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Geister-Canyon

Geister-Canyon

Titel: Geister-Canyon
Autoren: Ben Nevis
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Knopf. »Ich wusste doch, dass ich mit dir die richtige Wahl getroffen habe.«
    Wenige Augenblicke später erschien Paul Hendry. Auf seinem Anzug zeigten sich ein paar Wasserflecken. »Sie haben mich gerufen, Mr O’Sullivan?«
    Â»Papiertüten. Wir benötigen Papiertüten, wie es sie im Supermarkt gibt.«
    Â»Das … so etwas haben wir nicht im Haus, Sir.«
    Â»Dann besorgen Sie uns welche, Paul. Fahren Sie zum nächsten Supermarkt!«
    Â»Tüten, selbstverständlich. Wie viele dieser Tüten wünschen Sie?«
    Â»Drei. Zwei dürften für unsere Zwecke reichen, eine als Ersatz.«
    Der Diener nickte gehorsam und machte sich auf den Weg.
    Â»Am besten, wir zählen es noch mal!«, sagte Mr O’Sullivan und schüttete den Inhalt des Koffers auf den Tisch. »Nicht, dass irgendjemand hinterher behauptet, die Summe des Lösegelds hätte nicht gestimmt …«

Nichts wie weg!
    Es dauerte viel länger als geplant, bis sie endlich San Bernardino hinter sich gelassen hatten. Entnervt vom dichten Verkehr im Großraum Los Angeles verließ Peter den Highway und steuerte einen Truckerparkplatz an, um Bob ans Steuer zu lassen. Längst hatte Peter Justus’ Plan verflucht, sich durch eine möglichst armselige Ausrüstung zu tarnen. Das Lenkrad des alten Chevrolet hatte zu viel Spiel, die Automatik arbeitete nicht sauber, und zu allem Überfluss besaß das Fahrzeug keinen CD-Player.
    Â»Dann schalten wir eben das Radio ein«, war Justus’ ungerührter Kommentar gewesen. »Sender gibt es hier ja genug!«
    Â»In Los Angeles vielleicht, aber später in der Wüste? Da können wir uns dann anhören, wie der Wind durch die Rostlöcher pfeift! Wir hätten O’Sullivans Großzügigkeit ruhig etwas ausnutzen können!«
    Peter parkte den Wagen in einigem Abstand zu einem der Trucks und stieg aus. Auch Justus und Bob vertraten sich die Füße, doch sie entfernten sich nur so weit, dass sie die wie achtlos auf dem Rücksitz gelagerten Papiertüten immer im Auge behalten konnten.
    Â»In spätestens einer Stunde ist es dunkel«, bemerkte Justus mit einem Blick zum Horizont. »Wir sollten ans Abendessen denken.«
    Auch Bob knurrte der Magen. »Unglücklicherweise hast du bei unserem überstürzten Aufbruch Tante Mathildas Lunchpaket in der Zentrale liegen lassen!«, grummelte er.
    Â»Weil sich Peter bei mir noch schnell ein paar CDs aussuchen wollte! CDs, die keiner braucht!«
    Â»Ach! Ich bin wieder schuld?«, fuhr Peter herum.
    Â»Klar bist du schuld! Es hat nämlich eine sehr lange Tradition bei uns, dass du schuld bist, Peter.« Justus grinste Bob an. »Ist es nicht so, dritter?«
    Â»Es ist so!«
    Â»Na, wie ihr meint!« Peter schlenderte zu Justus und Bob, die vor der Kühlerhaube des Fahrzeugs standen. »Wisst ihr was?«, sagte er mit gedämpfter Stimme und seine Augen flackerten seltsam. »Ich habe keine Lust mehr auf diese Abenteuer, in die wir immer wieder geraten! Und gefährlich sind sie auch noch! Für irgendwelche Leute holen wir die Kohlen aus dem Feuer und bekommen dafür nichts und wieder nichts! Wie lange sollen wir das noch so weiter treiben?«
    Â»Ich mag kaum glauben, dass es ein Fehler ist, anderen Menschen zu helfen«, bemerkte Justus trocken.
    Â»Hören wir auf«, redete Peter weiter, als hätte Justus nichts gesagt. »Wir haben genug Detektivgeschichten erlebt. Irgendwann geht es schief! Und dann sitzen wir richtig in der Tinte!«
    Â»Du willst dich also zur Ruhe setzen?«, fragte Bob amüsiert.
    Â»Klar! Lasst uns die Kohle nehmen und abhauen!«
    Â»Wie bitte?«
    Â»Das Geld. Die Million!«
    Â»Peter, bist du verrückt?«
    Â»Warum denn? Das ist doch eine fette Summe, um sich eine Zukunft aufzubauen …«
    Â»Eine Surfschule auf Hawaii vielleicht?«, fragte Justus ironisch.
    Â»Oder du wirst Professor an einer Akademie, in der man das Flirten lernt«, grinste Bob. »Wir assistieren dir dann …«
    Â»Ach, ihr nehmt mich nicht ernst.«
    Â»Und die Schule?«
    Â»Brauchen wir nicht mehr!«
    Â»Unsere Eltern?«
    Â»Bei denen werden wir uns schon wieder melden.«
    Â»Kelly?«
    Â»Kelly? Frauen gibt’s genug!«
    Â»Was ist denn das für ein Spruch?«, fragte Justus. »Herrscht zwischen dir und Kelly mal wieder dicke Luft? Darf ich dich daran erinnern, Zweiter,
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