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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies
Autoren: Tom Clancy
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entfernt.«
    »Hoffentlich brauchen wir sie nicht«, sagte Towers.
    Sie schulterten ihre Rucksäcke und gingen los. Es war zwar stockdunkel, aber beide trugen Nachtsichtgeräte. Das Grunzen, Zirpen und Rascheln im Dschungel direkt neben ihnen war doch leicht beunruhigend. Sollte ihnen ein Brüllaffe oder ein Kapuzineräffchen zu nahe kommen oder sie vielleicht noch etwas Gefährlicheres angreifen, fürchtete Moore weniger das Tier als den Lärm, den eine solche Begegnung verursachen würde.
    Aus diesem Grund gingen sie am Rand des Urwalds entlang und entfernten sich nie zu weit von der Fahrpiste. Inzwischen waren sie den Briten überaus dankbar, dass diese ihnen Insektenspray gegen die unzähligen Moskitos, Bremsen und Sandflöhe mitgegeben hatten. Frischgebackene Außenagenten machten sich über die Furcht der alten Hasen vor Insekten gerne lustig, aber Moore hatte bei den SEAL s und bei der CIA gelernt, dass ein lästiges Jucken einen beim Feindeinsatz ablenken und womöglich das Leben kosten konnte.
    Ihm lief bereits der Schweiß in die Augen, und er schmeckte Salz auf den Lippen. Als sie das Ufer erreichten, wurde der Untergrund weich und schlammig. Die Wurzeln, die aus dem Boden hervorbrachen, sahen fast wie Krampfadern aus. Moore führte Towers zu einer Gruppe von Trompetenbäumen, neben denen sie in die Hocke gingen. Er warnte ihn jedoch, die Bäume zu berühren, da in ihnen wespenähnliche Ameisen der Gattung Pseudomyrmex hausten, die die Vibrationen einer Berührung spürten und dann ausschwärmten, um die Angreifer mit äußerst schmerzhaften Stichen mit ihrem Wehrstachel abzuwehren.
    Etwa 30 Meter weiter nördlich stand das gesuchte Haus. Es war keine 100 Quadratmeter groß, stand aber auf 2 Meter hohen Pfählen und hatte eine kleine Veranda und ein Wellblechdach. Die Fenster waren mit schweren Holzläden so gut verrammelt, dass kein Licht nach draußen drin gen konnte. In seiner Umgebung war kein einziges Fahr zeug zu sehen. Die Bootsanlegestelle daneben war aus Holz und immerhin 10 Meter lang. An ihrer Nord seite waren zwei Zodiac-Schlauchboote festgemacht. Jedes von ihnen war mit einem Außenbordmotor ausgerüstet und konnte bis zu fünf Passagiere aufnehmen. Ein Pfad, den der verstorbene Michael Ansara wahrscheinlich als »ausgezeichnete Mountainbikepiste« bezeichnet hätte, führte vom Haus zur dahinter liegenden Rüttelpiste hinüber. Einen anderen Weg, der breit genug für einen Geländewagen war, hatte man im Norden durch den Dschungel geschlagen. Auf ihm erreichte man die Hauptstraße. In den Staaten hätte man das Ganze für ein Anglercamp und nicht für ein Versteck von Drogenschmugglern gehalten.
    Auf Moores Uhr war es jetzt genau 22 . 44 Uhr.
    Er setzte das Nachtsichtgerät ab und zog sich die Gesichtsmaske herunter, um sich den Schweiß abzuwischen. Towers fluchte und tat das Gleiche. Danach beobachtete er mit dem Fernglas die Anlegestelle. Plötzlich schaute er Moore mit einem nachdrücklichen Gesichtsausdruck an und reichte ihm den Feldstecher.
    Ein Mann mit einer kleinen Kerosinlampe ging zur Anlegestelle hinüber. Er trug einen 20 -Liter-Benzinkanister. Er war vielleicht einer der Sicarios , die Borja Samad mitgegeben hatte. Himmel, es könnte sogar Samad selbst sein. Sogar als Moore an ihn heranzoomte, konnte er das jedoch nicht verifizieren.
    Der Mann, der nichts als braune Shorts anhatte, stieg auf einen Zodiac hinüber und füllte den Tank des Außenborders auf, der direkt unter dem Motor lag.
    O’Hara hatte ihnen noch einmal eingeschärft: Samad musste unbedingt lebend gefangen werden.
    Sie hatten deshalb auch Gasgranaten auf ihre Wunsch liste gesetzt. Die Royal Marines hatten ihnen tatsächlich ein Dutzend davon mitgegeben und auch zwei Gasmasken für sie selbst nicht vergessen. Die Planung sah also so aus: Tür eintreten. Gasgranaten hineinwerfen, sich vor der Tür aufstellen und sie fangen, wenn sie hustend herauskommen.
    Aber Moore entdeckte jetzt sogar noch eine bessere Möglichkeit.
    »Ich packe mir diesen Typen und treffe Sie auf der anderen Seite des Hauses. Das können wir viel schneller erledigen.«
    »Sind Sie sicher?«
    Moore nickte.
    Mit Towers’ Hilfe zog er schnell seine Einsatz- und seine Schutzweste aus. Kurz drauf stand er nur noch in Unterwäsche und mit seinem Gürtelholster da. Anstatt eine der Pistolen einzustecken, die sie von den Briten bekommen hatten, wählte er seine Glock 17 , die er mitgenommen hatte, als klar war, dass es in den Dschungel gehen
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