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Gegenwind

Gegenwind

Titel: Gegenwind
Autoren: Paul S. Kemp
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machen. Also blieb er liegen und hoffte, dass der Autopilot das Schiff sicher landete und dass Khedryn und Jaden ihn noch rechtzeitig fanden, um ihm zu helfen – denn wenn ihm niemand half, dann würde er sterben, das wusste er. Die Schmerzen in seiner Seite ließen bereits nach. Das war kein gutes Zeichen, ebenso wenig wie die lähmende Kälte, die sich in seinem Körper breitmachte.
    Er hob den Kopf, blickte zu dem großen, roten Knopf in der Mitte der Konsole, gerade mal zwei Meter von ihm entfernt. Wenn er ein Notsignal absetzen könnte, würden die Systeme der Plunder es mit Sicherheit auffangen. Doch sein Körper reagierte nicht mehr auf die Befehle, die sein Gehirn ihm erteilte, und so hätte der Knopf ebenso gut zwei tausend Meter entfernt sein können.
    Eigentlich schade, dachte er. Die Vorstellung, dass alles so endete, wie es begonnen hatte – mit einem Notsignal, das durch die Weiten des Alls plärrte –, war von einer herrlichen, kosmischen Ironie.
    Marr lächelte – dann trieben ihn Schmerz und Blutverlust zurück in die Arme der Bewusstlosigkeit.
    Jaden und Khedryn traten unter dem Vordach hervor und stapften hinein in den dichten Schnee und den eisigen Wind. Der Jedi stellte sich bereitwillig den Elementen und dem Schmerz. Nach der fauligen Wärme des unterirdischen Komplexes hatte die klirrende Kälte etwas geradezu Reinigendes, und er atmete die eisige Luft tief ein, in der Hoffnung, sie möge den widerlichen Geschmack und den übelkeiterregenden Geruch vertreiben, der sich in seinem Rachen und seiner Nase festgesetzt hatte. Khedryn vor ihm hob den Arm.
    »Die Plunder ist noch da.« Durch das externe Mikrofon des Helmes klang seine Stimme blechern und weit entfernt.
    Jaden kniff die Augen zusammen, und nun sah auch er das Shuttle. Die Metallplatten vor den Sichtfenstern und der Schleuse im Heck waren immer noch geschlossen – sofern die Klone bereits hier gewesen waren, hatten sie es also nicht geschafft, sich Zutritt zu verschaffen – noch nicht.
    »Der Anzati hatte ebenfalls ein Schiff.«
    Khedryn zögerte einen Moment, dann nickte er. »Wir werden es aus der Luft suchen. Aus sicherer Höhe.«
    Sie hatten die Plunder noch nicht ganz erreicht, als plötzlich ein Schiff hinter den Hügeln im Süden aufstieg. Seine Antriebe verursachten kaum einen Laut, und so war es bloßer Zufall, dass Jaden es überhaupt entdeckte. Er drehte sich herum und kniff die Augen zusammen. Die charakteristische Form und die ausladenden Flügel verrieten, dass es sich um einen Manteljäger handelte. Allerdings war er mit einem Hyperraumschlitten versehen worden, und die schwarze Fiberplastschicht war eigentlich typisch für einen StealthX. Vor dem Schwarz des Alls wäre dieses Schiff völlig unsichtbar gewesen; hier, in der schneegepeitschten Atmosphäre des Mondes sah es aus, als wäre ein Stück Weltraum vom Himmel gefallen.
    Jaden erkannte, dass es zu spät war, um sich noch zu verstecken, und Khedryn, der den Jäger ein paar Augenblicke nach dem Jedi entdeckt hatte, schien zu derselben Erkenntnis gekommen zu sein, denn er hob das E-11 an die Schulter und zielte auf das Cockpit des herannahenden Schiffes. Jaden aktivierte sein Lichtschwert; da die beiden verbliebenen Finger seiner rechten Hand die Waffe aber nicht ruhig halten konnten, musste er auf die linke Hand wechseln. Er war es nicht gewohnt, so zu kämpfen, aber immerhin lief er nun nicht mehr Gefahr, dass ihm das Schwert aus der Hand fiel.
    Der Manteljäger wurde langsamer und ging tiefer. Direkt vor den beiden Männern verharrte er in der Luft, etwa zehn Meter über dem Boden. Die Antriebsemissionen strichen warm über Jadens Körper, und er konnte direkt in die Mündungen der Bordlaser blicken. Schulter an Schulter mit Khedryn stand der Jedi da, bereit, den Beschuss abzuwehren, der jeden Augenblick aus diesen dunklen Öffnungen hervorblitzen konnte. Der Schatten des Schiffes verschluckte sie, als der Manteljäger seinen Bug nach vorn neigte. Die Cockpitscheiben kamen in Sicht, allerdings waren sie nach außen hin getönt, sodass Jaden nicht sehen konnte, wer hinter dem Steuer saß. In einem Versuch, die Identität des Piloten dennoch herauszufinden, streckte er seine Sinne aus. Obwohl dies eigentlich kaum mehr als eine Fingerübung für einen Jedi war, brach er unter der mentalen Belastung beinahe zusammen. Doch er biss die Zähne zusammen und blickte mit den Augen der Macht ins Innere des Jägers. »Da sind zehn Personen an Bord dieses Schiffes«, sagte
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