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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies
Autoren: Tom Clancy
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liebten und wie viel Geld sie verdienten. Er tippte auf ihre sexuelle Orientierung, ihren Familienstand und ihre politische Gesinnung. Diese scharfe Beobachtungsgabe war eine Voraussetzung für seinen Beruf, doch im Moment sollte diese Routine ihn nur beruhigen.
    Sein ganzer Körper schmerzte immer noch. Als er das gegenüber Towers erwähnte, meinte der, er selbst sei ja auch nur von ein paar Drogenschmugglern angeschossen worden, was für einen BORTAC -Agenten wohl reine Routine sei. Bei ihrem letzten Händedruck auf dem Flughafen von San Diego hatten sie das Gefühl gehabt, als ob die ganze Vereinigte Taskforce noch einmal neben ihnen stünde. Sogar Towers musste schlucken. Moore versprach, mit ihm in Kontakt zu bleiben. Er war ein wirklich guter Mann.
    Mit einem kleinen Stöhnen schaute Moore noch einmal auf sein Handy. Das hatte man eben davon, wenn man 15 Minuten zu früh dran war, eine Extrazeit, um noch nervöser zu werden. SEAL s kamen nie zu spät. Niemals. Immerhin fand er auf seinem Telefon keine Nachricht, dass sie das Date absagen wollte. Sie würde also kommen. Er stellte sich bereits vor, wie sie in einem kurzen Kleid, mit hohen Absätzen und einer Diamanthalskette die Glastür hereinschweben würde. Sie war so europäisch und so unglaublich sexy. Ihre Stimme klang wie ein Musikinstrument aus einem vergangenen Jahrhundert.
    »Mr. Moore?«
    Als er aufschaute, blickte er jedoch nicht in die Augen einer wundervollen Frau, sondern in ein düster blickendes, unrasiertes Gesicht und auf lockiges schwar zes Haar. Der Mann war ungefähr in Moores Alter. Er sah gut aus, aber das war ihm anscheinend gleichgültig.
    »Wer sind Sie?«, fragte Moore.
    »Dominic Caruso.«
    Moore seufzte. Slater hatte ihn vor ein paar Tagen angerufen und ihm erzählt, dieser Caruso wolle mit ihm reden. Er sei einer von den »guten Jungs«, Moore könne ihm »vertrauen«. Slater wollte ihm nicht noch mehr erzählen. Moore hatte danach nicht viel über diesen Mann herausgefunden, außer der Tatsache, dass er früher beim FBI gewesen war, dieses dann jedoch verlassen hatte. Über die Zeit danach gab es keinerlei Informationen. Moore sollte Slater den Gefallen tun, Caruso anzurufen und ein Treffen mit ihm zu vereinbaren. Aber trotz Slaters Versicherungen traute er diesem Fremden nicht über den Weg. Er würde ihm auf keinen Fall von sich aus etwas über seine Operationen erzählen.
    Caruso hielt ihm die Hand hin. Moore ignorierte sie. »Könnten wir irgendwo hingehen, wo wir ungestört reden können?«, fragte Caruso.
    Moore schaffte es nicht, seine Missbilligung zu verbergen. »Wie haben Sie mich gefunden?«
    »Sie haben Slater gesagt, dass Sie hier sein würden. Und er hat mir beschrieben, wie Sie aussehen.«
    »Offensichtlich ist er ein Fan von Ihnen. Leider gilt das für mich ganz und gar nicht.«
    »Das werden Sie schon noch werden.«
    »Hören Sie, das ist jetzt eine ganz schlechte Zeit. Ich, ähm, will mich hier mit einer Person treffen. Tatsächlich ist diese Person auch viel hübscher als Sie.«
    »Ich verstehe. Ich benötige auch nur ein paar Informationen.«
    »Und was gedenken Sie mit diesen zu tun?«
    Caruso lächelte leicht schuldbewusst.
    »Für wen arbeiten Sie?«, fragte Moore.
    Caruso öffnete den Mund, überlegte es sich dann jedoch und sagte nur kurz: »Es tut mir leid, dass ich Sie belästigt habe. Ich werde mich später wieder bei Ihnen melden.« Er nickte Moore noch einmal kurz zu und ging.
    Was zum Teufel war denn das? , dachte Moore.
    Er wollte gerade Slater anrufen, als sein Date eintrat. Sie trug ein zerknittertes T-Shirt, Jeans und Jogging-schuhe. Moores Schultern sanken herab, wenn auch nur ein wenig. Sie hatte ihre dunklen Haare zurückgebunden. Auf diese Weise kamen ihre fantastischen Wangenknochen noch besser zur Geltung.
    Wir trinken nur einen Kaffee miteinander , rief er sich selbst in Erinnerung.
    Sie sah ihn, winkte ihm flüchtig zu, strahlte ihn dann jedoch beim Näherkommen an. »Hallo. Ich freue mich, dass ich endlich meine Schulden bei Ihnen begleichen kann.« Ihr Englisch war sehr gut, aber ihr Akzent hatte einen besonderen Reiz. Er machte sie irgendwie älter, so in den Dreißigern, also etwas näher an Moores Alter.
    Sie schüttelten sich die Hände. Ihre fühlte sich wie ein feines Stück Seide an und seine eher wie eine ledrige Klaue. »Das Timing hat gepasst«, sagte er. »Das ist in unserem Job ja ein kleines Wunder.«
    Sie nickte, und er ging mit ihr zum Schalter, um Kaffee für sie zu
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