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Geister-Canyon

Geister-Canyon

Titel: Geister-Canyon
Autoren: Ben Nevis
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Entführt!
    Justus Jonas hatte soeben die Landkarte von Kalifornien vor sich aufgeklappt, als seine Tante Mathilda den auf dem Schrottplatz abgestellten Campingwagen betrat, der den drei Detektiven als Einsatzzentrale diente.
    Â»Besuch für dich, Justus«, verkündete sie. »Im Hof steht ein Mann, der dich sprechen möchte.«
    Â»In welcher Angelegenheit?«, fragte Justus knapp zurück. Eigentlich konnte er jetzt keine Störung brauchen. Kurzfristig hatte Dennis, ein Bekannter, den lang ersehnten Wochenendtrip abgesagt, und nun suchte Justus leicht verschnupft nach einem neuen Ausflugsziel für die drei ???.
    Â»Er wollte mir nicht sagen, worum es geht«, entgegnete Tante Mathilda genervt. »Außerdem bin ich nicht deine Sekretärin, Justus! Da kommt ein merkwürdiger Kerl mit einem teuren Towncar angefahren, das so protzig ist, dass es noch nicht einmal auf unserem Schrottplatz wenden kann, und tut ganz geheimnisvoll. Er möchte dich sprechen und niemand anderen, sagt er. In was für einer Sache steckst du da bloß wieder drin?«
    Â»In gar keiner, Tante Mathilda! Wirklich, ich habe nicht die geringste Ahnung!« Aber Justus’ Neugierde war plötzlich geweckt. Im Lauf der Jahre hatte er ein feines Gespür dafür entwickelt, wenn sich ein neuer Fall für die drei Detektive anbahnte. Und sie brauchten dringend einen neuen Fall. Schließlich lag das lange Memorial-Day-Wochenende vor ihnen, bei dem halb Amerika auf den Beinen war, und Justus hatte einfach keine zündende Idee, was sie mit den drei freien Tagen anfangen sollten. »Tante Mathilda, kannst du bitte Bob und Peter holen? Ich sage dem ominösen Besucher inzwischen guten Tag!«
    Â»Aber Peter und Bob räumen gerade die Lagerhalle auf!« Tante Mathilda wich keinen Zentimeter von der Stelle. »Das war seit langem so abgemacht! Ich weiß doch, wie das wieder ausgeht: Am Ende seid ihr wie jedes Mal verschwunden, und das Durcheinander ist noch da!«
    Â»Tante! Bitte! Vielleicht wartet draußen die Chance meines Lebens!«
    Â»Da bin ich skeptisch, mein Junge. Je teurer das Auto, desto gefährlicher die Angelegenheit!« Aber sie trat zur Seite, um Justus vorbeizulassen. Wenn Justus sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, das wusste sie, war er nicht zu bremsen, zumindest nicht, ohne später tagelang mit seiner schlechten Laune konfrontiert zu werden.
    Neugierig trat Justus auf den Schrottplatz. Tante Mathilda hatte nicht übertrieben. Das weiße Towncar reichte von den Türflügeln des Eingangstors bis in die Mitte des Vorplatzes. In solchen Wagen ließen sich die Hollywoodstars durch die Gegend kutschieren, oder solche, die sich dafür hielten. Schräg vor dem Auto wartete ein Mann. Trotz der Hitze trug er einen schwarzen Anzug mit Krawatte. Der Schweiß glänzte auf seiner hohen Stirn. Als er Justus bemerkte, trat er ein paar Schritte auf ihn zu.
    Â»Paul Hendry«, sagte er und streckte die Hand aus. Seine Augen blickten kühl und der Sitz seines Kinns verlieh seinem Gesicht etwas Schiefes. »Du bist also …«
    Â»â€¦ Justus Jonas, ja.« Justus wischte sich die feuchten Hände am T-Shirt ab und erwiderte den Gruß. »Und da hinten kommen noch Peter Shaw und Bob Andrews, meine Freunde.«
    Â»Ah. Die zwei anderen Detektive«, sagte Mr Hendry, ohne eine Miene zu verziehen.
    Â»Es geht also um eine kriminologische Frage.« Justus lächelte. »Habe ich es mir doch gedacht.«
    Â»Ich kann dir dazu leider nichts sagen!« Der Mann machte eine abwehrende Bewegung, als dauere ihm das alles zu lange. »Ich bin der Butler von Mr O’Sullivan. Er hat mir aufgetragen, dich zu ihm zu bringen. Alles Weitere möchte er mit dir persönlich besprechen.«
    Inzwischen waren Bob und Peter herangeeilt und zwei fragende Blicke trafen Justus.
    Â»Ein Mr O’Sullivan wünscht uns zu sehen«, erklärte Justus seinen Freunden die Situation.
    Â»Wünscht dich zu sehen«, korrigierte Mr Hendry knapp. »Von den beiden anderen war zwar die Rede, ich soll aber ausdrücklich allein dich zu ihm bringen.«
    Â»Nur mich?« Justus zog die Stirn in Falten und wandte sich ab. »Dann wird aus dem Treffen wohl leider nichts werden. Man bekommt uns zu dritt oder gar nicht, nicht wahr, Kollegen?«
    Â»Genauso ist es!«, bestätigte Bob. »Nicht umsonst nennen wir uns Die drei ???!«
    Und Peter setzte hinzu:
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