mit rein!«
    Sie stiegen aus und Peter und Bob klemmten sich jeweils ein Paket unter den Arm. Das Wissen um den wertvollen Inhalt der Tüten machte sie schwerer, als sie tatsächlich waren. Den ganzen Weg über warfen Bob und Peter skeptische Blicke in die Umgebung, als könnte hinter jedem Auto ein Mann mit Pistole lauern, der ihnen den Schatz aus den Händen reißen wollte. Nur Justus schien locker zu bleiben. »Kein vernünftiger Mensch überfällt drei abgebrannte Jungs«, brummte er, als er Peters ängstlichen Blick bemerkte.
    â€ºAber wer ist heutzutage schon vernünftig‹, schoss es Peter durch den Kopf. Ein Satz, den seine Mutter gerne auf den Lippen führte.
    Dann öffnete sich die automatische Tür des Restaurants, und ein durch die Klimaanlage gekühlter Geruch von Fett schlug ihnen entgegen.
    Bob und Peter wählten einen Platz, von dem aus sie den Eingang beobachten konnten, während sich Justus mit einem Tablett bewaffnet um die notwendige Grundversorgung an Spar-Menüs kümmerte. Sie waren ein so eingespieltes Team, dass er die Vorlieben der anderen beiden Detektive längst kannte.
    Auch dieses Mal war in den Schachteln, Pappbechern und Einwickelpapieren für jeden das Richtige dabei. Mit Heißhunger machten sich die drei über das Minutenessen her.
    Â»Die Spesen bekommen wir doch von O’Sullivan bezahlt!«, fiel es Peter plötzlich ein, und er wischte sich ein Rinnsal Mayo aus dem Gesicht. »Da hätten wir eigentlich auch vernünftig essen gehen können!«
    Â»Aber so sparen wir Zeit«, antwortete Justus schmatzend. »Der Verkehr hat uns ziemlich aufgehalten, und es wäre gut, wenn wir heute Abend noch weiter kommen! Wo steckt eigentlich das Geld?«
    Das Geld! Bob und Peter zuckten unwillkürlich zusammen und wiesen dann erleichtert zwischen sich. »Liegt neben uns auf der Bank!« Sie stellten die Tüten so hin, dass auch Justus sie im Blick haben konnte.
    Â»Ob man mit einer Million wohl den ganzen Laden hier kaufen kann?«, überlegte Peter laut. Er öffnete die
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