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Geister-Canyon

Geister-Canyon

Titel: Geister-Canyon
Autoren: Ben Nevis
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nächste Pappbox und ein mit viel Ketchup angereicherter Hamburger quoll ihm entgegen.
    Bob saugte hingebungsvoll an seiner Cola und murmelte: »Ich wüsste was Besseres, als einen Burgerladen im Nirgendwo zu betreiben …« Doch genau in diesem Augenblick verschlug es ihm kurz die Sprache. »Freunde, kneift mich mal«, stieß er dann hervor. Seine Augen hatten sich auf den Eingang geheftet.
    Justus und Peter folgten seinem Blick. Ihre Mienen erstarrten. »Dick Perry«, würgte Justus hervor. »Das kann nichts Gutes bedeuten!«
    Dick Perry war ein kleiner, dicker und reichlich unangenehmer Detektiv aus Santa Monica, der mit seiner Dreistigkeit den drei ??? schon einmal das Leben schwer gemacht hatte. »Köpfe runter«, raunte Justus reaktionsschnell.
    Zu spät. Dick Perry hatte die drei ??? bereits entdeckt. Freudig kam er auf sie zugetrippelt. »Die drei Grünschnäbel aus Rocky Beach, sieh an!«, rief er quer über die Tische hinweg. »Lange nicht mehr gesehen … arbeitet ihr wieder mal an einem interessanten Fall?«
    Ein paar Gäste blickten sich um. Möglichst unauffällig rutschte Bob vor die braunen Tüten, doch es gelang ihm nicht ganz, sie zu verdecken. Mit einem schwer zu deutenden Lächeln nahm Dick Perry die letzten Meter und schielte auf einen frei gebliebenen Stuhl. »Ich darf mich doch zu euch setzen …«
    Â»Leider unmöglich«, warf Justus entschieden ein. Mit dem Fuß angelte er nach einem Stuhlbein, um zu verhindern, dass Perry den Platz in Besitz nahm.
    Â»Danke!« Als hätte er nichts gehört, riss Dick Perry den Plastikstuhl an sich und ließ seinen rundlichen Körper auf ihn klatschen. Mit dem Handrücken wischte er sich über die feuchte Stirn. »Heiß heute! Wenn ich mich recht erinnere, habe ich ja noch was gut bei euch, meine Freunde!«
    Â»Nicht dass ich wüsste«, bemerkte Justus. »Wieso treiben Sie sich eigentlich hier herum? Ich dachte, Sie wären …«
    Â»Dick Perry hat überall seine Freunde, die ihm helfen«, unterbrach ihn der kleine dicke Mann heiter und strich seine geschmacklose Krawatte glatt, die er trotz der hohen Temperatur zu seinem abgewetzten Anzug trug. Es war immer noch derselbe Anzug wie früher.
    Â»Also arbeiten Sie wieder als Detektiv?«, fragte Bob nach. »Wie lautete damals Ihr Motto? Willst du auf die schiefe Bahn, vertraue dich Dick Perry an ?«
    Perry seufzte und wackelte bedauernd mit seinem rundlichen und nur mit wenigen Haaren gesegneten Kopf. »Genauso vorlaut, wie ich euch in Erinnerung habe«, sagte er, »nur leider hapert es etwas mit eurem Gedächtnis, wie? – Aber nun mal raus mit der Sprache: Ihr seid doch wohl nicht auf Urlaub hier?«
    Â»Durchaus nicht«, antwortete Justus gelassen, bevor Peter oder Bob etwas sagen konnten. »Wir erstellen für das Lokalblatt von Rocky Beach eine Fotoreportage über den Umweltschutz in den Nationalparks. Wir suchen seltene Tiere und Pflanzen. Und selbst? Sie sind doch bestimmt auch nicht unterwegs, um im Grand Canyon auf dem Colorado Schlauchboot zu fahren? Ein Interesse Ihrerseits an Naturdenkmälern würde mich ausgesprochen in Erstaunen versetzen!«
    Perry lachte auf. »Ich bewundere deine geschraubte Formulierungskunst, Justus, aber mehr noch deinen Scharfsinn! Ich bin ebenfalls auf der Suche … nach meinem Glück sozusagen – ja, so könnte man es ausdrücken. Und ihr seid also auf Fototour … und in der braunen Tüte dort habt ihr bestimmt … die Kamera?«
    Bob zuckte zusammen und rückte ein Stück zurück. Mit Schrecken stellte er fest, dass sich eine der Tüten oben aufgefaltet hatte. Hatte Perry etwas gesehen? Schnell drückte er sie wieder zu. »Da drin ist … was zu essen«, stieß er hervor. »Donuts, mit denen man einen vorlauten Mund stopfen kann!« Augenblicklich bereute er seine harsche Reaktion. Wenn Dick Perry auch nur einigermaßen wachsam war, dann musste er gespürt haben, dass sich hier eine andere Geschichte abspielte.
    Doch Perry ließ sich zumindest nichts anmerken. »Ich muss feststellen: Ihr könnt mich immer noch nicht leiden!«, sagte er und setzte eine gespielt beleidigte Miene auf. »Das wird sich wohl nie mehr ändern … Aber haltet mir bitte den Platz frei, meine lieben Freunde! Ich muss kurz zur Toilette und würde mich gleich gerne weiter mit euch
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