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Gefaehrliche Maskerade einer Lady

Titel: Gefaehrliche Maskerade einer Lady
Autoren: Anne Gracie
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Bräutigams.
    Sämtliche Freunde von Rafe hatten auf der Brautseite Platz genommen. Auf der ersten Bank saß ihre Großmutter, die ein elegantes burgunderrotes Kleid mit einer goldschimmernden Stola um die Schultern trug.
    Neben ihr ein distinguierter grauhaariger Herr. Er war der Überraschungsgast der alten Dame, Alaric Stretton, Weltenbummler und Künstler, der die ganze Geschichte mit seiner Zeichnung der damals dreizehnjährigen Ayisha ins Rollen gebracht hatte.
    Hinter Lady Cleeve saß Harry Morant und seine hübsche Gattin Nell, die am Tag zuvor mit ihrer kleinen Tochter Torie angereist waren. Baby Torie hatte die meiste Zeit in Lucys Armen verbracht. Es war ein sonniges Baby, vollauf zufrieden damit, von ihr gewiegt und gehätschelt zu werden.
    Neben den Morants saß der behäbige Riese Ethan Delaney, der einen Arm um seine zierliche hochschwangere Frau Tibby legte. Lady Gosforth, ganz in Purpurrot gekleidet, war in Begleitung ihrer Neffen Marcus, dem Earl of Alverleigh, und dessen Bruder Nash Renfrew gekommen.
    Nur Rafes Freund Gabe und seine Frau, die Prinzessin von Zindaria, fehlten in der illustren Hochzeitsgesellschaft. Die Prinzessin erwartete ein Kind, und die lange Reise war in ihrem Zustand zu beschwerlich. Aber sie hatten einen Vertreter geschickt, einen schmucken jungen Mann in der Uniform der Royal Guard von Zindaria. Er saß neben Nash und plauderte mit ihm wie mit einem alten Freund.
    Ayisha entdeckte Lady Ripton, Lukes Mutter. Die warmherzige mütterliche Frau hatte ihren Sohn vor Jahren bedrängt, seinen einsamen Schulfreund Rafe Ramsey zu Weihnachten und Ostern in ihr Haus einzuladen. Neben ihr saß Lukes hübsche junge Schwester Molly sowie seine beiden älteren verheirateten Schwestern mit ihren Ehemännern. Luke saß nicht bei seiner Familie. Er war Rafes Trauzeuge.
    Sie alle hatten die Bänke auf der Seite der Braut gewählt und sich damit zu ihrer Familie erklärt. Ayisha brannten die Tränen in den Augen.
    Auf einen Wink von George setzte das Orgelspiel ein. Ayisha blickte den Mittelgang entlang nach vorn. Und dort, vor dem Altar, stand mit ernster Miene und umwerfend gut aussehend der Mann, für den sie um die halbe Welt gereist war. Der Mann, den sie von ganzem Herzen liebte. Er suchte ihren Blick, und ein liebevolles Lächeln umspielte seine Lippen.
    Die Orgelmusik schwoll an, und Ayisha schritt ihrem Prinzen gemessen entgegen.

Epilog
    Foxcotte
    1818
    Nicht zu fassen, wie sehr sich der gute alte Johnny verändert hat“, erklärte Bertie Baxter. Er war ganz überraschend mit einem ganzen Sack voll Briefen und Geschenken von Baxter, Laila und Ali im Gepäck aus Alexandria angereist.
    „Ich hatte schon befürchtet, die ägyptische Hitze hätte ihm den letzten Rest seines Gehirns verschmort, als ich hörte, dass er zum zweiten Mal geheiratet hat. Aber ich muss sagen, er nimmt das Chaos in seinem Haus sehr gelassen.“
    „Chaos?“, fragte Ayisha verständnislos. „Laila ist doch eine ausgesprochen tüchtige Hausfrau.“
    „Aber nein, ich spreche nicht von ihr. Sie ist eine wunderbare Frau und tut Johnny ausgesprochen gut. Nein, es ist nur wegen ihrer Gören.“
    „Welche Gören?“ Für Ayisha sprach er in Rätseln.
    Bertie Baxter sah sie argwöhnisch an. „Ich dachte, Sie sind mit ihr befreundet, Madam.“
    „Laila ist meine beste Freundin“, widersprach Ayisha heftig. „Dann wundere ich mich, dass Sie nicht wissen, dass sie Mutter von vier Kindern ist“, erklärte Bertie Baxter.
    „Von vier Kinder?“, wiederholte Ayisha begriffsstutzig.
    „Da gibt es den Ältesten, diesen Ali, der im Grunde ein richtig guter Junge ist. Johnny ist richtig stolz auf ihn. Und an dem Baby ist an sich auch nichts auszusetzen. Er heißt Rafiq, benannt nach dir Rafe, nehme ich an. Aber am schlimmsten sind die Zwillinge.“
    „Zwillinge?“ Ayisha blieb der Mund offen stehen.
    Bertie nickte ernsthaft. „Zwei kleine, drei Jahre alte Mädchen. Sie sind zwei wunderhübsche braunhaarige Lockenköpfchen, aber auch zwei ausgebuffte Teufelsbraten, das kann ich euch flüstern“, fügte er mit gequälter Miene hinzu. „Sie klettern auf dir herum, zerren an deinen Kleidern, reißen dir die Krawatte herunter, mit der du dich zuvor stundenlang abgemüht hast und ziehen dich an den Ohren. Es ist nicht auszuhalten!“
    Ayisha tauschte einen amüsierten Blick mit Rafe. Laila musste im siebten Himmel sein, wenn sie drei weitere Kinder angenommen hatte. Näheres würde sie aus den Briefen erfahren, die
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