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Gefaehrliche Maskerade einer Lady

Titel: Gefaehrliche Maskerade einer Lady
Autoren: Anne Gracie
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dann las sie das Dokument noch einmal aufmerksam. „Ist das echt?“, fragte sie.
    „Ich denke, ja“, antwortete der Anwalt.
    „Hätten Sie die Güte, uns über den Inhalt dieses Dokuments aufzuklären?“, fragte Rafe trocken.
    „Selbstverständlich, Sir“, beeilte sich Mr Pilkington zu antworten, und Lady Cleeve reichte Rafe das Papier. „Es handelt sich um die Heiratsurkunde zwischen Sir Henry Cleeve und Kati Machabeli. Die Ehe wurde etwa einen Monat vor Sir Henrys Ableben geschlossen.“ „Sie haben geheiratet?“, rief Ayisha verblüfft. „Wann genau?“ Der Anwalt nannte ihr das Datum. „Ich muss mich dafür entschuldigen, die Urkunde nicht früher vorgelegt zu haben. Mein verstorbener Großvater hatte all diese Unterlagen in Verwahrung“, er räusperte sich, „und ich muss gestehen, dass mein Großvater mit zunehmendem Alter nachlässiger wurde. Die Akten waren grässlich durcheinander, und obwohl ich nach seinem Tod einigermaßen Ordnung schaffen konnte, habe ich nicht sämtliche Papiere sorgfältig geprüft, zumal in diesem Fall sämtliche Betroffenen bereits vor Jahren verstorben waren.“
    Ayisha sah Rafe an. „Ihre letzte Reise nach Jerusalem. Dieses Mal sollte ich meine Eltern begleiten, aber ich habe einen Tag vor der Abreise Masern bekommen und musste das Bett hüten. Mama war sehr aufgeregt vor der Reise, aber ich hatte keine Ahnung, was sie vorhatten. Und kurz nach ihrer Rückkehr wurden beide krank und starben.“ Sie runzelte die Stirn. „Ich glaube, meine Mutter hat noch versucht, es mir zu sagen, ich habe sie nur nicht verstanden.“ Sie lehnte sich überwältigt zurück. „Verheiratet. Wie wunderbar!“ „Ahern.“ Der Anwalt räusperte sich. „Ich fürchte, diese Heirat ändert allerdings nichts“, er haspelte und stolperte über seine eigenen Worte.
    „Es ändert nichts daran, dass ich unehelich geboren bin“, half Ayisha ihm auf die Sprünge. „Ja, das ist mir völlig klar. Aber ihre Eheschließung ist der Beweis dafür, dass mein Vater meine Mutter wirklich geliebt hat, nur das ist mir wichtig.“ Sie sah Rafe an. Tränen stiegen in ihre Augen. „Und er hat versucht, sie zu beschützen. Durch die Ehe ist sie frei geworden. Dadurch hat sie ihre Rechte als eigenständiger Mensch zurückbekommen.“
    „Ich weiß.“ Rafe lächelte. „Ich nehme an, das bedeutet auch, dass du berechtigt bist, zumindest für ein paar Wochen, Miss Ayisha Cleeve genannt zu werden.“
    „Aber unbedingt“, bestätigte Lady Cleeve.
    „Es bedeutet weiterhin, dass Sie die Alleinerbin von Sir Henrys Vermögen sind“, sagte der Rechtsanwalt.
    „Wirklich?“, fragte Ayisha aufgeregt. „Betrifft das auch das Haus in Kairo?“
    Der Anwalt stutzte und blätterte in seinen Unterlagen. „Tatsächlich, es gibt ein Haus in Kairo, derzeit vermietet an“, Ayisha fiel ihm ins Wort.
    „Fabelhaft“, sagte sie. „Können wir es Ali schenken?“, fragte sie Rafe.
    Er lachte. „Du kannst frei darüber verfügen. Es gehört dir.“ „Dann will ich es Ali schenken.“ Sie strahlte den Anwalt an. „Vielen Dank, Mr Pilkington. Sie haben mich sehr glücklich gemacht.“ Rafe wandte den Blick zu Ayishas Großmutter, die ihre Enkelin milde lächelnd beobachtete. Er neigte sich zu ihr und berührte ihren Arm.
    „Ich habe Sie gewarnt“, murmelte er schmunzelnd.
    Sie sah ihn mit tränenerfüllten Augen an. „Zu spät, Mr Ramsey, zu spät. Ayisha ist eine außergewöhnliche junge Frau. Ich danke Ihnen sehr, dass Sie mir meine Enkelin gebracht haben.“
    „Nur leihweise, Lady Cleeve“, erwiderte Rafe. „Das Aufgebot ist bestellt. In vier Wochen gehört sie mir.“
    Ayisha lachte. „Nein“, sagte sie. „Ich gehöre dir bereits. Aber in vier Wochen feiern wir die Hochzeit.“ 

21. Kapitel
    Die ganze Woche über fuhren edle Karossen mit Hochzeitsgästen die Kiesauffahrt von Axebridge entlang. Die Gästeliste war lang und ansehnlich. Zwei Dukes standen darauf, ein Marquess, mehrere Earls, eine Handvoll Barone, sechs Baronets und etliche weitere vornehme Herrschaften. Die scheue unscheinbare Lucy, Countess of Axebridge, verfügte über exzellente Beziehungen und hatte die Einladungen verschickt. Niemand wagte es, abzusagen.
    Lucy wollte ihrer Schwägerin den Weg für ihre Zukunft in England ebnen. Wenn die Gäste über diese Hochzeit reden wollten, dann sollten sie die richtigen Anlässe dafür bekommen.
    Die wunderschöne Kapelle von Axebridge aus dem sechzehnten Jahrhundert war in ein Blumenmeer
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