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Gegenwind

Gegenwind

Titel: Gegenwind
Autoren: Paul S. Kemp
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entfernt ertönen und nicht direkt neben seinem Ohr. Er schüttelte den Kopf, und noch mehr Blut schoss aus seiner Nase. Ihm war übel. Er hatte Schmerzen. Doch nun konnte er sich zumindest wieder bewegen. »Alles in Ordnung«, sagte er und blickte zu ihm hinauf. »Danke.«
    Khedryn verzerrte sein angeschwollenes Gesicht zu einer Grimasse, die wohl ein Lächeln sein sollte. »Heute scheint mir jeder danken zu wollen.«
    Mit Khedryns Hilfe richtete Jaden sich auf. Seine Beine waren wacklig, in seinem Kopf drehte sich alles, und er stöhnte mehrmals laut auf, doch schließlich stand er wieder halbwegs aufrecht auf seinen Beinen.
    Khedryn wartete, und dann deutete er auf die kopflose Leiche hinunter. »Dieser Kerl hat mich auf dem Korridor angegriffen. Weißt du, wer das ist?«
    »Ein Anzati. Ich glaube, ich habe ihn im Schwarzen Loch auf Fhost gesehen, aber ich bin mir nicht sicher.« Jaden wischte sich mit dem Handrücken über den Mund und atmete tief durch, während ihm weiter Blut aus der Nase rann.
    »Sicher, dass alles mit dir in Ordnung ist?«, fragte der Schrottsammler.
    Der Jedi schmunzelte gequält und blickte in Khedryns lädiertes Gesicht. »Das sollte ich dich fragen.«
    »Oh, du meinst das? Das ist nichts. Ich habe schon schlimmere Prügel eingesteckt.«
    Khedryns Blick wanderte hinunter in die Grube, und sein Gesicht verzerrte sich vor Abscheu, als er den toten Klon und die übrigen Leichenteile sah. »Was um alles in der Galaxis ist hier passiert? Sind das die Wissenschaftler und die Sturmtruppen?«
    »Ja«, brummte Jaden. Er blickte zur Seite, fort von Mutter und der Grube unter ihrem künstlichen Leib. »Ich werde es dir erklären, soweit ich das kann – aber jetzt müssen wir erst einmal so schnell wie möglich von hier verschwinden. Hier treiben sich noch einige von diesen Klonen herum. Sie wollen ein Schiff, und wir dürfen nicht zulassen, dass sie den Mond verlassen.«
    Khedryn räusperte sich, spuckte aus und knurrte: »Wenn sie versuchen, mein Schiff zu klauen, werde ich sie bis ans Ende des Universums verfolgen.«
    Jaden aktivierte sein violettes Lichtschwert, obwohl er es kaum in seiner verwundeten Hand halten konnte. »Wenn wir uns beeilen, musst du niemanden irgendwohin verfolgen.«
    Khedryn blickte stirnrunzelnd auf die Klinge. »Wo hast du das denn her?«
    »Lange Geschichte.«
    Sie gingen den Weg durch die Einrichtung zurück, beide mit Waffen in den Händen, die schon vor Jahrzehnten gebaut worden waren – ein imperiales Blastergewehr und ein Lichtschwert, das ein Junge auf Coruscant zusammengebastelt hatte.
    Auf ihrem Weg erzählte der Jedi Khedryn ausführlich, was er in Erfahrung gebracht hatte – dass noch weitere Klone hier jahrzehntelang überlebt hatten, dass sie verzweifelt nach einem Weg suchten, den Planeten zu verlassen, und dass sie wahnsinnig und gefährlich waren.
    »Haben sie Kinder?«, fragte Khedryn.
    Jaden verlangsamte seine Schritte. An diese Möglichkeit hatte er überhaupt nicht gedacht. »Ich … ich weiß es nicht.«
    Allerdings war jetzt keine Zeit, darüber nachzudenken, und so hasteten sie weiter – in den Turbolift – hinauf ins Erdgeschoss – auf den Ausgang zu. Die Einrichtung wirkte nun weit weniger unheimlich auf den Jedi, aber er hatte mehr denn je den Eindruck, dass sie von Geistern bewohnt wurde.
    »Hast du nun die Antworten gefunden, nach denen du gesucht hast?«, wollte Khedryn wissen, als sie wieder in das Schneetreiben des Mondes hinaustraten.
    Jaden verharrte unter dem Vordach und deaktivierte sein Lichtschwert – der Tag neigte sich mittlerweile dem Abend zu, aber es war immer noch hell, sodass sie auf das Leuchten der Klinge nicht mehr angewiesen waren. »Ich weiß es nicht«, gestand er, dann stülpte er sich den Helm über den Kopf. Da sein Anzug von Rissen und Löchern überzogen war, machte er sich nicht die Mühe, die Magnetklammer zu schließen. Es hätte keinen Unterschied gemacht.
    »Dir wird mächtig kalt werden«, meinte Khedryn.
    Jaden schürzte die Lippen. »Ich werde es überleben.«
    Relin spürte, wie das Leben aus seinem Körper wich. Er würde sterben – die letzte, ultimative Niederlage in der Reihe von Misserfolgen, die sein Leben als Jedi darstellte. Sein Zorn und sein Hass verschwanden, verdunsteten ins Nichts, und das schwarze Loch der Verzweiflung tat sich an ihrer Stelle in seiner Brust auf.
    Saes stand triumphierend über ihm. Er streckte die Hand aus, und sein geschwungenes Lichtschwert sauste aus dem Gewirr von
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